@ Crystina: Doooch, natürlich! Ich wollte nur auch gleichzeitig auf meinen ausführlichen Reisebericht verlinken, da ich das alles (v.a. die Fotos) hier gar nicht unterbringen kann, und den zu schreiben hat doch was gedauert. Und dann hab ich's im Stress erstmal wieder vergessen. *schäm*
Ausführlicher Bericht hier.
Ich möchte mich erstmal auch noch bei allen bedanken, die sich die Mühe gemacht und uns Tipps gegeben haben, ob zu Sehenswürdigkeiten, Reiseablauf allgemein o. Ä.
1. Tag: Unser Flug mit Flybe nach Exeter war pünktlich und klappte gut. Exeter ist ja sehr übersichtlich und es war auch so gut wie nichts los. Auto hatten wir über einen Vermittler gemietet, das klappte auch alles. Im Nachhinein war das Auto eigentlich zu groß (Golf-Klasse, 5 Türen - Fiat 500L), aber wir waren unsicher mit den Koffern. Auto war in top Zustand und die Fahrt nach Wookey Hole zum Hotel lief... okay. *g* Die schmalen Landstraßen sind echt gewöhnungsbedürftig, da war's gut, dass wir zu zweit waren - der links hat dann immer gesagt, wenn der fahrer zu sehr abdriftete. *g* Mit der Zeit gewöhnte man sich aber dran.
Hotelbewertungen kommen noch, war aber okay. Haben zunächst die Wookey Hole Caves angeschaut. Die Tropfsteinhöhlen waren echt toll, aber der angeschlossene Indoor-Jahrmarkt/Vergnügungspark für die Kinder war nicht so unseres. Danach gings nach Wells, und die Stadt ist toll! Schöne Hauptstraße, hübscher Marktplatz, fantastische Kathedrale, und Vicar's Close, diese uralte Reihenhausstraße, hat so richtig urigen Charme. In der Stadt wurde damals der Großteil des Films "Hott Fuzz" gedreht, und wir als Fans hatten dann nochmal extra Spaß, die Sets zu erkennen.
2. Tag: Fahrt zur Cheddar Gorge. Die im Preis inbegriffene Bustour durch die Schlucht ist interessant, allein schon um den Anblick zu genießen ohne sich aufs Fahren konzentrieren zu müssen. Die Höhlen waren auch interssant und boten ein paar spektakuläre Kammern (die animatronische Show "Crystal Quest", die an eine Höhle anschließt, kann man sich aber schenken *g*), und dann sind wir noch die 247 Stufen hoch zum Aussichtsturm (jep, toller Blick) und den Wanderweg weiter hoch. Wenn man den ganzen Tag hat, kann man auch einmal um die Schlucht wandern und die Natur und Landschaft genießen.
Danach fuhren wir nach Stourhead (ca 1 Stunde Fahrzeit), einem herrlichen Landschaftspark. Das Herrenhaus ist recht typisch überladen mit Antiquitäten, aber schön anszusehen. Absolut atemberaubend ist der Park. Das Wetter machte mit und so konnten wir uns ca. 2 Stunden Zeit nehmen, um um den See zu schlendern. Traumhaft.
3. Tag: Bath. P+R war eine gute Idee, wer will sich schon durch die überfüllten Einbahnstraßen kämpfen? *g* Zuerst haben wir die Römischen Bäder angesehen, sehr interessant, wenn auch teilweise schon schwer vorstellbar, wie es damals mal ausgesehen haben muss. Die direkt nebenan liegende Abbey war auch sehr beeindruckend. Haben noch das Fashion Museum besucht (manche Kleidungsstücke waren schon recht bizarr *g*), Royal Crescent plus Musum Crescent No. 1 (sehr nette Guides im Haus und auch an sich informativ), das Jane Austen Centre (okay, aber kein Muss) und die Pulteney Bridge, wo wir dann am Fluss etwas Pause gemacht haben. Sind dann pünktlich zur abendlichen Rush Hour aufgebrochen (ja etwas unüberlegt *g*), weil noch nach Bristol ins Kino wollten (dort wurde "The World's End" noch gezeigt, juhu!).
4. Tag: Zunächst Salisbury. Auch hier P+R genutzt. Die Innenstadt hat teilweise richtig charmante alte Straßenzüge und Läden, und die Kathedrale hat ihren guten Ruf allemal verdient. Ein sehr beeindruckendes Bauwerk, auch herrlich von innen (die blauen Fenster! *seufzschwärm*) und mit tollem Kreuzgang. Mehr haben wir uns dort auch nicht angesehen, da allein das Schlendern durch die Straßen schon viel Zeit in Anspruch genommen hat (und wir auch ein klein wenig Souvenirs eingekauft haben).
Aus zeitlichen Gründen haben wir Wilton House gestrichen (und das Kreidepferd bei Westbury ).
Dann ging es nach Longleat House (bei Warminster), das v.a. wegen seines Safari- und Adventure-Parks bekannt ist. Gerade als Familie kann man dort sicher einen wunderbaren Tag verbingen, es gibt sehr viel zu erleben. Das Navi hat uns mal konsequent immer an der Einfahrt vorbeigelotst, also haben wirs nachher ignoriert. Kamera bereithalten, wenn ihr die Karten an den Häuschen gekauft habt - die Straße führt aus dem Wald heraus bergab und man sieht das riesige Haus unten liegen, das ist so ein Wow-Moment! Das Anwesen ist riesig, das Haus irgendwie auch. *g* Gerade die Decken im haus sind extrem kunstvoll verziert, die Räume herrlich eingerichtet und im Ursprungszustand erhalten. Der Garten ist klein, aber sehr hübsch gestaltet mit Heckenfiguren, in Labyrinthen angelegten Zierhecken, vielen Blumen, einer Orangerie. War super.
Tag 5: Abreise von Wookey Hole. Haben noch kurz in Wells Zwischenstopp eingelegt und sind über den Wochenmarkt (Lebensmittel und Handwerk, schmuck etc.) gegangen. Danach gings Richtung Exeter, wo wir für den Rest der Zeit in einem B&B ein Zimmer hatten. Erst gings aber nach Glastonbury. Die Ruinen der Abbey sind faszinierend und es ist eine Schande, dass dieses einst wohl unglaublich tolle Bauwerk heute nicht mehr existiert. Die diversen Esoterik-Läden auf der Hauptstraße musste ich jetzt nicht unbedingt haben, aber irgendwie mussten wir die Zeit rumkriegen, bis der Minibus wieder zum Tor fuhr. So mussten wir dann nur noch den letzten Teil der Kletterpartie hoch zum Tor bewältigen. Ausblick von dort oben ist fantastisch und es gab auch einen Guide, der etwas zur Geschichte des Tors und der Umgebung allgemein erzählte.
Danach gings zum B&B. Nachdem wir die Koffer abgestellt hatten, sind wir noch zu A la Ronde in Exmouth gefahren, einem 16-seitigen Haus aus dem 18. Jhd., vollgestopft mit Krimskrams und Souvenirs, den die Besitzerinnen von ihren Reisen mitbrachten.
5. Tag: Exeter. Wir sind mit dem Bus reingefahren und haben zuerst die Kathedrale besichtigt. dort wurde gerade für "Antiques Roadshow" gedreht und es gab einen riesigen Menschenauflauf vor der Kathedrale. Frinnen war auch viel los, aber man konnte trotzdem noch gut alles besichtigen. Ist schon ein sehr gewaltiger Bau. Von allen Kathedralen hat uns Salisburys aber doch am besten gefallen. Wir sind dann runter zur Quay und haben dort etwas Pause gemacht, dann wieder hoch, denn wir wollten die Underground Passages ansehen - die alten Tunnel, die im Mittelalter die Wasserleitungen enthielten. Die Führung war total interessant, aber die Tunnel sind echt nix für Leute mit Platzangst. Wir haben dann sogar noch den "Krabbeltunnel" gemacht, wo die Decke irgendwann auf unter 1 m geht und man nur noch kriechen kann. Bei der Kathedrale haben wir auch einen netten schmuckladen gefunden.
6. Tag: Dartmoor. Reeegen. Als wir aufstanden, schüttete es wie aus Eimern. Wir hatten uns für 10 Uhr zu einem Ausritt auf dem Moor eintragen lassen, also keine sehr schönen Aussichten. Aber als wir dann am Stall, den Cholwell Riding Stables, ankamen (nach einer wirklich abenteuerlichen Fahrt über den gewundenen Weg zum Stall), hörte es auf. Wir wurden nett begrüßt und bekamen unsere Pferde aufgrund unserer Reitkenntnisse zugeteilt. Dann gings aufs Moor und es war wunderbar! Die Pferde waren sehr brav, und die zwei Frauen vom Stall kümmerten sich gut um uns und unterhielten sich mit jedem. Würde ich auf jeden Fall wieder machen!
Danach fuhren wir weiter in den Nationalpark. Die Landschaft zeigte sich nun von ihrer typischsten Seite - Nebel, grauer Himmel, teilweise Nieselregen. Sehr atmosphärisch, für Fotos aber nicht ganz so toll. *g* Wir wanderten zum Vixen Tor (an dem man aber nicht rankommt), vorbei an Ponys, Schafen und Kühen. Und ja, auch wir hatten hinter Kurven oder Hügeln Schafe auf der Straße stehen. *g* Einmal musste wir stoppen, weil eine Schafherde über unsere Straße getrieben wurde.
Wir fuhren zur Clapper Bridge in Postbridge, die ja so viel größer ist als sie auf vielen Fotos wirkt. Sehr schöne Gegend dort. Und dann fuhren wir noch zum Hound Tor. Zu dem Zeitpunkt fing es leider an stärker zu regnen, aber wir stiegen trotzdem hoch zum Tor. Großartige Felsansammlung, teilweise sehen die Felsen ja wirklich aus, als hätten sie Gesichter (irgendwoher müssen ja die Ideen für Steintrolle usw. kommen *g*). Wäre das Wetter besser gewesen. Wäre ich auch richtig auf de Tor rumgeklettert, aber bei Regen und starkem Wind dann doch besser nicht. Danach sind wir zurück zum Flughafen gefahren, um das Auto abzugeben, und am nächsten Tag ging es zu unmenschlicher Stunde (halb 6) zum Flughafen für den Rückflug.
Es war ein toller Urlaub und wir haben unglaublich viel gesehen (und sogar fast alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten). Das Fahren war gewöhnungsbedürftigt, aber ich hatte z. B. kein Problem mit dem links Schalten. Das Einschätzen des Abstands nach links ist aber nicht gerade einfach, v. a. da die englischen Straßen nun mal häufig sehr schmal sind und Häuser oder Hecken sie begrenzen.
Auf jeden Fall möchte ich nochmal ins Dartmoor, da haben wir viel zu wenig gesehen. Auch Wells würde ich gern wiedersehen, oder einen ganzen Tag im Park von Stourhead rumsitzen. Oder wirklich mal um Cheddar Gorge herum wandern.
LG Saja