• MazelStar
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    geschrieben 1493859955319

    Hallo allerseits!

    Ich habe jetzt einige Zeit im sogenannten Wilden Westen der USA verbracht - South Dakota, Nebraska und Wyoming. Dabei habe ich sehr viel Zeit mit den dort ansässigen Ureinwohnern (Lakota) verbracht. Einige Wochen habe ich auch bei ihnen im Reservat übernachtet, ein paar Tage davon waren auch in einem Tipi. Sie haben mich zu den wichtigen Orten und ihnen heiligen Orten geführt, wie die Badlands, Black Hills, Crazy Horse Mountains und Devils Tower und mir dort von ihrer Geschichte und Herkunft erzählt. Während dieser Zeit habe ich ein Reisetagebuch geschrieben, weil das für mich auch so viele andere Eindrücke waren und ich mich an alles nochmal erinnern wollte.

    Als ich meinen Freunden immer wieder aus dem Reisetagebuch hab lesen lassen (ist wesentlich einfacher, als die gesamte Reise zu erzählen ;-)) haben sie gemeint, dass es Potential als wirkliches Buch hätte. Es beinhaltet jetzt nichts, dass viel zu persönlich ist als dass ich es nicht mit der Welt teilen könnte. Und ich habe wirklich so viele schöne Sachen und interessante Sachen über Lakota erfahren, die ich gerne jedem erzählen möchte - das wäre mit einem veröffentlichten Buch möglich.

    Aber die Frage ist eher, würden Leute denn sowas gerne lesen? Würde sie das interessieren? Und gäbe es denn Verlage, die sich für sowas interessieren und das veröffentlichen würden?

    Hat denn von euch schon mal jemand ein Reisetagebuch veröffentlicht? Oder vielleicht einen Bildband?

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir mit euren Erfahrungen helfen könntet! Vielen Dank schon mal!

    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Aurelius Augustinus (354 - 430)
  • palmkatzerl
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    geschrieben 1493929086150

    Ich habe einen Freund, der beruflich und privat Fotografiert. Der hat schon mal einen Bildband herausgegeben. Wenn du magst, kann ich da genauer nachfragen.

    Jemanden, der ein Reisetagebuch veröffentlicht hat, kenne ich leider nicht. Aber eine Bekannte von mir hat irgendwann in den letzten zwei oder drei Jahren ein Buch herausgegeben. Ich habe das Manuskript schon gelesen, bevor das Buch dann auf dem Markt war, und war echt überzeugt. War für sie dennoch schwierig bei einem Verlag unterzukommen.

    Deine Geschichte über den Wilden Westen klingt spannend, ich lese vor dem Reisen gerne mal unkonventionelle Geschichten über Land und Leute!

  • Florian80w
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    geschrieben 1493987525459

    Möglichkeiten: 1. e-Book, es gibt da paar Nischenverlage, die nahezu alles nehmen, aber mit Fotos geht es nicht. 2. Selbstverlag mit Print on Demand, wird aber auch teuer, wenn Farbfotos hoher Qualität. 3. Reiseblog, kostet fast nichts, lässt sich mit passender Randwerbung zu paar Euro Provision ergänzen.

    Hauptproblem: Bekannt werden! In D werden Jährlich rund 100.000 neue Bücher auf den Markt geworfen. Von maximal 500 davon hat der gut informierte Buchhändler mal was gehört.

  • MazelStar
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    geschrieben 1493990120250

    Danke für eure Antworten!

    @palmkatzerl: Das heißt ja schon mal, dass du dich für mein Werk interessieren würdest :wink: Wüsstest du denn, wo die Bekannte von dir sein Manuskript veröffentlicht hat? Und falls es wirklich keine Umstände für dich macht, würde ich mich sehr freuen, wenn du bei deinem Freund, der schon einmal einen Bildband veröffentlicht hat nachfragst, wo er das gemacht hat und wie? Dasselbe gilt auch für deine Bekannte. Aber nur, wenns wirklich keine Umstände macht!! Dankeschön!

    @florian80w: Was für Nischenverlag meinst du denn? Bzw was genau ist denn ein Nischenverlag? Tut mir leid, wenn ich dich sowas frage, aber ich kenne mich damit nicht so gut aus.

    Selbstverlag wäre vielleicht eine Option, aber alleine ist das sicher extrem schwer oder? Fotos müssen nicht unbedingt hinein. Schade wäre es zwar schon, weil ich denke, dass man sich einiges besser mit Fotos vorstellen kann und es bestimmt auch für den Leser/die Leserin angenehm ist, wenn Bilder vorkommen.

    Reiseblog ist keine schlechte Idee, aber damit der gut läuft, müsste ich ja regelmäßig von Reisen berichten. Und es ist halt doch ein Unterschied, ob man schreibt, wenn man so viel Neues sieht und so viele Eindrücke vermittelt bekommt, wie es in South Dakota der Fall war oder ob man schreiben MUSS, obwohl man schon zum zehnten Mal in Italien war. Und so oft kann ich mir leider keine großen und weiten Reisen leisten.

    Aber ich verstehe sehr gut, was du als Hauptproblem siehst. Da muss man wahrscheinlich entweder großes Glück haben oder extrem gut in Selbstvermarktung und Marketing prinzipiell sein.

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  • Florian80w
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    geschrieben 1493996477399

    MazelStar, ein billig produziertes Büchlein ohne viele tolle Hochglanzfotos kauft niemand. Und mehr kannst du dir produktionstechnisch nicht leisten. Ich war mal vor rund 20 Jahren als textender Coautor für ein mit vielen Bildern geplantes Buch im Wassersportbereich vorgesehen. Es ergab sich folgende Kette: Ich wollte eine Honorarvereinbarung, die bekam ich nicht. Ich fragte eine Druckerei nach Kosten für bei Büchern minimal sinnvolle Startauflage, bekam eine höhere fünfstellige Summe (in DM) genannt. Ich fand heraus, dass dieser Miniverlag nicht mal für 5000 DM kreditwürdig war.

    Ich schmiss also hin, das Buch gabs dann in halbem Umfang von einem Springer-Ableger, die Verkaufszahlen müssen saumäßig gewesen sein.

    Alles, was gedruckt und mit Fotos sein soll, ruiniert dich!

    Kein Blog musst du ständig füttern. Du musst immer wieder die Internetuser anfüttern, die Blogseite anzuklicken.

  • palmkatzerl
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    geschrieben 1494011767285

    Ja, ich würde das Buch wohl lesen! Muss aber sagen, dass ich nicht nur gedruckte Bücher, sondern auch eBooks lese. Mit Fotos wird's dann aber unter Umständen schwierig.

    Wo mein Fotografenfreund den Band veröffentlicht hat weiß ich gerade nicht auswendig und fragen kann ich nicht, da er gerade ausserhalb von Europa unterwegs ist. Werde das ansprechen, wenn er wieder zurück ist, kann aber dauern. Falls ich dann vergesse hier wieder rein zu schauen, schick mir ne PN und erinnere mich, ja?

    Was das Buch von meiner Bekannten angeht, ist das leichter. Das habe ich hier im Bücherregal stehen. Ist im Novum Verlag erschienen. Werde die Autorin wahrscheinlich am Wochenende auf einer Geburtstagfeier treffen und ein bisschen zum Drumherum nachfragen. 

  • C.+S.
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    geschrieben 1494196560853 , zuletzt editiert von C.+S.

    Sicher sind Deine Erlebnisse aussergewöhnlich und liegen wohl abseits des Reise-Mainstreams, aber das ist doch schon eine sehr spezielle Lektüre. Ich persönlich würde so einen Bericht bestimmt mal im Netz durchstöbern, vor allem, da ich auch der Meinung bin, ohne Bilder wirkt das nicht. Das Fremde nur zu erklären - ohne eine Einschätzung Deiner sprachlichen bzw. literarischen Fähigkeiten - halte ich für eher trocken - es sei denn, Du möchtest einen Abenteuerroman schreiben.

    Was ich damit sagen will - ICH jedenfalls käme niemals auf die Idee, mir einen derartigen Bericht, und sei er noch so exotisch, in Form eines gedruckten Buches, und dann auch noch ohne Bilder, zu kaufen.

    Wenn ich tatsächlich Geld für ein Buch ausgebe (egal ob als e-book oder gedruckt) möchte ich durchaus spannend unterhalten werden.

    Das kann ich Dir natürlich nicht absprechen, aber es bedarf Imho zumindest einer Art Storyline und nicht nur der Schilderung einer Abfolge von Ereignissen. Weiters gehört zumindest ein halbwegs gutes Lektorat dazu - die oft schlimmen Rechtschreib und/-oder Grammatikfehler vieler Blogs möchte ich selbst im Netz nicht tolerierten (wenn man schon Geld mit Schreiben verdienen will, sollte man sich zumindest Mühe geben), geschweige denn so etwas gedruckt haben.

    Du merkst schon, worauf ich hinaus möchte, es ist nämlich nicht soooo einfach. Dann brauchst Du Werbung - wer von der ohnehin nicht sehr großen Leserzielgruppe soll denn sonst wissen, dass es Dein Büchlein überhaupt gibt?

    Oft gibt es ja in den Städten auch kleinere Verlage, die - ich sag mal "Heimatbücher" - verlegen, eben meist zur Region typische kleine Büchlein von ambitionierten Amanteuren. Die wissen dann aber auch vorher, dass sich beispielsweise das Kochbuch zum Thüringer Hütes oder die Geschichte einer großen ortsansässigen Firma zumindest in der Region so gut vermarkten lässt, dass sich eine Auflage von vielleicht 500 Exemplaren rechnet.

    Wenn Du so überzeugt bist von Deinem Tagebuch und meinst, das alles meistern zu können, dann drück ich Dir ehrlich die Daumen.

    Ansonsten ist mein Rat ganz eindeutig - veröffentliche einen gut(!!) gemachten Blog mit tollen Bildern. Der kann in der digitalen Welt von X Freunden schnell geliket und geteilt werden...und wenn Du mal 3000 follower hast, weisst Du wenigstens, wie die Resonanz ist und kannst dann über ein Buch im Selbstverlag on demand nachdenken.

    VG

  • MazelStar
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    geschrieben 1494452679703

    Danke für euer Feedback! Besonders toll finde ich es, dass ihr dabei so ehrlich seid. Meine Freunde loben manchmal glaube ich alles extra in den Himmel, nur um meine Gefühle nicht zu verletzen.

    @florian80w: Wahnsinn, was du da als Co-Autor mitgemacht hast. Hast du dann nochmal so ein Projekt in die Richtung gestartet oder dich an sowas beteiligt oder war das, das erste und letzte Mal als (versuchter) Autor? Ja bei einem Blog müsste ich wahrscheinlich aktiv Eigenwerbung betreiben. Aber ich glaube, das ist nicht allzu einfach.

    @palmkatzerl: vielen lieben Dank, dass du da nochmal extra nachfragen würdest!

    @c.+s.: vielen Dank für deine Ehrlichkeit! Ich kann mir schon vorstellen, dass es ohne Fotos eher trocken rüberkommt. Schließlich würden die Leute es nicht mit so viel Elan lesen, wie ich es erlebt habe. Aber vielleicht könnte ich daraus einen Abenteuerroman machen - mit autobiografischer Grundlage. Dann könnte ich mir auf jeden Fall die Fotos sparen. Und bis ich den Roman dann veröffentlichen würde, könnte ich sicher an meinem Schreibstil arbeiten.

    Und einen Lektorat würde ich so oder so beauftragen - denn ich möchte auch nicht mit Flüchtigkeitsfehlern oder anderen blöden Fehlern in Verbindung gebracht werden. Denn schleißlich gibt man dafür ja auch seinen Namen und seinen guten Ruf her.

    Und das mit der Werbug ist natürlich auch so eine Sache. Das Problem hätte ich wahrscheinlich sowohl beim Blog als auch beim Publizieren eines Buches.

    Und ist denn der Selbstverlag dasselbe wie die Druckerei, die florian80w schon erwähnt hat? Also steht das in einem Zusammenhang?

    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon. Aurelius Augustinus (354 - 430)
  • palmkatzerl
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    geschrieben 1495911380360 , zuletzt editiert von palmkatzerl

    Ein gut gemachter Blog mit ansprechenden Bildern wäre auch etwas, was mich ansprechen könnte. Wobei sich Blog und Buch ja nicht notwendigerweise ausschließen.

    Dass ein Buch unterhalten muss, und zwar über etliche Seiten, dem stimme ich zu. Ich glaube aber, dass die meisten Autoren ihr ursprüngliches Manuskript immer und immer wieder überarbeitet haben, bis es letzten Endes dann gepasst hat.

    Ob Selbstverlag das Selbe ist wie eine normale Druckerei, kann man so nicht beantworten. Selbstverlag ist ja nicht Selbstverlag, die Wege zum Buch unterscheiden sich da von Person zu Person schon stark. Schau doch mal bei amazon oder so was da im Eigenverlag herausgegeben wurde, die Qualitätsunterschiede sind da sehr deutlich.

    Auf gute Werbung solltest du beim fertigen Werk keinesfalls verzichten. Woher sollen die Leute wissen, ob sie dein Buch kaufen wollen, wenn sie noch nie was davon gehört haben? Bei Dienstleistungsverlagen sind solche Leisungen halt dann schon mit dabei und man kann mit seinem Buch dann auch auf Buchmessen vertreten sein.

    Was das Feedback angeht: hole dir vor dem Veröffentlichen möglichst viel ein, von so unterschiedlichen Leuten wie möglich. Vielleicht kannst du ja auch mal was in einem Literaturmagazin veröffentlichen? 

  • Florian80w
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    geschrieben 1495980920961

    Du kannst dich verschulden, viel Geld in wie auch immer geartete Werbung stecken, und es geht dir wie dieser postzugestellten Kochbox mit Rezeptkarte - Geld weg, mausetot. Du kannst dich verschulden und soundso viele Buchexemplare vierfarbig drucken lassen. Irgendwann geht der Stapel, weil sie niemand kennt und/oder kauft, in den Reißwolf. An e-book brauchst du gar nicht erst zu denken, denn maximal s/w-Fotos will keiner sehen.

    Such mal nach print on demand, funktioniert so ähnlich wie Fotobücher. Es wird (bei manchen Firmen) nur gedruckt, was verbindlich bestellt wurde.

    Dein Hauptproblem: Dein Name ist in der Reisebuchszene eine Null. Bist du richtig bekannt/berühmt wie Günter Grass, loben die Kritiker sogar Unlesbares wie den "Butt" in den Himmel und das Buch verkauft sich millionenfach.

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