harryhh:
Hallo Michèle,
Du hast ja wirklich große Dinge vor - nicht nur im Osten, sondern auch im Westen.
Um keinesfalls falsch verstanden zu werden:
Ich beneide Dich um Deine Zeit und in jeder Hinsicht vorhandenen Kapazitäten, diese Reise zu machen. Da hast Du wirklich großartige Dinge auf dem Zettel.
Was ich allerdings nicht so ganz verstehe:
Im Osten sollen es doch die eher unwegsamen Gegenden sein (von denen ich z. B. zuvörderst geprüft hätte, mit welchem Bewegungsmittel sie am Besten zu machen sind) und für Vancouver Island - Respekt!!! ) - gräbst Du Gegenden aus, von denen wir "Normalos", die eine begrenzte Urlaubszeit zur Verfügung haben, noch nichtmal etwas wußten.
Deshalb muß es da ja nicht schlecht sein und bloß weil Deine Ziele auf Vancouver Island dem Mainstream unbekannt sind, heißt das ja nicht, daß man nicht dahin fahren kann und großartige Eindrücke mit nach Hause nehmen wird.
Ein wenig irritiert bin ich allerdings schon angesichts Deiner vielen "Würfe" in die besonders unbekannten Destinationen.
Hast Du Dich vorab via Reiseführer, Internet etc. informiert, ob solch abgelegene Orte und Gegenden in der Tat das sind, was ohne Allrad, Trekking-Ausrüstung und Buschmesser machbar ist?
Ich möchte alleine, um die "Qualität" der Westcoast von VI zu vermitteln, daran erinnern, daß der Westcoast-Trail seinen Ursprung darin hat, daß viele Schiffbrüchige meinten, sicheres Land erreicht zu haben und zwar trocken saßen, aber dann an der undurchdringlichen Vegetation der Westcoast gescheitert und elendiglich krepiert sind................ der Westcoast-Trail war daher in seinen Anfängen ein Rettungsweg.
In dieser undurchdringlichen Ur-Vegetation gestaltet sich die Westküste von VI insgesamt.
Es liegt mir fern, irgendjemandes Urlaubsglück zu vermiesen, aber einfach nur auf die Landkarte zu gucken und zu sagen: "Oh ja, da scheint es nett und abgelegen zu sein, da will ich hin" ist hinsichtlich des einen oder anderen Landstriches in Kanada ein wenig zu europäisch-wohlversorgt gedacht. Das meine ich nicht böse, sondern lediglich als nett gemeinten Gedankenanstoß.
Hast Du explizit geprüft (was ja im Internet leicht zu machen ist), welche Übernachtungsmöglichkeiten Dir der Cape Scott PP bietet? Ich z. B. vermag in dem von Dir angedachten Winter Harbour keine Übernachtungsmöglichkeit zu finden.
Das kann allerdings auch an mir liegen und daran, daß ich bei Google nicht die richtigen Suchwörter eingebe. "Winter Harbour Accomodation" halte ich allerdings nicht für so ganz daneben und: Es kommen keine Accomodations.
Erst in Porty Hardy werden wieder Unterkünfte angezeigt.
Was ich letztlich sagen will:
Auch die mainstream-Ziele haben absolut ihren Reiz.
Selbst erfahrene Kanada-Reisende stellen sich an und für sich vorher die Frage:
Ist das das Richtige oder verhebe ich mich?
Ich wünsche Dir redlich, daß Du Dich nicht verheben wirst, allerdings birgt die "Linie" Deiner Reiseplanung hierfür ein gewisses Potential.
Wenn Du von dieser Reise eines Tages nach Hause kommst, hast Du Erfahrungen, die wir "Normalos" noch nicht einmal angedacht haben.
Aber Du hast Dir große Ziele gesetzt und hohe Hürden gesteckt.
Was bewegt Dich, diese allein im Hinblick auf das taugliche Fahrzeug schwierigen Ziele ins Auge zu fassen?
Bist Du Dir in der Tat darüber im Klaren, daß der Norden von VI echte Wildnis ist
Wenn ja, wünsche ich Dir von ganzem Herzen einen grandios schönen Urlaub und kann diesem Vorhaben nur Respekt zollen.
Wenn es einfach nur der Finger auf der Landkarte war, möchte ich dazu raten, das Ganze noch einmal zu überschlafen.
Und nochmals:
Nein, noch nicht einmal Google gibt Übernachtungsmöglichkeiten in Winter Harbour her.
Insofern wirst Du die Route evtl. umstellen müssen, was allerdings - um es nochmals zu betonen - nicht meiner Weisheit entspringt, sodern der von Google.
Die Reisen, die im Kopf stattfinden, sind ja manchmal auch ganz, ganz großartig.
In diesem Sinne möchte ich Dir keinesfalls den Genuß vermiesen.
Gruß
Harry
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Schwupps…und weg war mein Beitrag und das ist mir bereits zum 2ten Mal im Forum passiert!!! Was ich wohl falsch mache?
Erstmalsvielen herzlichen Dank Harry für deine ausführlichen Anregungen und Kommentare. Ich habe mich köstlich amüsiert!
Ich hätte vielleicht schreiben müssen, dass ich nicht zum ersten Mal in Übersee unterwegs bin. 2006/2007 waren mein damaliger Partner und ich während 13 Monaten in Ostkanada und in USA mit dem eigenenCamper unterwegs. Am Ende unserer Reise blieben 3 Wochen und so fuhren wir, auf mein pochen hin, noch nach Neufundland. Es war HERRLICH und so will ich nächstes Jahr mit einer Freundin nochmals hin. Ich weiss nicht warum für die Mietautos einZuschlag verlangt wird?!? Natürlich hat es auch Gravel Roads mit Riesenschlaglöchern. Die sind aber gekennzeichnet und können umfahren werden. Da wäre für unsern Fiat Ducato-Camper kein Durchkommen gewesen. Trotzdem haben wir viele interessante und vor allem schöne Natur (Felsen, Fischerdörfer, Eisberge, Puffins ) bewundern dürfen und haben viele nette Leute kennengelernt (ohne sonderlich gute Englischkenntnisse).
Nun aber zum Westen. Da bin ich total unwissend und habe auch deshalb ans Forum appelliert. Alleine in die Wildnis …, das werde ich mir sicher verkneifen. Da ich nicht gerne 2 x die gleiche Strecke befahre, entstehen da auf dem “Streets and Trips“ scheinbar die abenteuerlichsten Varianten ! Danke für deine Warnung. Ich werde genauestens recherchieren. Gruss Michèle