"in der region stewart/hyder gibt es nicht so fürchterlich viel zu sehen"
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dies liegt selbstverständlich immer im auge des betrachters, ohne frage.
demjenigen, der überlegt, dorthin zu fahren, sei folgendes empfohlen:
da das setzen von links ja recht elektrisch ist:
man googele "nicht träumen, machen"
dort werden keine lebensmottos veröffentlicht , sondern die reiseberichte einer dame, die südlich von köln lebt. unglaublich lesenswert sind sie alle; man muß sich nur durchklicken und wird einen ganzen abend lang nicht vom bildschirm wegkommen. insbesondere ihre erzählungen über die reise nach stewart/hyder hinterläßt ein anderes bild als "nicht so fürchterlich viel zu sehen"
so schön kann ich das gar nicht schreiben..........
einen anderen reisebericht findet man, wenn man einfach eingibt: "wann kommen die lachse zum fishcreek", dann findet man die seite eines schweizers, der nebenbei bemerkt, daß es sich beim fishcreek in hyder um einen von zwei einmaligen plätzen auf der welt handelt - da man alle anderen plätze nur mit dem flugzeug oder helicopter erreicht.
auf der seite des schweizer erzählers finden sich auch viele bilder, die die atmosphäre dieser speziellen gegend wiedergeben.
ich war mit meiner frau bereits selbst zweimal in stewart/hyder und umgebung.......... es war beeindruckend und unvergeßlich!!
bei einer fünfwöchigen reise ist der abstecher nach stewart/hyder für viele kanada-reisende ein absolutes must. natürlich hat man bei vancouver-vancouver die strecke prince-george - stewart doppelt "an der backe", aber die läßt sich bei der vielen zeit, die man hat, durchaus erlebnisreich für große wie kleine reisende gestalten.
hier einige highlights:
fort st. james/stuart lake
..... wer einmal dort oben gestanden und die nase in die duftende luft gesteckt hat, wird in jedem verkehrsgeknubbel europas mit gehupe und getöse plötzlich daran zurückdenken...... von dem tollen living-museum über den außenposten der hudson-bay company einmal abgesehen.....
den bulkley-river entlang fahren, der weite teile der strecke begleitet, wo man bei moricetown beobachten kann, wie die native people dort in den stromschnellen mit gaffs fische fangen....
und die drei hazelton-orte mit ihren first nations totems und den museumshäusern sind auf dieser strecke quasi neben der straße!
natürlich ist es ein bißchen fahrerei, wie es nun einmal in kanada jenseits der route calgary-icefields-parkway-vancouver immer der fall ist.
diese doppel-whopper-route ab/bis prince george kann man jedoch bestens so kurzweilig gestalten, daß man eigentlich gar nicht merkt, doppelt zu fahren, zumal auch das hinterland von smithers wunderschön und garantie für naturerlebnisse abseits der ganz ausgetrampelten wege ist.
der icefields-parkway ist zweifellos grandios - ob es sich tatsächlich lohnt, mit den schneemobilen aufs columbia-icefield zu fahren (superteuer, extrem lange wartezeiten, und man kann einmal auf den gletscher tappsen, um dann wieder einzusteigen), ist auch jeweils individuelle einstellungssache.
dort fährt im sommer allerdings wohnmobil-an-wohnmobil stoßstange-an-stoßstange, dessen muß man sich immer bewußt sein. und auch die bilderbuch-seen rechts und links stehen auch in reiseführern von japanern und hongkong-chinesen und werden in dort angebotenen"canada in 1,5 days"-reisen in neuschwanstein-manier "abgearbeitet".
genauso eine individuelle geschmackssache ist es jedoch, daß, gerade wenn man aus dem dicht besiedelten europa kommt, die weite des landes und das, was von europa unterscheidet, kennenlernen will.
die inside-passage ist mit wohnmobil wirklich sehr teuer, ich habe sie einmal gemacht und würde es nicht wieder tun, weil der preis wirklich im magen liegt......
dennoch bietet es sich für land-leute-weite-fans an, die "runde" so zu fahren, daß man von vancouver über hope richtung banff fährt, den icefields-parkway "von unten nach oben" macht, von jasper nach prince george fährt und sich dann auf die strecke nach stewart/hyder macht, um später in prince george nach süden abzubiegen, in barkerville bleibt, was auf jeden fall gerade mit kindern ein must ist und dann nach osten rüber in den wells gray park. und dann zupp!! über okanagan-valley (oder auch nicht, wenn die zeit drängt) zurück nach vancouver fährt.
barkerville ist auch ein "living museum" - museen werden in kanada, da man ja nicht sooooooooooo viel lange geschichte aufzuweisen hat, besonders liebevoll gestaltet. das BC-museum in victoria muß man gesehen haben, aber sicher!!!! aber nur, wenn man dort war, wo die "geschichten" des museums spielen, kann man sich auch handfest etwas darunter vorstellen.
barkerville war eine goldgräberstadt und das groß der häuser wurde originalgetreu restauriert. die postkutsche fährt durch den ort, schauspieler geben die goldwäscher und hie und da wird auch einmal ein kleines wortgefecht auf der dorfstraße ausgetragen...... nett, wirklich nett und ohne in barkerville gewesen zu sein, wachsen die cariboo-mountains einem auch nicht ans herz.....
wenn man vor den toren barkervilles abbiegt, gelangt man zum bowron lake park - wo 7-tage-touren mit dem kanu angeboten werden, die man prima bepaddeln kann, da die seen ein (zwar etwas verbeultes) quadrat bilden. auch wenn die kanutouren u. u. nicht kindgerecht sein mögen - der campground dort ist traumhaft schön - wunderbar, um die erlebnisse des tages in barkerville aus einer früheren welt, die noch gar nicht soooooo lange her ist, zu verarbeiten.
..... dies mein kleines plädoyer für den "richtigen" westen kanadas
schließlich sei angemerkt, daß hinter dem fish-creek für wohnmobile auch "schluß" ist, da die straßen in der tat dafür nicht geeignet sind. aber lediglich von der langweiligkeit der gletscher hinter hyder (wegen derer dort sowieso niemand hinfährt) vom besuch der ganzen region abzuraten, ist meiner meinung nach......... uuuuuups........ - lieber andreas:
zumindest mutig.
ein winziger tipp zur eigenen meinungsbildung noch zum schluss:
im michael müller-verlag ist seit neuestem auch ein west-kanada-reiseführer erschienen. ich habe ihn noch nicht gelesen, aber da sich diese reiseführer bisher für alle gegenden europas, in denen ich so war, als spitzenklasse erwiesen haben, empfehle ich den ganz einfach mal blindlings als top-lektüre "zum thema".
gruss harryhh