Tiere, die eine sehr schlechte Vergangenheit hatten, wie das Bsp. von einkathrinchen, gibts ja zu hauf.
Meine Eltern hatten sich 1997 eine "Bernersennendame" von einem damaligen Kunden (meine Eltern waren selbstst.) geholt. Dieser Kunde erzählte eben, dass ihm seine Hündin voll lästig sei und er sie nicht mehr wolle. Meine Eltern nahmen diese ca 6 Jahre alte Hündin dann zu sich.
Meine Geschwister und ich sind schon mit Tieren aller Art aufgewachsen. Hauptsächlich aber Hunde und Katzen.
Diese Hündin muss es aber zuvor mal richtig übel gehabt haben. Sie traute sich in keinen Raum des Hauses. Wenn man sie streicheln wollte, zog sie den Kopf ein und duckte sich. Da sie sich nur im Flur aufhielt ( in die Zimmer kam sie ja nicht) stellten wir ihr natürlich das ******* und Wasser in den Flur, besser gesagt, fast vor die Nase. Wir beobachteten sie dann heimlich, ob sie frisst oder trinkt. Die arme hatte das aber gleich gemerkt und wieder den Kopf eingezogen.
Irgendwann lässt man es mal und hofft eben, dass sich das Tier eingewöhnt.
Es hat insgesamt ca 2 Monate gedauert, bis unsere Lena mal gemerkt hat, dass es auch liebe Menschen gibt.
Ganz langsam guckte sie mal um die Ecke ins Wohnzimmer, dann irgendwann mal in die Küche, dann kam der erste Schritt usw.
Wenn sie natürlich vor der Zeit mal mußte, setzte sie sich vor die Haustüre und japste kurz. Wir hatten gleich bemerkt, was das heißt. Aber auch nur raus , Geschäft machen und wieder rein. Mehr ging bei dem Hund am Anfang nicht.
Wir erfuhren nie, was der Typ mit dem Hund in ihren ersten 6 Lebensjahren gemacht hat. Sie wurde aber definitiv geschlagen und sie durfte nur im Flur "leben". Richtig Auslauf war sie auch nicht gewöhnt.
Mit viel Geduld schafften es meine Eltern und wir "Kinder", dass der Hund seine Ängste ablegte. Eine schöne Umgebung, täglich reichlich Auslauf und vorallem viel Liebe erlebte sie dann, bis sie 2003 starb.
Wir mußten sie mit knapp 13 Jahren einschläfern lassen, da sie Bauchspeicheldrüsenkrebs hatte. Auch die 3. OP konnte das Leiden nicht mindern.
Von allen Hunden meiner Eltern, mochte ich Lena am liebsten. Vielleicht deshalb, weil sie so ein "schwerer Fall" war, den es zu heilen galt.
LG