paralraid,
in einer Diskussion werden nun einmal alle möglichen Seiten einer Sache betrachtet...
Und es gibt Individualreisende, die auch Länder bereisen, auf die kein "Normaldenkender" kommt.
paralraid,
in einer Diskussion werden nun einmal alle möglichen Seiten einer Sache betrachtet...
Und es gibt Individualreisende, die auch Länder bereisen, auf die kein "Normaldenkender" kommt.
@paralraid sagte:
Nun, ich glaube das war hier auch nicht die Ausgangsfrage. Ich denke hier war eher gemeint wie das in normal zu bereisenden Ländern zu handhaben ist. Sorry, kein Normaldenkender kommt auf die Idee den Iran, Irak oder wohlmöglich noch den Gaza-Streifen oder Afghanistan als Urlaubsdestination in betracht zu ziehen .
Es gibt mehr Menschen, die auch abseits der üblichen Touristenpfade reisen, als Du Dir vermutlich vorstellst, mit "normaldenkend" oder "unnormal" hat das überhaupt nichts zu tun. Daß Reisen für viele Menschen nur noch aus einem Aufenthalt in einer AI-Anlage ohne das Kennenlernen der fremden Kultur besteht, ist wohl eher ein neuzeitliches Phänomen.
@paralraid sagte:
Sorry, kein Normaldenkender kommt auf die Idee den Iran, Irak oder wohlmöglich noch den Gaza-Streifen oder Afghanistan als Urlaubsdestination in betracht zu ziehen .
Ebenfalls sorry, aber wie kann man den Iran mit den anderen Ländern in in einen Topf schmeissen!!
Der Irak ist ein (Bürger-)Kriegsgebiet, für das eine Reisewarnung des auswärtigen Amtes besteht.
In Iran ist alles ziemlich ruhig, gelegentliche Demonstrationen richten sich gegen die Regierung und betreffen niemals Touristen.
Das Land ist kulturell hochinteressant und für Rundreisen gut geeignet, natürlich nicht für einen Badeurlaub.
Die gebildete städtische Bevölkerung ist zu einem guten Teil säkulär.
Während in der Öffentlichkeit die muslimischen Bekleidungsvorschriften eingehalten werden müssen, schauen daheim hinter verschlossenen Türen viele Leute westliches Satelitenfernsehen, und feiern privat Parties mit Alkohol, bei denen die Frauen die neueste westliche Mode vorführen.
Abgesehen davon war der Iran als Reiseland explizit im Eingangsposting erwähnt, wir bewegen uns also völlig on topic
Ich war nicht zu Schahs Zeiten dort, ich sagte auch nicht, daß im allgemeinen die persischen Frauen keine Kopftücher tragen, aber eben nicht alle. Und Erikas Zitat ist hier sehr erhellend, denn die Strafen für unzüchtigen Benehmen, Homosexualität, Fotografierverbot öffentlicher Gebäude und Personen sind z.B. in anderen Staaten gleichfalls strafbar, so z.B. in Ägypten. Nur komisch, daß in Persien sehr wohl fotografiert werden kann, die Leute offen und warmherzig auf einen zugehen und eben die Frauen nicht immer, nicht überall und erst recht nicht wegen irgendwelcher "Sittenwächter" Kopftücher tragen.
Soviel zum Quark...
Alexa und Susanne,
Ihr habt ja recht!!!
Was die Kleiderordnung angeht - ich hatte einen Abschnitt vom Auswärtigen Amt hineinkopiert.
... und vielleicht meinen Beitrag überlesen, weil alles sooo schnell ging und er schon auf der vorherigen Seite steht?
uhhhh dann mal schande über mein Haupt @ curiosus, alexa, Erika und Susanne. T`schuldigung, ich buch auch immer individuell, aber ich hab ne Familie und ich wollt eigentlich das nächste Weihnachten noch mit derselbigen zusammen feiern ohne entführt oder gefoltert zu werden , soweit geht mein kultur- oder abenteuerinteresse dann doch nicht.
curiosus,
extra für Dich habe ich die Kleiderordnung fett einkopiert...
darum ging es nämlich.
Alles andere ist Beiwerk zur Veranschaulichung für Leute, die nicht begreifen wollen, dass es in anderen Ländern möglichweise strengere Regeln gibt und darauf bestanden wird, dass diese auch eingehalten werden.
Also: einfach nur das Fettgedruckte lesen.
...und extra für Alle habe ich angeführt wo bzw. wie gering der Unterschied zu anderen Ländern ist...
@curiosus sagte:
Nur komisch, daß in Persien sehr wohl fotografiert werden kann, die Leute offen und warmherzig auf einen zugehen und eben die Frauen nicht immer, nicht überall und erst recht nicht wegen irgendwelcher "Sittenwächter" Kopftücher tragen.
Das die Leute sehr freundlich sind und dass fotografiert werden darf, glaube ich Dir gern, denn jeder, der von dort zurückkommt, berichtet begeistert über die freundlichen Menschen.
Aber das Kopftuch muss meines Wissens in der Öffentlichkeit getragen werden (was die Leute zuhause und im privaten Kreis machen, ist dem Staat hingegen egal).
Daher würde es mich wirklich sehr interessieren, wo (in welcher Stadt) und in welcher Situation Du Frauen ohne Kopftuch angetroffen hast, und wie häufig.
Auf www.iran-now.de findet man diesen Artikel vom 24.6.07 (Auszug):
[...]
Seit neun Wochen geht die Polizei des Irans rigoros gegen "unsittlich" gekleidete Bürger vor – mit stiller Rückendeckung von Präsident Mahmoud Ahmadinejad. Neben adrett gekleideten jungen Frauen sind auch Männer betroffen. Kurze Hosen sind ebenso Tabu wie westliche Frisuren, enge T-Shirts und auffällige Halsketten. Die Sittenwächter haben viel zu tun. Denn allein in der 15-Millionen-Metropole Teheran sind 12,5 Millionen Menschen unter 25 Jahre alt.
Eine große schwarze Sonnenbrille und viel Make-up, ein kleines transparentes Kopftuch in fröhlicher Farbe, das kaum die Hälfte ihrer blond gefärbten Haare bedeckt, kurze Jeans und eng sitzender Kurzmantel, der kaum bis zur Hüfte reicht und die Wölbungen des Körpers besonders betont: So sehen Tausende Frauen in Teheran und anderen Großstädten aus.
Lange musste der als Hardliner bekannte Ahmadinejad dieses für ihn und seine Anhänger peinliche Stadtbild hinnehmen. Grund für die bisherige Tatenlosigkeit der Sittenwächter waren die ständigen Vorwürfe der Rivalen Ahmadinejads während der Präsidentschaftswahlen im Juni 2005: Der Präsident, so die Warnungen damals, werde eine rigide Kleiderordnung einführen. Die Beschuldigungen nötigten das Staatsoberhaupt sogar, im TV die "Freiheit der lieben Jugendlichen bei der Auswahl ihrer Kleidung und Frisur" zu beschwören. Das ist lange her. Zunehmend unter Druck geraten, beugt sich Ahmadinejad nun den Sittenvorstellungen des konservativen Klerus.
Im reichen Norden Teherans werden ausgelassene Partys gestürmt und Massenverhaftungen vorgenommen. "Förderung moralischer Sicherheit der Gesellschaft" nennt die iranische Polizei ihren Kampf gegen die "Unsittlichkeit". Hunderte Polizisten und Polizistinnen in Zusammenarbeit mit freiwilligen paramilitärischen Kräften, den Basij-Milizen, überwachen alle öffentlichen Plätze, um jeglichen Verstoß gegen die islamische Kleiderordnung zu vereiteln.
Ist eine "Korrektur" des Äußeren an Ort und Stelle möglich, geben sich die Sittenwächter damit zufrieden. Geht das nicht, wird die Person mit auf die Wache genommen. In solchen Fällen werden die Familienangehörigen der Betreffenden auf die Wache zitiert und müssen "ordentliche" Kleidung mitbringen; zudem müssen die Festgesetzten ein Bußgeld berappen. Wiederholungstäter müssen mit Peitschenhieben oder Haftstrafen rechnen.
[...]
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!