Die "Melker" sind doch gar nicht die Dominikaner, sondern die international tätigen Reiseveranstalter und Hotelketten. Bei den Einheimischen bleibt letztlich nicht viel hängen. Einige sind in der glücklichen Situation, dass sie einen der begehrten Arbeitsplatz in einem der Hotels haben, wo sie für kleines Geld viel arbeiten und sich über jedes Trinkgeld freuen.
Meine Erfahrung ist jedoch, dass die Arbeitsleistung in den meisten Fällen nicht von Tipps abhängig gemacht wird (klar: Ausnahmen bestätigen auch hier die Regel). Viel wichtiger ist, dass die "Chemie" zum Gast stimmt. Schon häufiger beobachtet: Wenn ein Dominikaner merkt, dass ein Gast unzufrieden ist oder schlechte Laune hat, dann wird er ihn auch nicht gern bedienen und einen Bogen um ihn machen, schaltet gern auch mal auf stur. Dies wiederum führt zu längeren Wartezeiten und schlechterem Service. Im Endeffekt wird der Gast dann noch unzufriedener. Das schaukelt sich immer weiter hoch. Irgendwie lustig, so etwas zu beobachten...
Fazit: Mit einem bösen Gesichtsausdruck erreicht man in der Domi gar nichts. Seid nett zu den Menschen und sie werden sich darum reißen, Euch jeden Wunsch zu erfüllen. Ein freundliches Lächeln und ein paar Brocken Spanisch bewirken häufig mehr als ein Trinkgeld (das natürlich immer gern genommen wird).
Was mir in dem Zusammenhang auch noch einfällt: Mir ist häufiger aufgefallen, dass viele Dominikaner ein sehr gutes Personengedächtnis haben. Wenn man beispielsweise einen Strandhändler mit einem lockeren "mañana" abzuwimmeln versucht, geht das Theater los, wenn man am Folgetag wieder aufeinander trifft. Ähnlich ist es in den Hotels: Schon nach 2 - 3 Tagen ist man dort bekannt und wird wie ein alter Kumpel begrüßt.