Hallo,
Also bei mir fing das damals mit Billigflugangeboten mit meinen Vancouverreisen an.
Damals gab es die Canada 2000, später hieß sie dann Canada 3000 die Flüge ab Düsseldorf im LastMinute Bereich ( ca. 2 Wochen vor Abflug ) für 450 DM anbot.
Oder Air Transsat ab Frankfurt flog auch zu dem Preis.
Um so etwas nutzen zu können muß man sich mit seinem Chef gut stehen.
Ich habe ihn damals erzählt “ wenig Geld - ob ich dann mal überraschend Urlaub haben könnte um nach Kanada zufliegen - bisschen schmusen dann gings )
Nun war ich aber auch an die Zeit der Flüge gebunden mal 2 Wochen mal 3 Wochen.
Danach richtet sich dann das Urlaubsprogramm aus.
Erste mal bin ich ohne Hotelbuchung in Vancouver angekommen, da fand ich nur ein Bed & Breakfirst Angebot für 100 Dollar. Rate ich dringend von ab. Man wird dort mit dem Auto abgeholt und landet Gott weiß wo. Bei mir hieß es dann plötzlich: 2 Men 2 Bed in 1 small room. So hatte ich mir die Unterkunft für 100 Dollar nicht vorgestellt, man kann dann nicht mehr zurück, weil man vom Flug sehr müde ist.
Am nächsten morgen ( der Transfer Flughafen sollte incl. Sein ) stellte sich heraus , damit ist nur die Hinfahrt gemeint gewesen , zurück zum Airport kostet extra, dort wollte ich ja den PKW anmieten.
Deshalb auf jedenfalls vorher in Deutschland das Hotel buchen. Ich habe das über Meiers Weltreisen gemacht und da bekam ich in Flughafennähe ein sehr gutes Hotel für 120 Dollar. Dann den Mietwagen am Flughafen gemietet. Auch dies ist ab Deutschland günstiger. Wichtig war dabei, die freien Meilen zu haben. Bei Alamo in USA war das Standard und kam wohl auch später in Vancouver. Bei Alamo kann man ruhig das kleinste Modell buchen, erscheint nur 1 Person am Schalter bekommt man fast automatisch ein größeres Modell. Die haben nicht ganz so viel von den kleinen Fahrzeugen und die halten die vor wenn dort 2 oder 3 Personen so einen kleinen Wagen gebucht haben, damit diese Leute sehen mit Gepäck reicht das nicht für einen Urlaub und so ein Upgrade nehmen. Mit Auto war ich dann frei, ich konnte die Märkte anfahren und habe mich dort mit einfachen Campingsachen ausgestattet , ein Kuppelzelt 40 $ ein richtiger dicker Schlafsack 40 $ ein Grill 6 $ etc. dann im Supermarkt lebensmittel eingekauft, dabei eine StyroporBox für 4 $ für die verderblichen Lebensmittel, Eis in Tüten zum kühlen gibt’s an jeder Tankstelle. Unterwegs immer mal wieder in den Märkten was gekauft. ( Du bist glaube ich veganer ? )
Es lohnt sich nicht Campingsachen aus Deutschland mitzunehmen . Obwohl damals war der Kanada Dollar im Wert gleich 1 Mark.
Dann gab es die kostenlosen Karten an jeden Rastplatz , heute wohl nicht mehr.
Der beste Start Richtung Banff Jasper geht über eine Nebenroute zum Duffy Lake.
Man fährt die 99 von Vancouver über Whistler ( Whistler lohnt sich nicht , ist eine Art Schwarzwalddorf für Skitourismus im Winter - einfach daran vorbeifahren und die Zeit für schöneres nutzen ) Pemberton u. Mount Currie durchfahren und auf der 99 bleiben Richtung Lillooet. Am Duffy Lake gibt es einen sehr schönen Campingplatz direkt am See. Wenn alle Plätze besetzt sind ein wenig mit den Leuten schmusen und auf 1 Person hinweisen, ich konnte mich immer noch irgendwo dazustellen und habe einen ersten herrlichen Abend in Gesellschaft in der freien Natur verbracht.
Am nächsten Tag die 99 weiter, dann die 97 ( 1) über Kamloops ( dort ist alles abgeholzt ) schnell weiter durch Revelstoke dann im Glacier Nationalpark bleiben oder weiter in den Yoho Park. Ich persönlich habe immer sehr den Ort Golden geschätzt und dort an der Shelltankstelle vom Columbia River den fantastischen Blick auf die Rockys genossen. Habe mir morgens dort immer von Yoho kommend schnell einen Wake Up Coffee geholt !
Lake Louise sollte man mal gesehen haben, ist aber stark überlaufen und durch das große Hotel am See viele Japaner. Besser in Richtung Jasper weiterfahren und den Ort Banff gar nicht erst anfahren. Das ist der reinste Jahrmarkt dort.
Ich mußte dort hin weil ich einen Autopanne hatte.
Der Campingplatz dort ist groß und dort gab es erstmalig eine “ Bärenproblem”
Es war ein angefütterter Bär ohne Scheu vor dem Menschen, der lief einfach über den Campingplatz und trampelte Zelte nieder. Die Ranger versuchten ihn mit Rufen zuverscheuchen. Also bitte keine Bären füttern. Das macht man nicht !
Dann die Strecke Richtung Jasper ist traumhaft schön. Mache dort Wanderungen.
Es gibt dort auch eine Art Hütte mit Gemeinschaftsbetten, dort findet man eine Riesen Zeckenart die nur dort vorkommt. Die sticht aber nicht, aber mit hoher Wahrscheinlichkeit hast Du sie morgens in den Haaren weil sie nach Wärme sucht. Nur keine Panik dann die macht wirklich nichts.
Dann auf jedenfalls den Mount Robson hochwandern. Für einen bequemen Aufstieg brauchst Du 2 Tage 1 Tag wieder abwärts. ( Dort lernt man nette Leute kennen )
Von dort die 5 wieder runter Wells Park vorbei. Dort habe ich am Clearwater Lake gezeltet. Nun keine Angst es kommt wohl sehr selten vor, aber in der Nacht schaute doch tatsächlich ein Bär in mein Zelt hinein. Ich habe automatisch wie am Spieß geschrieen der Bär war geschockt und suchte das weite. Kommt extrem selten vor.
Bin da aber noch in der Nacht weiter und habe dann im Auto geschlafen.
Von da aus direkt wieder runter die 5 Richtung Vancouver. Den Manningpark und North Cascade Park weglassen . Besser die 1 weiter und in Surrey White Rock an den Ferryterminal nach Vancouver Island. Allein diese Insel ist schon einen Urlaub wert.
Dort unbedingt Victoria ansehen, in Best Western oder Motel 8 übernachten. Von dort geht die 14 bis zum West Coast Trail . Bist Du gut drauf und hast ein Permit dann laufe ihn . Du mußt aber anschließend wieder zum Auto zurück gebracht werden. Am besten Kontakte knüpfen ob dich da jemand fährt.
Die Gegend um Tofino ist wunderschön aber sehr überlaufen mit viel Glück bekommst Du einen Platz auf dem Campingplatz beim Longbeach , direkt früh morgens sichern dann erst Tofino anfahren. Auf den Parkplätzen die Gebühren bezahlen !
Bei viel Zeit weiter bis Port Hardy und mein Tipp fahre mit der Fähre dort die Inside Passage , die Fähre ist zwar immer restlos gebucht, aber es gibt eine Standby Option weil nicht alle Leute kommen. Ich bin z.B als Nummer 6 in der Wartereihe noch auf die Fähre gekommen. Bis Prince Rupert hat das am 19.5.1995 fürs Auto 148,- für die Person 72,- gekostet. Dort siehst Du dann auch Orkas !
Von Prince Rupert aus ist das dann viel Fahrerei über Prince George Williams Lake und den 100 mile House bis zurück nach Vancouver.
Aber man leckt Blut und kommt wieder und dann geht’s weiter immer weiter nördlich!
Später willst Du nur noch in den Yukon und nach Alaska !