• Steffi1979
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    geschrieben 1582647739511 , zuletzt editiert von Steffi1979

    Hallo zusammen,

    knappe 12 Stunden sind es nun her, dass meine Familie und ich wieder das Festland Europas erreicht haben und dem Chaos auf Gran Canaria entkommen sind. Vorweg schicken möchte ich, dass mir sehr wohl bewusst ist, dass diese Naturkatastrophe schwer vorhersehbar war und sicherlich auch nichts ist, mit dem sich die Menschen vor Ort täglich beschäftigen - und demnach gewisse Routinen fehlen mögen. Was aber seit Samstag Nachmittag am Flughafen von Gran Canaria abgelaufen ist, war eine Bankrotterklärung.

    Wem es entgangen ist: Am Nachmittag musste wegen des Sandsturms der Flughafen geschlossen werden. Das hatte zur Folge, dass bis gestern zum späten Abend, als wir endlich eine Maschine Richtung Deutschland besteigen konnten, tausende Urlauber festsaßen und vielleicht teilweise auch heute noch dort auf Flüge warten müssen. Was am Samstagnachmittag noch einigermaßen friedlich begann, spitzte sich in den Stunden danach immer weiter zu, denn der Flughafenbetreiber war mit der Situation hoffnungslos überfordert und die Airlines glänzten durch Abwesenheit - verschanzen sich hinter irgendwelchen allgemeinen Schaltern, die nie was sagen können, nie Kenntnis über irgendwas haben und einen einfach nur wie dumme Schulkinder vertrösten. Das geht mal einige Stunden gut, da lassen sich das die Urlauber gefallen, aber irgendwann kippt das, wenn ich die Menschen nicht informiere und sie sich selbst überlasse.

    Allgemein verständliche Durchsagen? Fehlanzeige. Nach zwei Stunden gab es Samstag eine letzte Durchsage, dass man einfach auf die Flugtafeln schauen solle, man spare sich weitere Durchsagen. Versorgung der Gäste mit Wasser? Auf die Idee kam man in Einzelfällen nach über zwölf Stunden, die die Leute schon auf dem kalten Boden ausharrten. Decken? Neeeeee... Wer braucht schon Decken?! Mitten in der Nacht von Samstag auf Sonntag gab es Decken vom Roten Kreuz, die aber in der Anzahl ein Tropfen auf den heißen Stein waren und nicht mal für alle Kinder reichten. Ach ja... Kinder... Kinder sind natürlich jede Menge auf dem Flughafen gewesen. Mal eine kleine Aufmerksamkeit für die Kinder oder irgendwo eine Beschäftigung? Nix. Dabei ist es doch ganz einfach, Kindern für einen Moment ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Süßigkeiten oder irgendwas mal unter den Kindern verteilen, um sie bei Laune zu halten - nicht im Entferntesten dran zu denken. Aber, ganz wichtig: Als gegen Mitternacht die Menschen auf dem Boden versuchten zu schlafen, kamen die Wischmaschinen, um den Boden zu wischen. Ist selbstverständlich enorm wichtig, wenn im Terminal die Menschen am Boden liegen und versuchen, Ruhe zu finden, dass man um sie herum wischt mit lauten Maschinen bzw. sie sogar bittet aufzustehen. Genial...

    Ach ja... Und die Airlines... Niemand da, der sich für seine Passagiere zuständig gefühlt hätte. Ganz vorne dabei Corendon Airlines - mit denen sind wir zum ersten und sicherlich letzten Mal geflogen. Null Informationen - Nada - Niente. Keine Email. Einfach nichts. Am Flughafen? Nichts. An der Hotline dann der sensationelle Vorschlag "am liebsten wäre es uns, sie treten von ihrem Flug zurück, wir erstatten ihnen dann den Preis und wir beide sind das Problem los" - aha... Und dann beantrage ich **** auf Gran Canaria und bleibe ganz dort oder was soll so ein dämlicher Vorschlag? Am Schalter immer die Info "die Airline meldet sich bestimmt bald und gibt Infos".

    Irgendwann war die Nacht mit zwei kleinen Kindern auf dem Boden (der Tatsachen) dann zu Ende. "Geschlafen" zwischen hunderten oder tausenden anderen. Inzwischen Verpflegung nicht mehr möglich auf dem Flughafen, alles leer - Nachschub ganz spärlich. Getränkenachschub in den Shops wurde auch immer zäher. Und am Schalter der Corendon immer noch dieselben dämlichen Antworten, die man dann nach 24 Stunden irgendwann nicht mehr hören kann. Inzwischen stand man, um an diesen Schalter überhaupt ran zu kommen, mehr als drei Stunden an, so viele Menschen waren da, die einfach nur Hilfe und mal eine Ansage brauchten, was ist, was man überlegt usw.

    So verging dann auch der Sonntag, ohne dass es eine Möglichkeit gegeben hätte, dieser Katastrophe zu entkommen. Und: Die Veranstalter brachten weiterhin fleißig abreisewillige Urlauber zum Terminal. Dort war zwar schon alles rappelvoll, aber trotzdem kamen weitere Busse, Passagiere der AIDA usw. Sonntag waren dann auch die Getränke zur Neige gegangen. Wer noch irgendwo was fand, konnte sich glücklich schätzen. Die 15 Euro, die einem von Corendon als Verpflegungsgutschein nach vielem Betteln gegeben wurden, waren bei den Preisen, die aufgerufen wurden für das knappe Gut leider auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein und reichen ja nicht mal ansatzweise, um mehr als 48 Stunden da auszuhalten. Die zweite Nacht, die die Menschen auf dem Flughafen ausharrten - immer in der Hoffnung, es erbarmt sich jemand und fängt mal an, Ordnung in das Chaos zu bringen. Beispielsweise Bereiche für die Reiseveranstalter und ihre Gäste zu schaffen. Oder geordnet nach Zielorten. Nein, das blanke Durcheinander. Manchmal suchte irgendein Angestellter des Flughafens dann irgendwelche Menschen.... Unter tausenden von Leuten... Vollkommen hilflos das Vorgehen.

    Und dann kam am gestrigen Tag zu allem Überfluss noch TUI mit AIDA ins Spiel. Deren Losung war es, ihre Gäste sofort raus zu holen - auch auf Kosten der anderen Urlauber. Das endete dann darin, dass die Gäste von TUI und AIDA an Schalter geschickt wurden, aber es faktisch für sie gar keine Maschinen gab, die sie hätten raus fliegen können. Gleichzeitig wurden dadurch aber für die Gäste anderer Airlines und Veranstalter die Schalter sinnlos blockiert. Und der Flughafenbetreiber? Wusste nicht, wie er dieser Situation Herr werden sollte. Touristen, deren Nerven nach über 48 Stunden blank lagen - dazu die elitäre Maßgabe von TUI und AIDA, die aber nicht mal eine Basis hatte - und der Betreiber ohne Sicherheitspersonal, Bodenpersonal oder sonst was. Endet damit, dass unter den Urlaubern natürlich auch die Stimmung zunehmend kippte und man auch den Geist unserer Zeit "erst ich und dann nochmal ich und irgendwann dann jemand nach mir" so schonungslos vor Augen geführt bekommt.

    Das Ende des Lieds? Die Corendon Maschine stand irgendwann da, die Passagiere mussten sich regelrecht einen Schalter erkämpfen und besetzen, damit man sich einchecken konnte, dann war natürlich erstmal noch der Drucker am Schalter defekt und auch keine Lösung für da und nach weiteren Stunden in der Abfertigung ging es kurz vor Mitternacht dann heimwärts. Da angekommen dann die nächste Überraschung: Die Maschine hatte nicht einen einzigen Koffer von über 200 Passagieren mit an Bord. Auskunft: Das Verladen hätte zu lange gedauert und man versuche, sie irgendwann aus Gran Canaria nach Deutschland zu schaffen.

    Der traurige und letzte Höhepunkt einer katastrophalen Abreise aus Gran Canaria.

    Wie gesagt: Ich billige allen dort zu, dass man nicht von jetzt auf gleich einen perfekt durchdachten Plan für so einen Ausnahmefall in der Schublade hat. Aber auch nach 48 Stunden gab es nicht den Ansatz eines Plans, sondern nur blankes Chaos. Man muss sich nur mal vorstellen: In diesem Terminal standen Menschen so dicht an dicht, dass man nicht mehr umfallen konnte, weil einfach alles rammelvoll war. Dann aber noch mehrfach die Check-In Schalter der Leute zu wechseln und dann müssen sich wieder 200 Leute von A nach B mit ihrem Gepäck zwängen... Um dann dort auch wieder zu warten und am Ende wieder falsch zu stehen... Was denkt man da, wie lange Menschen so etwas klaglos hinnehmen? Wie gesagt, es wurde zu keinem Zeitpunkt ein Plan entwickelt, sondern man hat die Urlauber sich selbst überlassen. Ganz viele kleine Kinder darunter, nicht wenige Senioren, die aufgrund der sprachlichen Barrieren auch keine Chance hatten, gehört zu werden. Von Service darf man da nicht im Ansatz sprechen, es reichte leider nicht mal für einen Notfallplan.

    Am Ende sind wir froh, wieder zuhause zu sein. Ob das Gepäck noch kommt? Keine Ahnung. Und eigentlich braucht man direkt wieder Urlaub.

  • jw703
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    geschrieben 1582652836447

    Ist natürlich sch.... wie es dir passiert ist aber es war ja wohl auch eine Ausnahmesituation.

    Die Witterungsbedingungen konnte ja wohl keiner ändern.

    So ein voller Flughafen kann einem natürlich nerven. Aber was sollten die Flughafenbetreiber machen?

    Die waren mit der Situation total überfordert und niemand wusste wie es weiter gehen soll.

    Es war ja auch keine alltägliche Situation sondern der größte Calima seit 30 Jahren.

    Wir haben 1986 einen Calima??? auf Teneriffa erlebt . Da hieß der Sturm noch Scirocco. Oder ist auf Teneriffa ein anderer Sturm für ähnliche Verhältnisse verantwortlich?

    Bei uns ist der Sturm kurz nach Ankunft angekommen und im Hotel war es auch nicht gerade angenehm bei 40° und ständig Sand überall. Klimaanlagen gab es damals noch nicht so wie heute.

  • Steffi1979
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    geschrieben 1582654846891 , zuletzt editiert von Steffi1979

    @jw703 sagte:

    Ist natürlich sch.... wie es dir passiert ist aber es war ja wohl auch eine Ausnahmesituation.

    Die Witterungsbedingungen konnte ja wohl keiner ändern.

    So ein voller Flughafen kann einem natürlich nerven. Aber was sollten die Flughafenbetreiber machen?

    Die waren mit der Situation total überfordert und niemand wusste wie es weiter gehen soll.

    Es war ja auch keine alltägliche Situation sondern der größte Calima seit 30 Jahren.

    Wir haben 1986 einen Calima??? auf Teneriffa erlebt . Da hieß der Sturm noch Scirocco. Oder ist auf Teneriffa ein anderer Sturm für ähnliche Verhältnisse verantwortlich?

    Bei uns ist der Sturm kurz nach Ankunft angekommen und im Hotel war es auch nicht gerade angenehm bei 40° und ständig Sand überall. Klimaanlagen gab es damals noch nicht so wie heute.

    ich habe ja oben auch betont, dass es jedem dort bewusst war (auch mir), dass das eine Ausnahmesituation ist, aber ich darf davor nicht einfach kapitulieren und abtauchen - weder als Airline, noch als Flughafenbetreiber. Es war bis zu unserer Abreise gestern nicht zu erkennen, dass es irgendeinen Plan gab, den man da verfolgt hat. Dass man Samstag noch vollkommen überrascht ist - kein Ding. Aber ich muss dann aus diesem Zustand der Schockstarre raus, wenn tausende Menschen da warten. Wie gesagt, das beginnt mit deutlich zu verstehenden Durchsagen und Ansagen, damit jeder, der da steht, weiß, was los ist. Ich kann doch nicht einfach nach zwei, drei Stunden sagen "die spare ich mir jetzt einfach, sollen sie doch die Anzeigetafel lesen". Es kommen doch ständig neue Urlauber dazu, die da umher irren.

    Und Wasser und Grundnahrungsmittel muss ich dann auch für alle zur Verfügung stellen - woher auch immer ich das ran karre. Musst ja kein Cola oder Bier ausschenken, aber Wasser sollte man kostenfrei durchweg verteilen können in solchen Ausnahmesituationen. Und ganz ehrlich... In vielen anderen Ländern wären auch zügig mal Feldbetten aufgebaut worden. Auch sowas muss ich ab einem gewissen Zeitfenster in einer gewissen Menge herbei bekommen. Allein beispielsweise für die auch nicht geringe Anzahl Rollstuhlfahrer. Die saßen in ihren Rollstühlen und können sich ja nicht mal eben auf den blanken Boden legen.

    Wenn sich natürlich niemand für irgendwas zuständig fühlt, dann kann da nichts Gutes entstehen. In so einem Fall kann es nur Hand in Hand mit Veranstaltern, Airlines und dem Flughafenbetreiber gehen. Aber als Samstag der Betrieb dann definitiv eingestellt worden war, weil keine Aussicht auf Besserung war, waren auch die Servicemitarbeiter weg und die Touristen saßen da und waren sich selbst überlassen. Und genauso schlecht geplant ist es, wenn man dann wieder fliegen kann wie gestern und x Schalter nicht geöffnet werden können, weil "zu wenig Personal". Das sind Dinge, die muss ich erwarten können, dass man das innerhalb von 48 Stunden geordneter geregelt bekommt.

  • Tangomaus
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    Verwarnt
    geschrieben 1582657491701

    Wo bitte hätte man für die Massen Feldbetten aufstellen sollen? So wie ich den Flughafen kenne, hätte man sich dort etwas zu trinken kaufen können, wielange der Vorrat reicht..?

    Ich sehe das Unvermögen eher bei den Reiseveranstaltern. Obwohl schon lange klar war, dass keinerlei Flugverkehr stattfindet, wufen weiterhin Menschen zum Flughafen gebracht.

  • bibikommt
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    geschrieben 1582658194901

    Das war sicherlich ein fürchterliches Erlebnis. Ja, natürlich war es eine Ausnahmesituation, aber die darf nicht über Tage völlig unorganisiert anhalten.

    Tatsächlich finde ich sind auch die Reiseveranstalter gefragt! Natürlich können auch die nix für dieses Naturereignis, aber weiter Passagiere an einen geschlossenen Flughafen zu karren, an dem nix mehr geht, kann doch auch nicht die Lösung sein. Warum konnte man die Passagiere nicht in den Hotels belassen? Wenn keiner abfliegen kann, kommen doch auch keine neuen Passagiere an und die Kapazitäten müssten eigentlich da gewesen sein ......

    Wer kommt für die Kosten auf..... das ist natürlich die Frage, man hätte aber sicherlich zu eine Lösung kommen können an der sich alle beteiligen. Viele der Betroffenen werden sicher jetzt sagen, ich habe mich von Airline „x“ und Reiseveranstalter „y“ schlecht betreut gefühlt und werde diese in Zukunft meiden. Da hat doch auch keiner was gewonnen.

    Wir fliegen seit vielen Jahren auf die Kanaren, Calima gibt es immer wieder, aber so etwas habe ich noch nie gesehen und es hat mich tatsächlich erschreckt. Mit kleinen Kindern in so einer Situation mag ich mir gar nicht vorstellen.

    Ich kann Steffis Enttäuschung und Verärgerung total verstehen und hoffe, die Koffer kommen zügig hinterher und es bleiben auch schöne Erinnerungen an den Urlaub.

  • Steffi1979
    Dabei seit: 1163376000000
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    geschrieben 1582658872329

    @tangomaus sagte:

    Wo bitte hätte man für die Massen Feldbetten aufstellen sollen? So wie ich den Flughafen kenne, hätte man sich dort etwas zu trinken kaufen können, wielange der Vorrat reicht..?

    Ich sehe das Unvermögen eher bei den Reiseveranstaltern. Obwohl schon lange klar war, dass keinerlei Flugverkehr stattfindet, wufen weiterhin Menschen zum Flughafen gebracht.

    Wo sie die aufbauen, weiß ich nicht, dazu kenne ich die Örtlichkeiten nicht im Detail. Und dass nicht für 9000 Leute Feldbetten aufgebaut werden können, ist auch klar. Aber ich habe am Sonntag, als die Info kam, dass wieder alles dicht ist, in der Nähe der Rollstuhlfahrer gestanden und die waren fix und alle. Die sind in den Dingern gefesselt gewesen und nirgendwo gab es eine Möglichkeit, dass diese sich hinlegen können. Denen kann ich nicht einfach sagen "leg dich doch in die Ecke da".

    Dass die Reiseveranstalter immer noch Leute ran gekarrt haben, ist natürlich mindestens genauso dämlich gewesen. Voll ist voll und es war längst viel zu voll. Eine Massenpanik dort und das hätte ein böses Ende genommen.

    Ich fand das Verhalten von der TUI auch unangebracht. Klar, sie sind der Global Player. Aber wenn ich da round about 4000 oder 5000 Urlauber habe und kann gerade mal drei oder vier Maschinen gestern hinstellen, dann muss ich nicht alle Leute zu den Schaltern rufen, denen a) damit suggerieren, dass sie jetzt heim kommen und b) dafür sorgen, dass damit alle Schalter dicht waren für die restlichen Airlines und Reiseveranstalter. Dass die, die nicht mehr in die Maschinen kamen, da nicht freiwillig weg gehen, war absehbar, auch wenn es natürlich ein Stück weit assozial ist, alles zu blockieren, obwohl nix weitergeht. Und die anderen Airlines können dann nicht einchecken und dafür sorgen, dass es was luftiger im Terminal wird. Auch da stellt man sich dann die Frage: Wo ist der Flughafenbetreiber, der sein Personal in der Menge regelrecht verbrennen ließ und nicht mal ordnend eingreift? Wo ist die Security gewesen, wenn Gepäckbänder regelrecht besetzt werden? Wo sind die TUI Mitarbeiter, die dann mal sagen "okay, an der Stelle sind wir auch an einer Kapazitätsgrenze, wir müssen jetzt mal für den Rest Platz schaffen, wenn deren Maschinen auf dem Rollfeld stehen und wir gerade keine parat haben". Die liefen tagszuvor immer mal rum, aber als die Stimmung an den Schaltern kippte und die Absurdität der Anordnung aus Hannover klar wurde, da waren alle weg.

    Einfach schlecht alles.

  • Steffi1979
    Dabei seit: 1163376000000
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    geschrieben 1582659459410

    @bibikommt sagte:

    Das war sicherlich ein fürchterliches Erlebnis. Ja, natürlich war es eine Ausnahmesituation, aber die darf nicht über Tage völlig unorganisiert anhalten.

    Tatsächlich finde ich sind auch die Reiseveranstalter gefragt! Natürlich können auch die nix für dieses Naturereignis, aber weiter Passagiere an einen geschlossenen Flughafen zu karren, an dem nix mehr geht, kann doch auch nicht die Lösung sein. Warum konnte man die Passagiere nicht in den Hotels belassen? Wenn keiner abfliegen kann, kommen doch auch keine neuen Passagiere an und die Kapazitäten müssten eigentlich da gewesen sein ......

    Wer kommt für die Kosten auf..... das ist natürlich die Frage, man hätte aber sicherlich zu eine Lösung kommen können an der sich alle beteiligen. Viele der Betroffenen werden sicher jetzt sagen, ich habe mich von Airline „x“ und Reiseveranstalter „y“ schlecht betreut gefühlt und werde diese in Zukunft meiden. Da hat doch auch keiner was gewonnen.

    Wir fliegen seit vielen Jahren auf die Kanaren, Calima gibt es immer wieder, aber so etwas habe ich noch nie gesehen und es hat mich tatsächlich erschreckt. Mit kleinen Kindern in so einer Situation mag ich mir gar nicht vorstellen.

    Ich kann Steffis Enttäuschung und Verärgerung total verstehen und hoffe, die Koffer kommen zügig hinterher und es bleiben auch schöne Erinnerungen an den Urlaub.

    die Hotels, die noch freie Zimmer hatten, boten die dann für 1000 Euro aufwärts die Nacht an - damit war die Zahl derer, die auf eigene Faust los ist, sich was zu suchen, auch überschaubar und von den Reiseveranstaltern und Airlines gab es nur die vage Aussage "wir kümmern uns um Zimmer". Zudem ist jedem eingeimpft worden, dass er den Terminal nicht zu verlassen hat, solange die Flüge nur als "delayed" und nicht als "canceled" gekennzeichnet worden sind. Zwischenzeitlich standen dann Flüge auf "canceled" und Leute haben sich darauf berufen, aber dann stand plötzlich wieder "delayed" an der Anzeigetafel.

    Aber ja, wir hatten ansonsten einen tollen Urlaub und irgendwann werden wir sicherlich auch über manches schmunzeln, sofern die Koffer wirklich noch kommen. Mein persönliches Highlight an Absurdität war wirklich das Putzkommando in der ersten Nacht. Man muss sich mal vorstellen, wie schwierig es ist, in so einer Masse Schlaf zu finden auf nacktem Boden. Und dann kommen da mitten in der Nacht Kehr- und Wischmaschinen und versuchen zwischen den Schlafenden durch zu fahren bzw. wecken diese dann auch an manchen Stellen. Als hätte in diesen Stunden irgendwen interessiert, ob der Boden gewischt ist. Das Ende vom Lied war, dass alle wieder wach waren und der Sand, der ja auch im Terminal war, weil die Leute bis raus auf den Gehweg in Schlangen standen und die Türen somit offen waren, schön über den Boden geschmiert war. Auch da, wenn ich sowas als Betreiber eines Flughafens sehe - und die putzen ja nicht nur 5 Minuten - muss ich doch eingreifen und diesen Unsinn beenden, wenn es mir nicht vorher einfällt, das ganz abzusagen.

  • Subway157
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    geschrieben 1582713125372 , zuletzt editiert von Subway157

    Ich habe mir mal ein paar Videos auf Youtube angeschaut. Hier ist ein ganz gutes: Caos en el aeropuerto de Gran Canaria

    Insgesamt natürlich kein gutes Management seitens des Flughafens und des Cruz Roja auf Gran Canaria. Aber man muss natürlich auch die Reiseveranstalter fragen, warum Sie immer mehr Personen zum Flughafen gebracht haben. ich denke sie wollten einfach die Verantwortung loswerden.

    Wenn ich in der Situation gewesen wäre, hätte ich mir wohl ein Taxi genommen und mich auf eigene Kosten ins günstigste Hotel in Playa del Ingles verfrachten lassen. Dies hätte bestimmt keine 1000EUR für eine Nacht gekostet.

  • Lanzafan
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    geschrieben 1582713910618

    Als damals der berühmte Ascheregen auf Island war bin ich nur um 1 Tag dem Chaos auf Gran Canaria entgangen. Bekannte sind damals in einem Hotel in Flughafennähe untergebracht worden, war wohl ganz OK.

    Dieses Jahr hatte ich übrigens auf dem Flughafen Fuerteventura das Gefühl, die hätten das gesamte Flughafenpersonal ausgetauscht - oder gerade einen Bummelstreik. Nie hat das Einchecken ohne Anlass so extrem lange gedauert (2 Std.), Fragen wurden nicht beantwortet usw. Da kann ich mir vorstellen, was für ein Chaos da ist, wenn wirklich mal was passiert.

  • Günter/HolidayCheck
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    Administrator Zielexperte/in für: Fuerteventura
    geschrieben 1582714396524 , zuletzt editiert von Günter/HolidayCheck

    Ganz so einfach ist das nun auch wieder nicht, Subway:

    Es war ja überhaupt nicht klar, wann der Flughafen nun wieder geöffnet wird. Die anderen Kanaren-Airports hatten ja schon wieder auf...Ging offensichtlich auch der Condor so-- sonst hätten die nicht zwei Maschinen losgeschickt, die dann auf Höhe Portugal umdrehen und zurückfliegen mussten.

    Zudem sind das ja nicht die Veranstalter, die die Leute abholen, sondern die beauftragten externen Incoming Agenturen- und die sollten die Hintergründe und Fakten schon kennen. Denn sie sind vor Ort verantwortlich für die Transfers etc.

    Dafür bekommen sie Geld von den RV für Reiseleitung (und wie geschildert Transfer).Die Schildchen an den Revers bedeuten nicht dass es Angestellte der Veranstalter sind.

    Sonst funktioniert es ja - in solchen Ausnahmesituationen sind die aber sicher völlig überfordert.

    Ausserdem ist das nicht so ganz einfach für die Airlines--die Flieger haben ja alle auch hart getaktete andere Flüge/Flugpläne

    Also mussten Notfallpläne und Ersatzmaschinen her- alles nicht so easy für alle Beteiligten.

    Egal ob nun Linie oder Ferienflieger

    Katastrophal war das für die Menschen sicher, keine Frage--aber ein Calima in dieser Intensität - den gibt es eben nicht oft.

    Entschuldigt aber das Verhalten und die fehlende Fürsorge für die Reisenden -seitens der Flughafenbetreiber sicher überhaupt nicht.

    Darüber wird auch sicher noch zu reden sein- alles andere würde mich überraschen.Auch darüber was die Incoming Agenturen verbockt haben.

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