Der Weg ist das Ziel -- bin ich ein Exot?

Die Art des Reisens und des Urlaub-Machens hängt sicher bei jedem auch von der eigenen Familien-Konstellation ab und natürlich vom Job.

Ähnliche Träume haben sicher viele, nur läßt sich das meist nicht realisieren (Arbeit, Kinder, Finanzen, Gesundheit usw.).

Und so versuchen auch wir als 4-köpfige Familie, die 14 Tage Urlaub im Jahr trotz gebuchter Pauschalreise für uns so individuell wie möglich zu gestalten. Wir wählen immer ein anderes Reiseziel und machen auch gern ein "paar Schritte" außerhalb des Hotels. Ein reiner Strand- bzw. Hotel-Urlaub war noch nie unser Ding und bisher haben wir in jedem Urlaub auch viel über Land, Leute und Kultur kennengelernt.

LG carofeli

Hallole,

für mich gilt dieses Motto vor allem für meine geliebten Motorradtouren quer durch Europa. Gerade dort ist natürlich der Weg das Ziel – und alleine durch den unmittelbaren Kontakt mit dem Wetter, den Temperaturen (auf dem Motorrad gibt es Gott sei Dank keine Klimaanlage!!) und das erleben der unterschiedlichsten Landschaften ist solch eine Reise immer ein absolutes Erlebnis. Ich denke dabei immer wieder gerne an meine fünfwöchige Tour von D aus quer über die Ostalpen, den Balkan übers`s Schwarze Meer runter nach Griechenland und dort dann die Adria entlang über Venedig und Mailand zurück ins Badnerland.

Die Eindrücke von Land + Leuten auf solchen Touren sind einfach grandios.

Leider lässt sich dieses Urlaubs- und Finanztechnisch nicht oft durchführen.

Aber nichts desto Trotz: für meinen in 20 Jahren anstehenden Ruhestand :rofl: habe ich mir die Route 66 mit der Harley als Ziel gesetzt.

Grüßle Ralf

Hallo,

Wenn man, so wie ich, alleine reist, ist ein Pauschalangebot nicht das Schlechteste.

Man wird gefahren und muß sich um nichts kümmern.

Ich halte es auf meinen Rundreisen immer so, dass ich mich von den Standardrundgängen, nach R. mit dem Reiseleiter, absondere und alleine auf Entdeckungstour gehe.

Wärend der Trupp in irgend einem Lokal "abgefüttert" wird und dass immer auf Kosten der Besichtigungen geht, spaziere ich durch die alten Gassen, besorge mir Proviant beim Bäcker und verzehre diesen, auf einer alten Stadtmauer sitzend, und genieße dabei den Blick auf's Meer oder den Hafen (als Beispiel).

In der letzten Zeit versuche ich immer, Hotels nur mit Frühstück zu buchen.

Man hat den ganzen Tag Zeit, die Gegend zu erkunden, Ausflüge mit dem Linienbus zu machen und ist an keine Essenzeiten gebunden.

Grüße

Gia

Liebe Pesche, lieber Pesche,

netter Beitrag, mit 71 Lenzen hast Du hoffentlich alle wohlverdienten Freiheiten dieser Welt, und diese sind Dir auch herzlichst gegönnt.

Eine Weltreise, eine mehrwöchige Kreuzfahrt, eine Tour,zeitlos, von oben nach unten, oder von rechts nach links, oder einfach kreuz und quer.

Beneidenswert, erstrebenswert und allemal die Antwort, wofür man das (fast) ganze Leben geschuftet hat.

Für den Grossteil der Reisenden beschränkt sich der "Erholungsurlaub" leider auf die gehälfteten 4 Wochen pro Jahr, seien es abhängig Beschäftigte in Abstimmung mit den Kollegen, oder Selbstschaffende in Abhängigkeit mit ihrer Gewinn-und Verlustrechnung.

Vielleicht kann man es auf den Nenner bringen, dass wir zu Schaffenszeiten den "normalen" Urlaub mit der ein oder anderen Nuance zwinglich geniessen dürfen, um dann später den "anderen" Urlaub kennen zu lernen.

Ich wünsche Dir bei dem "anderen" Urlaub viel Freude

Grüsse

Heiko

@Bäumelchen: Im Urlaub kann man auf der faulen Haut liegen, muss man aber nicht. Das hat nur sehr wenig damit zu tun, ob man im Ruhestand ist oder erwerbstätig.

Und abgesehen davon kenne ich genug Leute der Generation 70+, die zu Hause auf's Sterben warten und ihre Wohnung nicht weiter als bis zum nächsten Aldi verlassen. Also wenn man den Wunsch zu ungewöhnlicheren, spezielleren Touren hat, sollte man sie JETZT in die Tat umsetzen und nicht darauf hoffen, dass man im Rentenalter noch dazu in der Lage ist.

Insofern: Hut ab, Pesche! Ich glaube, Reisen hält jung und ich hoffe, dass ich es mir in Deinem Alter a) noch leisten kann und dass es mir so großes Vergnügen bereitet, wie heute.

2 Wochen im Jahr sind wir mit dem Fahrrad(mit Mann und Kind und Zelt) unterwegs,meist so an die 1000km.Ist das Ziel erreicht gehts wieder nach Hause...mit wunderbaren Eindrücken von Land und Leuten lm Kopf.Für die meisten unserer Freunde unbegreiflich wie man so lange strampeln kann um am Ende nicht wenigsten 2 Wochen pause zu haben,wir sehen das anders: so schnell wie auf solchen Touren bekomme ich sonst meinen Kopf vom Alltag nicht frei und soviel erlebe ich auch sonst nicht.

Aber einmal im Jahr leiste ich mir dennoch meinen Pauschalurlaub,möchte nichts organisieren,keine Verantwortung übernehmen und nicht kochen/einkaufen/aufräumen

Oh ja, klingt wirklich toll! Aber ein Exot bist du definitiv nicht, Pesche! Es gibt viele, viele Leute, die diese Art von Reisen machen, sie sind nur nicht hier bei HC!

Ich denke der Großteil der HC User sind (bitte um Entschuldigung!) deutlich einer jüngeren Generation eingestuft, die für ihre 4 Wochen Urlaub im Jahr ein Komplettpaket suchen, was auch mit einer Familie von 3 oder 4 Personen machbar und vor allem auch finanziell irgendwie zu wuppen ist!

Denn diese Resien per Zug, Bus oder Schiff sind einfach finanziell keine leichte Aufgabe. Dann doch lieber per Flieger dahin, wo ich (zumindest gefühlt) nett empfangen werde und ich wirklich den Alltag einfach in eine Schublade stecke und einen Tag vor Arbeitsbeginn wieder rausholen darf.

Und wenn ich später mal die Zeit und das Geld (Rente, was ist das?!) haben werde, werde auch getreu dem Motto " Der Weg ist das Ziel" Reisen unternehmen! Und da freu ich mich jetzt schon drauf!!

Euer André

Hallo zusammen

Ich habe Eingangs die Frage gestellt: “Bin ich ein Exot?” und stelle mit Genugtuung fest, dass ich in diesem Forum nicht alleine bin, für den “der Weg das Ziel” ist.

Volles Verständnis habe ich aber auch für Urlauber, die ihre wohlverdienten schönsten Tage des Jahres dafür einsetzen, die Batterien wieder aufzuladen. Und da ist manchmal ein Strandurlaub, mit oder ohne Nachwuchs, mit einem “dolce far niente”, das auch ich immer wieder genieße, die richtige Entscheidung. Und dank Hotelbewertungen im HC kann man sich die idealen, auf die jeweiligen persönlichen Wünsche prädestinierten Hotels aussuchen.

Mir ist schon bewusst, dass die etwas speziellen und manchmal auch etwas beschwerlichen Reisen wie ich sie liebe und schätze, für viele Urlauber aus verschiedenen Gründen nicht oder noch nicht möglich sind.

Obwohl ich während meinen beruflichen Zeiten das Privileg genoss, einige Länder rund um den Globus beruflich zu bereisen, musste ich meine Reisewünsche leider immer wieder etwas zurückstellen. Unglaublich, aber meine Vorgesetzten brachten nicht das geringste Verständnis dafür auf, dass man z.B. eine Geschäftsreise nach Caracas in Venezuela oder nach Lima in Peru, anstelle eines Fliegers -- auch mit der Bahn und weil da noch ein größeres “Wässerchen” vorhanden war, mit einem Passagierschiff oder einem Frachter unternehmen könnte! Alles nach dem Motto: “Zeit ist Geld und Business hat Vorrang”. Na, lassen wir das!

Und ich weiß, dass ich die Koffer schon bald wieder packen werde. So vieles habe ich noch nicht gesehen. Und ich war, im Gegensatz zu unzähligen Japanern, Chinesen, Indern und und -- als Schweizer noch nie, nie, nie in meinem “Heimatländli“ auf dem Jungfraujoch oder dem „007 - Piz Gloria“ respektive Schilthorn, nicht einmal als “Schulbub“. Schande auf mein Haupt!!

Möge die nächste Reise beginnen!

Gruß

Pesche

Hallo Pesche,

dann nix wie hin ! Hier schon mal eine kleine Einstimmung Top of Europe .

Da die Schweiz ja ein "Bahnsinnsland" ist, wie wäre es z.B. hiermit Bernina Express .

Alles wirklich sehr empfehlenswert und immer eine Reise wert

Ich wünsche dir weiterhin viel Spass beim Planen und Reisen.

LG aus Deutschland

reiselilly

Hallo Pesche,

ein Exot bist Du auf keinen Fall. Ich kann es so gut nachempfinden, denn bevor wir unseren kleinen Sohn bekommen haben, sind wir auch so ähnlich verreist.

Quer durch Südostasien, mal mit dem Zug, mal mit dem Bus oder auch mit dem Flugzeug. Einige Stopps hat mal im Vorfeld zuhause geplant (wie hab ich das geliebt), andere Stopps waren ganz spontan. Nach dem Motto: Hier gefällt es uns, lass uns mal aussteigen.

Auch die Planung war uns sehr wichtig. Mit welcher Airline wir fliegen wollen, denn ich liebe das Reisen an sich und es ist nicht nur das von A nach B kommen.

Tja, am Anfang dachte ich, das lässt sich mit Kind doch machen, solche Reisen.

Leider aber haben wir gemerkt, dass es doch nicht so funktioniert. Also werden wir uns die nächsten Jahre mehr mit Pauschalurlauben und Kinderclubs auseinandersetzen und vielleicht später mal wieder aufbrechen......zu neuen Abenteuern.

Viele Grüße von Ela

PS: Du glaubst gar nicht, wie mir das fehlt.