SCHLOSS NEUSCHWANSTEIN
Millionen vor uns war’n schon dort,
jetzt zog’s auch uns an diesen Ort.
Von Füssen aus, gleich um die Ecke,
war wirklich nur ’ne kurze Strecke.
Wir kommen an, uns trifft der Schlag,
doch lag’s vermutlich nicht am Tag.
Es wird dort ständig wohl so sein,
denn jeder will da halt mal rein.
Die Schlange endlos bis zur Kasse,
man geht glatt unter in der Masse.
Das Ticket endlich dann ergattert,
schon wieder guckt man leicht verdattert:
Einlass erst in fast 4 Stunden,
wie kommt man da über die Runden?
Erstmal Spazierengeh’n am See,
dann doch die Einkehr im Café.
Die kennen das und warten schon,
ist schließlich Teil von ihrem Lohn.
Dann endlich: nur noch zwei kleine Stunden!
So langsam sollte man erkunden,
wie kommt man hoch auf dieses Schloss,
geht man zu Fuß oder per Ross?
Zwei Pferde ziehen diese Kutschen,
doch muss man sehr zusammenrutschen.
Halb Japan steht da nämlich an,
da kommt man eh so schnell nicht dran.
Dann lieber doch den großen Bus.
Was kommt, bringt wieder nur Verdruss.
Man steht nun an für einen Fahrschein,
denn ohne den kommt man nicht rein.
Die Sonne brennt auf diese Schlange,
nur den Japanern ist nicht bange,
Die haben nämlich einen Schirm
und schützen damit Kopf und Hirn .
Nach einer Stunde endlich oben,
auch dort wird man nur durchgeschoben.
Nach kurzem Fußmarsch steil bergan
ist man dann immer noch nicht dran.
Denn jedes Ticket trägt 'ne Zahl,
man hatte da gar keine Wahl.
Endlich erscheint dann unsere Nummer,
vorbei das Warten, aller Kummer.
Wir sind jetzt dran, es war auch Zeit,
denn Männe suchte schon den Streit .
Die Führung dann treppauf, treppab,
so mancher machte dabei schlapp.
Doch weiter geht’s, die Zeit ist rar,
denn hinten kommt die nächste Schar.
Bei manchen Dingen denkt man eben,
einmal braucht man sie im Leben.
Doch würde mich jetzt einer fragen,
so würde ich ganz ehrlich sagen:
Was König Ludwig da erbaut,
uns nicht so ganz vom Hocker haut .
B.