Auch ich kann nur Gutes über das Zusammenleben mit den Brasilianern berichten. Zugegebenermassen, wir haben damals als Angestellte eines deutschen Unternehmens in einer "betreuten" Wohnanlage (Mambucaba) mittig zwischen Rio und Sao Paulo an der Costa Verde gewohnt - zusammen mit dem brasilianischen Mittelstand. Überfallen wurde bei uns einmal der Supermarkt und einmal der Geldtransporter der Bank, alles glücklicherweise ohne Verletzte. Zum Einkaufen ausserhalb unseres Dorfes mußte ich, mangels Auto, mit dem Fahrrad über die Küstenstrasse bis in die nächste "Kleinstadt" radeln- anfangs war es für mich schon echt spannend - aber, selten habe ich soviel Hilfsbereitschaft erlebt und soviel beim Einkaufen gelacht und nie, wirklich nie, habe ich mich bedroht gefühlt. Wo ich mittels mangelnder Sprachkenntnisse nicht weiter kam, haben wir gemalt, geraten und wenn gar nichts ging, bin ich z.B. beim Metzger hinter den Tresen gebeten worden, hab ein Messer in die Hand gedrückt bekommen und sollte mir das Stück von der halben Kuh eben selbst abschneiden.
Alles in allem möchte ich die Zeit nicht missen, ich habe extrem viel gelernt und vor allem eine völlig neue Sichtweise über das Verhalten amerikanischer und europäischer Unternehmen in Dritt (oder wie Brasilien) Schwellenländern erhalten - doch dies ist ein anderes Thema .
Ich will nicht verhehlen, das es unter Umständen wirklich risikoreicher ist durch Brasilien zu reisen als durch Kleinkleckersheim - aber so riskant, wie es immer dargestellt wird, ist es nicht.
Ich rate jedem, der das Land kennenlernen möchte, es zu bereisen und sich vorurteilsfrei den Eindrücken zu stellen.
LG
Andrea