• vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1634927736540

    Ich möchte euch heute anregen zu einer Diskussion über eine inzwischen weit verbreitete Attitüde zur Schaffung von medialer Aufmerksamkeit in diversen Portalen mittels schlimmer Verrisse und übler Schmähkritiken mit der einzigen Absicht, eine womöglich auch nur vermeintlich mangelnde Dienstleistung und deren Erbringer mittels "Öffentlichkeit" zum Einlenken zu nötigen.

    Typische Texte sind "mit xyright ging es viel schneller" oder "ohne den Aufriss hätte ich niemals so schnell meine Flocken erstattet bekommen".

    "3x mehr Fettlösung" - als???

    Die Autoren derartiger Erfolgsmeldungen haben keinen Vergleich - sie sind direkt drastisch eingestiegen. Ein objektiver Vergleich ergibt sich nur aus vollkommen gleichen Bedingungen.

    Wem bringt die Nutzung virtueller Wuträume etwas oder wird nur Verunsicherung gestreut?

    Ist ein Meinungsaustausch zu anstrengend?

    Muss das sein?

    Ich freue mich auf eure Kommentare!

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • Ahotep
    Dabei seit: 1096243200000
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    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1634933130818 , zuletzt editiert von Ahotep

    Der polternde Anonymous auf Bewertungsportalen und in Foren, sind die üblen Geister die man rief, seitdem es diese Bühne dafür gibt. Und es werden mehr Portale und mehr dieser Eintagsfliegen, die mit vernebelter Brille und Hirn, unsachliche und teils beleidigende Texte in die Beitragszeilen hauen. Es ist doch auch so einfach, komplett anonym über einen namentlich genannten Dienstleister herzuziehen und dabei die gute Kinderstube zu umfliegen.

    Oftmals gibt es nach solch einem unterirdischen Statement, keinerlei weiteren Beiträge oder Beteiligung an einer Diskussion. Einfach mal Dampf ablassen, die Biege machen und dann im WWW weiter toben. Möglichkeiten gibt es ja reichlich. Mangels Geduld, werden laufende Vorgänge in sämtlichen Foren gleichzeitig zerpflückt, es wird gezetert und gepoltert, als wäre das ein neuer Volkssport. Auch auf den Fratzenbuchseiten betreffender Dienstleister, hält man sich nicht vornehm zurück, sondern bedroht, beleidigt und poltert in irriger Annahme, sofort vorgezogen zu werden mit der "Beschwerde oder dem Ansinnen".

    Natürlich darf man sachliche und zutreffende Kritik äußern. Aber nicht nur das Ross, sondern auch Reiter nennen. Für Rückfragen bereit sein und auch vermelden, wenn es ein erfolgreiches Ende gibt. Es läuft manchmal nicht wie gewünscht und dann gibt es auch reichlich Grund sich zu ärgern und zu beschweren.

    Aber einfach mal Dienstleister jeglicher Art anonym und zigfach in den Dreck ziehen und abtauchen, ist feige!

  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1634979503296

    Es geht genau um die von dir geschilderte irrtümliche Wahrnehmung, wenn man nur richtig auf den Putz hauen und jede Menge "Öffentlichkeit" generiert, würde das Anliegen schneller und befriedigender bearbeitet.

    Das tritt eben genau nicht ein, die betroffenen Unternehmen lassen sich nicht erpressen und nehmen sich die Zeit zur Prüfung, ganz gleich ob jemand einen Riesenaufriss startet oder geduldig abwartet.

    Ich will nicht bestreiten, dass es z.B. in Folge der Covid Pandemie zu erheblichen Verzögerungen etwa bei der Erstattung von Kosten für nicht erbrachte Leistungen gab und noch immer gibt. Nur allein wegen einer Formulierung "kann leider bis zu 10 Wochen in Anspruch nehmen" einen breitwürfigen Krawall zu starten und erst in einem Nebensatz beiläufig einzuräumen, dass es dann doch in 14 Tagen erledigt wurde - solche Auftritte finde ich unterirdisch.

    Der einzige Effekt: Verbraucher werden verunsichert und zweifeln an der Seriosität des beschimpften Unternehmens.

    Für wirklich hartnäckige Verweigerer stehen dem Verbraucher eine Menge hilfreiche Tools zur Verfügung. Anstatt sich die "Mühe" zu machen, in sämtlichen Portalen einen ausführlichen Veriss zu posten sollten die Betroffenen besser genau diese Möglichkeiten nutzen. Damit kommen sie wirklich schneller zum Ziel.

    Kritik sollte konstruktiv sein, nur so können Fehler behoben und Verbesserungen herbeigeführt werden.

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • Ahotep
    Dabei seit: 1096243200000
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    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1635007372016

    Das Internet ist ja auch kein rechtsfreier Raum, kann man nur immer wieder wiederholen Nicht jeder Kommentar ist erlaubt.

  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1635009810861

    Richtig, Ahotep - das ist ein Aspekt, der bei den medialen Wutausbrüchen zu wenig berücksichtigt wird, und mir nichts dir nichts ist die Anonymität Geschichte wenn es in die Richtung falscher Behauptungen mit für den Bewerteten schädlicher Wirkung geht.

    Auch auf dieses Geschäftsfeld (Abmahnungen) spezialisieren sich immer mehr Juristen, so können unbedachte Brachialkritiken für den Verfasser schmerzlich teuer werden.

    Trotzdem gilt für mich zuerst einmal: Auch was erlaubt ist muss nicht hilfreich sein z.B. in Form einer "Warnung vor Unternehmen xy ".

    Selbst bei einer objektiven Schlechtleistung hat der Unternehmer das Recht auf Nachbesserung und lässt sich immer weniger von "Öffentlichkeit" zu besonderen Entgegenkommen bewegen.

    In einem Forum gibt es immerhin die Option zur Objektivierung, reine Bewertungsportale bieten das nicht. Da können dann vernichtende Rezensionen gewaltigen Schaden anrichten, und bevor mal jemand ein P setzt ist die Geschäftsgrundlage womöglich längst zerstört.

    Wie oft liest man gerade "Ich habe bei xy gebucht und nur schlechte Bewertungen gefunden" - das sitzt erstmal, der Weg zurück zur Objektivierung ist sehr steinig!

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • Ahotep
    Dabei seit: 1096243200000
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    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1635011622036

    Hab ich auch gelesen. Man warnt andere vor einem Dienstleister, weil man selber schlechte Erfahrungen gemacht hat. 20 stille Mitleser denken sich bei lesen des Beitrages, bei mir lief alles glatt, nix zu bemängeln. Nur die toben sich seltener in den Portalen aus. Das ist ein Ungleichgewicht von Berichterstattungen über stattgefundene Reisen oder Buchungen. Ich kenne jetzt nicht den Prozentanteil der Bucher, die tatsächlich mal den Weg in ein Portal finden.

    Mit Wut im Bauch einen Bericht verfassen, endet selten gut. Aber gerade dann fühlt man sich dazu ermutigt.

    Seit Beginn der Pandemie und diverser Pleiten, ist die Reisebuchung schon ein Abenteuer für sich. Absagen, Stornierungen, Hochinzidenzgebiete, Reisewarnungen, alles ist möglich. Kunden und Veranstalter sind gleichermaßen genervt und müssen oft kurzfristig Entscheidungen treffen. Solch ein Ausmaß an Ausnahmezuständen, hätte sich vor ein paar Jahren noch keiner vorgestellt.

  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1635017974522

    2000 stille Leser vor der Erfahrung denken sich hingegen womöglich: "Wie soll das nur werden?" und verfallen unwillkürlich in Sorge, die jedoch zumeist vollkommen unnötig verursacht wurde. Das manifestiert sich dann in Bedenkenbeiträgen "ich hab nur grottige Bewertungen gefunden". Saublöd!

    Leider sind Zufriedenheitsbeiträge noch immer stark unterrepräsentiert und die Objektivierung geht baden.

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
  • Kourion
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    geschrieben 1635101107621 , zuletzt editiert von Kourion

    Ich denke, dass es diese Wutausbrüche und Schmähreden schon immer gegeben hat, nur fehlte früher – wie Ahotep schreibt – dafür die große Bühne. Man kam nicht weit über den Familien-, Freundes-, Bekannten-, Kollegenkreis hinaus und bis sich die Presse dafür interessierte, musste es schon sehr dick kommen.

    Heute ist es hingegen dank des Internets mit den vielen Bewertungsportalen,  den sozialen Netzwerken so einfach, andere vor der breiten Öffentlichkeit in die Pfanne zu hauen. Dass nicht immer alles so ist / stimmt, wie man es empfindet und darstellt… Es scheint oft zu reichen sich im Recht zu fühlen, um loszulegen. Klar, nicht jeder weiß 100% zu allem Bescheid. Aber ein wenig Überlegen und „Sich-erstmal-informieren“ sollte einem Verriss schon vorausgehen, wenn man damit an die Öffentlichkeit geht.

     Insgesamt empfinde ich diese Entwicklung als sehr schade.

    Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand zu gehen, sondern mit den Augen die Tür zu finden. (Werner von Siemens)
  • Domino27
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    geschrieben 1635102648023

    Würde man sich vor der Reise mal vernünftig mit dem Reiseziel und den Parametern beschäftigen, blieben viele negative Erfahrungen aus. Sieht man ja jetzt gerade durch Corona, es werden permanent die gleichen Fragen nach Einreiseformalitäten gestellt, statt dass man sich über sein Reiseziel auf den offiziellen Seiten informiert. Geht dann was schief findet man sofort den Weg ins Internet, zur Beschwerde, um so von den eigenen Fehlern abzulenken. Für Selbstreflexion bleibt da leider keine Zeit.

    Paradies ist, wenn einer aufpasst, dass kein Depp reinkommt.
  • vonschmeling
    Dabei seit: 1102896000000
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    geschrieben 1635106448096

    Es ist genau die Selbstreflexion, die ich moniere - oder schlicht das Nachdenken bevor man breit einen raushaut.

    Ja sie bleibt sogar aus, wenn man sich selbst mit der Wutschrift ein Bein stellt und sich nach Strich und Faden blamiert. Man redet sich die Sache schön mit dem Argument "wenn ich es anders gemacht hätte, wäre ich unrecht behandelt worden" - aber exakt darin versteckt sich der Irrtum.

    Der mithin einzige Effekt ist, dass weder Unternehmen noch reflektierte Leser solchen Mumpitz noch wirklich ernst nehmen bzw. bei entsprechenden Entgleisungen eiskalt den Abmahnanwalt losschicken. Eine Art virtueller Stammtisch, dessen Themen man schon Stunden danach nur noch bruchstückhaft erinnert oder gar ganz und gar vergessen hat.

    Argumentationskritik - sachlich und präzise vorgetragen! - wirkt wesentlich effizienter.

    Moderator*in im Reiseforum für die Bereiche Allgemeine Fragen und Reiseveranstalter/ Im Auftrag der Admins.
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