Würde mal gerne drüber diskitieren - aber schon bin ich in einer "Ecke" !!

  • maximax
    Dabei seit: 1118188800000
    Beiträge: 1242
    geschrieben 1234973956000

    Erwin,

    zunächst einmal stimme ich Dir zu, daß das In-Schutt-und-Asche-legen Dresdens ein Verbrechen an der Menschlichkeit war, das seinesgleichen sucht. Auch andere deutsche Städte, unter anderem auch meine Heimatstadt Köln, wurden zu 90% zerstört. Diese Vorgänge waren, wie Du richtig schreibst, durch nichts zu rechtfertigen, sie waren in keiner Weise kriegsentscheidend. Es handelte sich also um reine Willkürakte, ausgelöst durch niedrigste Rachegelüste.

    Warum nahmen so relativ wenige Dresdner Bürger an der Gedenk-Demonstation teil?

    Die meisten Dresdner Bürger waren damals noch gar nicht geboren, sie kennen die Vorgänge natürlich aus den Schilderungen ihrer Eltern und Großeltern und den vielfältigen Medienberichten, es fehlt aber das unmittelbare Miterleben. Dadurch entsteht eine gewisse Distanz zu den damaligen Geschehnissen. Dazu kommt, daß die Menschen heute wirtschaftliche Sorgen haben, die alles andere überschatten.

    Ich glaube, daß nicht einmal in bevölkerungstärkeren Städten wie Berlin, Hamburg, München oder Köln mehr Demonstranten gekommen wären.

    Suaviter in modo, fortiter in re.
  • Holzmichel
    Dabei seit: 1087430400000
    Beiträge: 5678
    geschrieben 1234979464000

    Wolfgang,

    ich meinte eigentlich weniger des Gedenkens an die Bombenwürfe, sondern mehr die Tatsache, daß gerade mal 10000 Demonstranten zur Gegendemo gegen Rechts gekommen sind - und dabei sicher einige Tausend aus anderen deutschen Städten !

    Sozusagen habe ich den Eindruck, daß sich ein regelrechten Demo-Reisetourismus entwickelt halt - hingegen die eigentlichen Bewohner dieser Städte lieber "hinter den Gardinen zuschauen" !

    Und quasi somit in gewisser Form sogar eine Akzeptanz von rechten Aktivitäten herrscht.

    Ich persönlich bin ohnehin ein Befürworter der Linie des oben angesprochenen Professors - also der inhaltlichen Auseinandersetzung und der öffentlichen Diskussion mit den Anhängern der rechten Parteien.

    Leider hat gerade der sächsische Landtag dort nicht immer Mut zur Auseinandersetzung bewiesen, eher hat man die Sitzungen verlassen, als rechte Abgeordnete vom Rederecht gebrauchmachten.

    Für mich mehr ein Ausreißen statt überzeugende Argumentation gewesen.

    Jedenfalls die Auseinandersetzung mit den Rechten nur auf Gegen-Demo`s bzw. Antifakundgebungen zu beschränken, die dann oft trotzdem eskalieren, halte ich für zu wenig und einfach !!

    Ob meine Meinung jedoch die Bessere ist, weiß ich nicht - lasse mich deshalb gerne belehren.

    mit Gruß

    Erwin

  • maximax
    Dabei seit: 1118188800000
    Beiträge: 1242
    geschrieben 1234987138000

    Erwin,

    die Strategie ist, eine mißliebige Gruppe, unabhängig von deren politischer Ausrichtung, durch Ignorieren klein zu kriegen bzw. idealerweise zu zerstören. Man müßte eigentlich aus den Erfahrungen der Vergangenheit klug geworden sein, denn dieses "Spiel" hat man schon mit den Grünen getrieben und versucht es jetzt auch mit den Linken. Bei beiden Gruppierungen hat man den gegenteiligen Effekt erzielt, sie wurden bzw. werden immer größer. Ich fürchte, daß ein ähnlicher Effekt auch bei den Rechten eintritt.

    Es gibt nur eine Möglichkeit, einen politischen Gegner wirkungsvoll zu bekämpfen, und das ist die knallharte sachliche Auseinandersetzung mit deren Aussagen und Programmen. Diese Auseinandersetzungen müssen sowohl von den Fachleuten, sprich Politikern, als auch von der großen Öffentlichkeit geführt werden.

    Dagegen spricht die "Demomüdigkeit" der Deutschen, aber das ist wieder ein anderes Thema...

    Gruß Wolfgang

    Suaviter in modo, fortiter in re.
  • Holzmichel
    Dabei seit: 1087430400000
    Beiträge: 5678
    geschrieben 1235001628000

    So, Fußball ist vorbei und somit Zeit, nochmal ins HC zu schauen !

    Ja Wolfgang, genauso ist es !

    Wobei mir die knallharte, vor allem aber sachliche Auseinandersetzung mit den Rechten nicht sonderlich schwerfallen wird - sogar in meiner "Wiegenheimat", wo heute ein großer Teil der noch dagebliebenen jungen Menschen ohne Arbeit und Perspektive ist, wo ich sogar zwei, drei alte Schulkameraden habe, die mit der Partei eines gewissen Münchner Verlegers stark liebäugeln - selbst da gelingt es mir in den noch Stammtischdiskussionen Oberwasser zu gewinnen.

    Fairerweise muß ich aber zugeben, daß in diesem kleinen Ort das Gros der Unzufriedenen eher gen Linke tendieren und ich selbst bei diesen drei rechten Symphatisanten nicht garantieren würde, wie sie am 27.September wählen werden (denn die gehen wählen !).

    Aber mal ´ne andere Sache Wolfgang - was haltet Ihr eigentlich davon, das neue, wunderbare Dresden - ganz ohne Polittalk - im September zu erleben ??

    (Einfach mal bei Usertreffen reinklicken).

    Gute nacht !

    Erwin

  • maximax
    Dabei seit: 1118188800000
    Beiträge: 1242
    geschrieben 1235045254000

    Erwin,

    Du merkst ja auch an der Resonanz hier im Forum, daß diese Probleme die meisten nicht interessieren. Es haben zwar einige wenige nachgefragt, doch wenn es darum geht, sich an einer solch anspruchsvollen, brisanten Diskussion zu beteiligen, ist Hängen im Schacht.

    Politik und gesellschaftliche Themen interessieren vor allem junge Menschen nur am Rande, obschon nichts so sehr unser Leben bestimmt wie die Politik.

    Gruß Wolfgang

    Suaviter in modo, fortiter in re.
  • Brigitte
    Dabei seit: 1062633600000
    Beiträge: 4247
    geschrieben 1235050693000

    @maximax sagte:

    Erwin,

    Du merkst ja auch an der Resonanz hier im Forum, daß diese Probleme die meisten nicht interessieren. Es haben zwar einige wenige nachgefragt, doch wenn es darum geht, sich an einer solch anspruchsvollen, brisanten Diskussion zu beteiligen, ist Hängen im Schacht. .......

    Gruß Wolfgang

    Lasst den Leuten ein bißerl Zeit. Heute ist Weiberfasching. Es ist ja auch ein heißes Eisen. Mag sein, dass nicht sehr viele kamen, aber s´Wetter war besch**eiden und wie schon gesagt wurde. Die jungen Leute haben oftmals "andere Probleme" die ihren Zenit von diesem Problem wegziehen.

    Dazu kommt, dass viele Leute Angst vor Demonstrationen haben. Die letzten Fernsehbilder waren ja nicht gerade "einladend". :vorsichtig_ausgedrückt:

    Nicht auf das, was geistreich, sondern auf das, was wahr ist, kommt es an. *Albert Schweitzer*
Antworten
Thema gesperrt
Interner Fehler.

Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!