• HC-Mitglied81428
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    geschrieben 1297685470000

    Nun bin ich beruflich bedingt im deutschen Bauplanungsrecht zu Hause. Durch die sich immer mehr annährende EU-Gesetzgebung, ist die Sache ist ein wenig komplexer, als sie von Reiseleitern oder Presseleuten im Allgemeinen dargestellt werden. Sofern die Gebäude ohne Baugenehmigung errichtet wurden (was ich in diesem Fall jedoch ausschließe, denn so ein Investor ist ja schließlich kein wirtschaftlicher Selbstmörder) wäre ein Abriss mit einer einfachen Verfügung der Verwaltung denkbar einfach. Zumindest kennen die deutschen Verwaltungsgerichte hier überhaupt kein Pardon. In Spanien wird dieses (zumindest in der heutigen demokratischen Rechtsordnung) ähnlich sein.

    Heute stehen die Gebäude (seinerzeit bauplanungsrechtlich genehmigt) in einem Naturschutzgebiet und haben damit Bestandsschutz. Politisch ist offensichtlich gewünscht, die Gebäude abzureißen. Vermutlich wurden hierüber zwischen den Behörden und den heutigen Grundstückseigentümern Gespräche geführt. Ich kann mir vorstellen, dass man sich gegen eine angemessene Entschädigungszahlung über den Abriss der Gebäude und der verlorenen Baulandeigenschaft bereits geeinigt hat.

    Nunmehr hat sich eine Bügerinitiative gegründet, die mit Abriss den Verlust einer Vielzahl von Arbeitsplätzen fürchtet und dass widerum ruft die Oppositionspolitik auf den Plan. Wahrscheinlich sind wieder bald Wahlen... und alles geht von vorne los.

  • Lexilexi
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    geschrieben 1297688556000

    eben

    und alles geht wieder von vorne los......

    diese diskussion wir alle paar jahre wieder aufgekocht.

    ich kann mich dran erinnern, dass man anstatt des abrisses ein renovierungsverbot erteilt hatte.

    sollte heißen: keine neuinvestitionen in die hotels und wenn sie eben alt sind, dann werden sie abgerissen.

    warum auch immer die frage nun wieder aufgekocht wird.

    keine ahnung.

    Das "F" in Montag steht für Freude.
  • Siegfried
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    geschrieben 1297723548000

    querenburg.

    Du bist wohl im deutschen Bauplanungsrecht zu Hause, abert nicht in Spanien. Sicher gibt es da Gesetze. Trotzdem wurden dort 1000sende und werden auch noch Hotels schwarz errichtet.

    Gruß

    Siegi

    s.w.
  • HC-Mitglied81428
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    geschrieben 1297748131000

    Das deutsche und das aktuelle spanische Bauplanungsrecht unterscheiden sich nicht wesentlich und mit ein wenig googeln kann das jeder nachlesen.

    Im Franco-Regim waren Bestechung und Korruption an der Tagesordnung. Damit kam es aus heutiger Sicht zu den unerwünschten auswüchsen. Nach 1977 waren die Gemeinden zunächst überfordert, ordentliche Bebauungspläne aufzustellen und es wurde zunächst wild weitergebaut. Nicht ganz unschuldig an dieser fatalen Entwicklung waren wir Touristen bzw. die Tourismusindustrie.

    Der spanische Immobilenmarkt ist heute völlig überhitzt, ganze Tourismusregionen sind wie leergefegt und selbst neue Wohnsiedlungen werden vielerorts nicht mehr bewohnt. Selbst auf Fuerteventura stehen viele Baustellen -warum auch immer- seit langer Zeit still. Schau dir darüber hinaus die (wahrscheinlich auch mit EU-Subventionen geförderten) riesigen und technisch fertiggestellten Erschließungsgebiete für Ferienneubauten auf Fuerte an. Weit und breit findet sich hier kein Investor für neue Hotelanlagen. Wo genau und warum -lieber Siegfried- sollen oder werden da noch Hotels schwarz gebaut?

  • gastwirt
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    geschrieben 1297755770000

    @Siegfried sagte:

    Trotzdem wurden dort 1000sende und werden auch noch Hotels schwarz errichtet.

    ........das ist doch mal eine Aussage! Quelle?

  • chepri
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    geschrieben 1297757770000

    @querenburg sagte:

    Im Franco-Regim waren Bestechung und Korruption an der Tagesordnung. Damit kam es aus heutiger Sicht zu den unerwünschten auswüchsen. Nach 1977 waren die Gemeinden zunächst überfordert,

    Eine spanische Hotelplattform schreibt:  Año de construcción: 1979

    Nun kann es natürlich sein, dass diese Angabe nicht stimmt, allerdings glaube ich, dass in Spanien auch heute noch mit guten Beziehungen Dinge verwirklicht werden, die es eigentlich nicht geben dürfte. Und das ist nicht nur in Spanien so, sondern auch bei uns und überall auf der Welt.

  • HC-Mitglied81428
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    geschrieben 1297758485000

    @Chepri

    du hast ja völlig Recht. "Beziehungen schaden nur dem, der sie nicht hat". Das gilt überall. Ich wollte mit meinem Beiträgen auch nur ein wenig Licht ins Dunkle bzw. "spanische Baurecht" sowie in die dortige aktuelle Immobiliekrise im Allgemeinen bringen.

  • Siegfried
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    geschrieben 1297855407000

    @ querenburg,

    du hast natürlich Recht. Es gibt in Spanien auch Baugesetze.

    Aber, auch Bestechung und Koruption.

    Es wird angefangen zu bauen. Rohbau steht. Jetzt wird die Baugenehmigung beantragt, mit der Hoffnung, jetzt müssen Die es ja genehmigen. Es kann ja keine Bauruine stehen bleiben. Aber oft, denkste. Die Genehmigung  wird doch nicht erteilt. Dann kein Geld mehr, Pleite und die Ruine bleibt.

    In Griechenland und Spanien selbst erlebt. Gegenüber eines Restaurante, wo wie oft waren, stand so'n Ding. Der Wirt erzählte uns dann, daß die Bauherrn ohne Genehmigung anfingen und dann hinterher beantragten. Es wurde nicht genehmigt. Jetzt stehen die Ruinen.

    Sowas ähnliches passiert bei und in Deutschland auch. Hier in Hamburg, unsere Elbphilharmonie in der Hafen City. Ist zwar genehmigt, aber immer neue Millionen Geldnachforderungen von dem Baukonzern. Hat das billigste Angebot abgegeben.

    Der Baukonzern erpresst den Senat, entweder immer neue Gelder genehmigen, oder wir hören auf weiter zu bauen.

    Eine Ruine will die Stadt auch nicht stehen haben.

    So wird immer weiter gezahlt. Sollte schon längst fertig sein.

    Gruß

    Siegi

    s.w.
  • HC-Mitglied81428
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    geschrieben 1297884051000

    Gesetze allein genügen natürlich nicht, sie müssen von den Behörden auch durchgesetzt werden. Aber ob hinter jeder Bauruine immer gleich Bestechung oder Korruption steckt? Im Hamburger Bauprojekt stecke ich nicht drin. Wenn sich der Senat nun erpressen lässt, sind die Verträge mit dem Bauunternehmer möglicherweise nicht sauber gestrickt. Die Erfahrung zeigt uns, dass die Politik und Verwaltung mit solchen Millionenprojekten häufig schlichtweg überfordert sind.

    Gruß aus Bochum-Querenburg

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