Hallo,
der Nutzer Gastro24 hat ja seine Beweggründe genannt.
Ist ja ok, nur sollte man eben Tatsachen mit in eine Bewertung einfließen lassen, die er bei seiner Motivationsbeschreibung nicht nennt.
Das wäre u.a.:
- weltweit noch jährlich über 500.000 Tote durch Malaria, nicht eingeschlossen Erkankungen, die durch Malaria-Infektion bedingt ("Trittbrettfahrer", z.B. Sepsis) zum Tod führen,
- in DEU jährlich mehr als 1000 Infektionen mit Malaria diagnostiziert, Zahlen ansteigend durch Migration (Zahlen RKI, DTG), deren Behandlung dann auch nicht ganz frei von Nebenwirkungen oder von zukünftigen Auswirkungen / Prädispositionen ist, und in Folge derer auch hier noch einige Menschen sterben - denen ist es dann egal, dass die Infektion "nahezu zu 100% heilbar" gewesen wäre. Entgegen der Behauptung, dass Urlauber angeblich nur zu 10% betroffen wären, die ...beschönigend... ist, sind tatsächlich Urlauber ziemlich gleichbleibend zu ca. 20 % (~ 200 Fälle) betroffen (Referenz: u.a. "Epidemiologisches Bulletin Nr. 39", Robert Koch Institut v. Okt. 2016).
- Infizierte Menschen sind aber außerhalb der Hotelanlagen weit verbreitet - und das böse übertragende Mückchen dreht nicht am Gatter der Hotelanlage ab, so dass es völlig egal ist, ob sich "infizierte Menschen in der Hotelanlage" befinden oder außerhalb,
- der Schutz durch Prophylaxe ist mit ca. 80-90% schon eine Hausnummer. Also ein fast vollständiger Schutz, das sollte man sich klar machen,
- der Mehrwert einer Prophylaxe besteht aber nicht allein darin, dass man einen fast vollständigen Schutz hat - er besteht zu einem großen Teil darin, dass bei einer Infektion trotz Prophylaxe (also die restlichen ca. 10-20 %) der Krankheitsverlauf sehr viel leichter und dadurch i.d.R. nicht tödlich ist!
- Die Aussage, Zitat: "hat aber erhebliche Nebenwirkungen" ist schlicht falsch. Man kann sich anhand frei verfügbarer Beipackzettel im Internet oder im Gespräch mit der Ärzteschaft (auch Hausarzt, der einen Beipackzettel lesen und bewerten kann) sehr gut über Art, Schwere und Häufigkeit denkbarer(!) Nebenwirkungen informieren. Für mich persönlich spricht die Nutzen-"Risiko"-Abwägung ganz klar für eine Prophylaxe. Im Gegensatz zu früher gebräuchlichen Medikamenten (Kombinationspräparate oder Keulen wie "Lariam" u.ä.) sind Nebenwirkungen bei z.B. dem gebräuchlichsten Mittel MALARONE und dessen Entsprechungen in Kenia, MALANIL, erwiesenermaßen selten und, falls auftretend, leicht. MALARONE gilt in Fachkreisen (Mediziner, Tropenmediziner) im Allgemeinen als sehr vertäglich. Dessen kann man sich z.B. im Rahmen einer medizinischen Reiseberatung durch ein Tropeninstitut bzw. einen Tropenmediziner leicht vergewissen. Zudem sind im Internet auf seriösen (! ganz wichtig!) Internetauftritten entsprechende Informationen leich beschaffbar.
Dem Fazit, bei Auftreten von entsprechenden Symptomen, auch erst bei Rückkehr nach DEU, sofort bei einem Arzt mit Hinweis auf eine mögliche Infektion durch Malaria eine Diagnose durchführen zu lassen, stimme ich persönlich auch zu. Ebenso der Wichtigkeit der Nutzung von Repellents.
Ich persönlich reise / reiste seit mehr als 30 Jahren regelmäßig, teilw. mehrfach und länger anhaltend, u.a. nach Afrika und habe zeitlebens auch Malariaprophylaxe betrieben. Früher mit Lariam, danach bis heute mit Malarone und halte dies, wenn man sich nur für kurze Zeiträume (also etwa max. mehrere Wochen) in entsprechenden Ländern aufhält, auch für äußerst sinnvoll.
Und da hier jeder seine subjektive Ansicht äußern darf und kann ,habe ich das mit Beleuchtung bestimmter getätigter Behauptungen in anderen Beuträgen, dann hier auch getan...
Gruß