• Gastro24
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    geschrieben 1512282590823 , zuletzt editiert von Gastro24

    @Dubhe & Keniafan

    Ich schrieb, dass infizierte Mitmenschen in den Hotelanlagen "eher nicht vorhanden" sind ... das heißt nicht, dass dies ausgeschlossen ist. Wer an einer Malaria erkrankt ist, arbeitet im Normalfall nicht als Askari, Kellner oder Koch sondern liegt zuhause flach.

    Mücken sind keine Langstreckenflieger und bewegen sich "meist" nur wenige 100 Meter weit von ihrem Schlüpfpunkt. Dies verringert die Gefahr, dass infizierte Mücken im Hotelumfeld sind. In den Hotelanlagen sind Brutstätten von Mücken eher selten, weil hier keine alten Reifen, Plastikmüll und ähnliches rumliegt in dem sich Wasser über längere Zeit ansammeln kann. Daraus folgt, dass 1. weniger Mücken vorhanden sind und diese weniger wahrscheinlich den Erreger in sich tragen.

    @CMN

    Ich würde gerne deine Aussage relativieren. Die 500.000 Malariatoten gibt es - aber hat das was mit dem Tourismus zu tun? Nein, denn diese Menschen sterben, weil sie immer noch so arm sind, dass sie sich die lebensrettenden Medikamente nicht leisten können. Sie infizieren sich, weil selbst ein Moskitonetz unerschwinglich ist.

    Reden wir also über die 100 - 200 infizierten Touristen. Das sind bei Millionen Fernreisenden ein vernachlässigbarer Wert (ca. 8.000.000 Fernreisende nach Asien, Afrika, Südamerika = 0,0025%)

    Nebenwirkungen von Malerone mögen noch so gering sein und die Verträglichkeit noch so hoch - das hilft mir persönlich nichts, denn ich vertrage sie eben nicht.

    Sehr häufige Nebenwirkungen Diese können mehr als 1 von 10 Patienten betreffen:

    • Kopfschmerzen
    • Übelkeit und Erbrechen
    • Bauchschmerzen
    • Durchfall.

    Häufige Nebenwirkungen Diese können bis zu 1 von 10 Patienten betreffen:

    • Schwindel
    • Schlaflosigkeit
    • Seltsame Träume
    • Depressionen
    • Appetitlosigkeit
    • Fieber
    • Hautausschlag, der jucken kann
    • Husten.

    Kommen wir also auf den Punkt: Die Einnahme von einer Prophylaxe senkt ein eh schon minimales Infektionsrisiko nochmals um den Faktor 0,2 - wer das Medikament verträgt, ist gut beraten, diese auch einzunehmen. Wenn man keine Prophylaxe nimmt hat man ein höheres Risiko an Malaria zu erkranken. Ob man das Risiko eingehen will, muss man für sich entscheiden.

  • 254michael
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    geschrieben 1519940390020

    Hi,

    ich gehöre der Fraktion der Prophylaxe-Verweigerer an.

    Meine persönliche Begründungen:

    1) Da ich viel reise, müsste ich nahezu das ganze Jahr Prophylaxe nehmen. Das ist mir zu ungesund.

    2) Es gibt viel mehr durch Moskitos übertragene Krankheiten (Dengue Fieber grassiert gerade in Mombasa und das Chikugunya Fieber erlebt gerade eine Epedemie hier) - die Behandlung dieser Krankheiten bzw. das Überleben derselben wird angeblich durch M-Prophylaxe deutlich erschwert. Daher schaue ich mehr auf Moskitoschutz, vor allem ein gutes Moskitonetz.

    3) Nicht jeder Stich bringt Malaria oder eine andere Krankheit, je stabiler (gesünder) ein Mensch ist, desto mehr infizierte Stiche braucht es.

    4) Der Malariaverlauf wird nach meinem Wissen nicht leichter, wenn man Prophylaxe nimmt, sondern die Behandlung im Gegenteil viel schwieriger, wenn man es dennoch bekommt.

    Vor gut 10 Jahren hatte ich - in Kenia - Malaria, die Medikamente habe ich hier in der Apotheke bekommen (abgestimmt auf die damals aktuelle Malariawelle), es war eine unangenehme Woche; das war's.

    Für Kurzzeitreisen / Kurzurlaube bis drei Wochen mag es in der Regenzeit und für Kericho/Kisumu/Küste Sinn machen....

    Der Weg ist das Ziel. Möge er noch lange währen.
  • CMN2
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    geschrieben 1520005295118

    @254michael sagte:

    Hi,

    ich gehöre der Fraktion der Prophylaxe-Verweigerer an.

    ...

    2) Es gibt viel mehr durch Moskitos übertragene Krankheiten (Dengue Fieber grassiert gerade in Mombasa und das Chikugunya Fieber erlebt gerade eine Epedemie hier) - die Behandlung dieser Krankheiten bzw. das Überleben derselben wird angeblich durch M-Prophylaxe deutlich erschwert. Daher schaue ich mehr auf Moskitoschutz, vor allem ein gutes Moskitonetz.

    3) Nicht jeder Stich bringt Malaria oder eine andere Krankheit, je stabiler (gesünder) ein Mensch ist, desto mehr infizierte Stiche braucht es.

    4) Der Malariaverlauf wird nach meinem Wissen nicht leichter, wenn man Prophylaxe nimmt, sondern die Behandlung im Gegenteil viel schwieriger, wenn man es dennoch bekommt.

    Hallo,

    es steht natürlich jedem frei, sich für oder gegen eine medikamentöse Prophylaxe zu entscheiden.

    Aber es macht m.E. Sinn, auf Grundlage von Tatsachen zu entscheiden und nicht aufgrund von Bauchgefühl oder Hörensagen.

    zu 4. - Falsch. Dein Wissen trügt.

    zu 3. - Korrekt ist, dass nicht jeder Moskito-Stich den entsprechenden Erreger überträgt. Falsch ist, dass die Infektionswahrscheinlichkeit vom Gesundheitszustand abhängen soll. Ob gesund oder krank - ein Stich eines befallenen Moskitos reicht für die Infektion. Lediglich der Verlauf der Infektion kann durch den allgemeinen Gesundheitszustand beeinflusst werden.

    zu 2. - Kannst Du zu dieser Behauptung (negative Wechselwirkung zu Behandlung / Verlauf anderer Infektionskrankheiten) eine seriöse (!) Quelle anführen? Das ist das erste Mal, dass ich das höre (in Bezug auf Dengue o. Chikungunya) - und ich beschäftige mich mit dem Bereich Tropenmedizin privat, aber beruflich veranlasst, seit 23 Jahren. Bis zur Nennung seriöser Quellen klassifiziere ich Deine Behauptung / Dein Wissen auch hier als unzutreffend.

    Grundsätzlich empfehle ich jedenfalls jedem, sich aus seriösen Quellen (Tropeninstitute, WHO, etc.) zu bedienen, um einen Überblick zu gewinnen und ggf., falls einem die Thematik fremd ist oder bleibt, sich in derart wichtigen Fragen fachlichen Rat bei entsprechenden Ärzten / Beratungen zu holen und nicht auf esoterischen Seiten. Und der Hinweis, Prophylaxe (auch) mittels Repellents und Vorkehrungen wie Moskito-Netzen etc. zu betreiben, ist sicherlich zielführend.

    Gruß

  • 254michael
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    geschrieben 1520707249987

    Hi @CMN2 !

    jetzt habe ich Dein Posting zum Anlass genommen, online ein wenig zu recherchieren. Dies hat ergeben

    zu 4 - da konnte ich dem Internet verschiedene Aussagen entnehmen. Meine Information basiert auf den Aussagen des behandelnden Arztes in Nairobi als ich vor nahezu 20 Jahren an Malaria erkrankt war. Auch in staatlichen Spitälern in Thailand wurde diese Aussage von Ärzten häufig mir gegenüber wiederholt (im Zuge von Diskussionen zum Thema).

    zu 3 - hast Du recht, mein Wissen war überaltet.

    zu 2 - Meine Information basiert auf den Aussagen des behandelnden Arztes in Krabi als meine Frau vor ca. 10 Jahren an Dengue Fieber erkrankt war.

    Auch noch herausgefunden: der deutsche Gesundheitsdienst empfiehlt für Kinder auch für Langzeit die Einnahme der Prophylaxe, für Erwachsene nur die ersten drei Monate und für Regenzeit. Auch über einen längeren Zeitraum (Jahre) sei die Prophylaxe unbedenklich.

    Lg

    Der Weg ist das Ziel. Möge er noch lange währen.
  • 254michael
    Dabei seit: 1308009600000
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    geschrieben 1520707257958

    Hi @CMN2 !

    jetzt habe ich Dein Posting zum Anlass genommen, online ein wenig zu recherchieren. Dies hat ergeben

    zu 4 - da konnte ich dem Internet verschiedene Aussagen entnehmen. Meine Information basiert auf den Aussagen des behandelnden Arztes in Nairobi als ich vor nahezu 20 Jahren an Malaria erkrankt war. Auch in staatlichen Spitälern in Thailand wurde diese Aussage von Ärzten häufig mir gegenüber wiederholt (im Zuge von Diskussionen zum Thema).

    zu 3 - hast Du recht, mein Wissen war überaltet.

    zu 2 - Meine Information basiert auf den Aussagen des behandelnden Arztes in Krabi als meine Frau vor ca. 10 Jahren an Dengue Fieber erkrankt war.

    Auch noch herausgefunden: der deutsche Gesundheitsdienst empfiehlt für Kinder auch für Langzeit die Einnahme der Prophylaxe, für Erwachsene nur die ersten drei Monate und für Regenzeit. Auch über einen längeren Zeitraum (Jahre) sei die Prophylaxe unbedenklich.

    Lg

    Der Weg ist das Ziel. Möge er noch lange währen.
  • CMN2
    Dabei seit: 1243900800000
    Beiträge: 98
    geschrieben 1520725042296

    Hallo,

    ich will nicht streiten, zumal das jeder (möglichst gut informiert) für sich selbst entscheiden muss und Hinweise dazu im Thread reichlich vorhanden sind.

    Nur soviel - vor 20 Jahren gab es noch kein Malarone, Prophylaxe wurde mit Lariam oder Kombinationspräparaten betrieben.

    Malarone gilt als erheblich vertäglicher und unproblematischer in vielerlei Hinsicht. Möglicherweise haben sich alte Weisheiten und Erkenntnisse weiterentwickelt...

    Gruß

  • Timeoutafrica
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    geschrieben 1520765795664

    Nachdem ich schon rund 20 Jahre in Afrika reise (vorallem Südäquatorialafrika) und seit Jahren hier wohne möchte ich hier versuchen, ein wenig an "Emotionalität" aus dem Thema zu nehmen:

    Tatsächlich muss jede/r selbst entscheiden ob pro oder contra Malariaprophylaxe. Und ja, wir reden gerne von "seriösen" Quellen und wissenschaftlichen Daten/Beweisen obwohl jede/r gut gebildete Europäer/in weiss, dass Daten immer erst durch ihre persönliche Interpretation und dem Interesse dahinter an Aussagekraft gewinnen. Tatsächlich haben aber einfach "beide Seiten" ihre Argumente die man sich halt einfach zu Gemüte führen muss und dann mit Kopf UND Verstand seine EIGENE Entscheidung treffen muss. Je nach Situation kann sowohl das eine als auch das andere genau die richtige Entscheidung sein. In allen Statistiken wird immer das Individuum "vergessen". Einen "mathematischen Durchschnitt in Person" habe ich noch nie persönlich angetroffen .. :sweat_smile:

    Gut zu wissen:

    Ich habe zb noch nie Prophylaxe genommen und bin noch NIE an Malaria erkrankt. Eine Prophylaxe über Monate oder gar Jahre zu nehmen ist (so zumindest zeigt sich die Realität hier !) für 99% der Menschen die in einem Malariagebiet wohnen unvorstellbar und undurchführbar, von den Kosten gar nicht zu reden.

    Andererseits ... Mein jüngster Sohn war kürzlich 6 Wochen bei uns in Kenia (Südküste) und hat sich trotz enormem Aufwand an einreiben, sprühen, und gutem, dichtem Moskitonetz, langen Hosen und und und doch tatsächlich angesteckt und musste im Spital behandelt werden (Artimesia IV und "coartem" im Anschluss für 2 Tage). Sein Immunsystem war eindeutig auf tiefem Level was wohl die Ausbreitung der Parasiten begünstigt hat. Da wir in der heutigen Zeit aber über sehr gute (auch pflanzliche) Medikamente verfügen, ist die Behandlung von "Malaria Tropica" mittlerweile eine Standardprozedur geworden. Die meisten Menschen die an Malaria sterben haben entweder die Symptome über längere Zeit nicht bemerkt/beachtet, hatten keinen Zugang zu medizinischer Behandlung und/oder hatten bereits vor der Erkrankung ein sehr schlechtes Immunsystem. Ob wir wollen oder nicht: Es gibt eben den EINEN kausalen Zusammenhang schlicht nicht. Es müssen (unsere Erfahrung hier) immer mehrere Faktoren zusammenspielen.

    Erwägungen:

    In jedem Falle sollte jeder Afrikareisende sich ausführlich über die Thematik informieren und wohlwollend BEIDE Seiten abwägen und dann seine individuelle Entscheidung treffen. Angst ist bekannterweise ein schlechter Berater, (geborgtes) Wissen hingegen eine gute Hilfe. Vorallem sollte man sich darüber im klaren sein, dass wir, wenn wir leben wollen, nicht alle Risiken ausschalten können. Jeder Tourist spricht vor/während seines Aufenthaltes hier über Malaria. Keiner spricht über die valablen Risiken sich einem "Kamikaze-TukTuk'ler" oder Motorradfahrer (Boda Boda wie es hier heisst) anzuvertrauen. Nicht zu reden von den Touristen die sich mit HIV anstecken, in sturer Blindheit vor den offensichtlichen Tatsachen. Aber was nützen schon Daten und Fakten, alles nur Papiertiger die mir nichts nützen wenns mich erwischt - sei es auf der deutschen Autobahn oder am Strand von Kenia durch den Stich einer Anopheles Mücke ! Wenn uns jemand statistische Daten geben könnte, wie gross das Risiko für einen Touristen während seines Urlaubes an Malaria zu erkranken ist, wären wir vielleicht entspannter ...

    Einen (zu)relativierenden Vergleich möchte ich deshalb wagen: in Deutschland sterben je nach Statistik und Jahr etwa 200-300'000 Menschen an einem Herzinfarkt - an Malaria sterben in Afrika ca. 400'000 Menschen (WHO Angaben). In Deutschland leben etwa 80 Millionen Menschen, in Afrika ca. 1 Milliarde ... noch Fragen zu Risiken und Prophylaxe ?

    Was bleibt ? Eigenen, gesunden Menschenverstand einschalten, sich über beide Seiten (pro/contra Prophylaxe) zum Thema Malaria gut informieren, sich ein gutes Immunsystem zulegen (hilft auch in Europa ..:blush:), und ein bisschen mehr Vertrauen ins Leben entwickeln. Dann wird dein Afrikabesuch wunderschön .. und vielleicht kommst du immer wieder und wieder und wieder ...

    liebe Grüsse vom indischen Ozean

    mario

    Alles was ich mir wünschte, war nach Afrika zurück zu kommen. Wir hatten es noch nicht mal verlassen und doch war ich, wenn ich nachts wach lag und lauschte, schon heimwehkrank ! (Ernst Hemingway)
  • CMN2
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    geschrieben 1520800803938

    @timeoutafrica sagte:

    Nachdem ich schon rund 20 Jahre in Afrika reise (vorallem Südäquatorialafrika) und seit Jahren hier wohne möchte ich hier versuchen, ein wenig an "Emotionalität" aus dem Thema zu nehmen:

    Ach, ich (der auch seinen Fuß das erste Mal 1985 auf afrikanische Erde südlich des Äquators setzte), empfinde diesen Thread überhaupt nicht als emotional. Ganz normal, überwiegend sachlich aber stringent und deutlich ausgetauscht, These + Antithese, nur gelegentlich ohne Synthese...

    Tatsächlich muss jede/r selbst entscheiden ob pro oder contra Malariaprophylaxe. Und ja, wir reden gerne von "seriösen" Quellen und wissenschaftlichen Daten/Beweisen obwohl jede/r gut gebildete Europäer/in weiss, dass Daten immer erst durch ihre persönliche Interpretation und dem Interesse dahinter an Aussagekraft gewinnen. [...]

    Richtig, muss am Ende jeder selbst entscheiden. Wurde hier auch von niemandem in Frage gestellt.

    Allerdings halte ich persönlich(!) es für sinnvoller, zumal in so elementaren Dingen wie der Risikobewertung potentiell tödlich verlaufender Infektionen, Entscheidungen anhand von seriösen Quellen (ohne Anführungsstriche) und nachvollziehbarer wissenschaftlicher Erkenntnis zu treffen.

    Heißt: Sich beispielsweise nicht auf Glaube oder Dogmen von Fortschritts- und Impfgegenern betreffs der bösen Pharmlobby etc. und angeblich im Hintergrund vorhandener unredlicher Interessen zu verlassen.

    Gut zu wissen:

    Ich habe zb noch nie Prophylaxe genommen und bin noch NIE an Malaria erkrankt. Eine Prophylaxe über Monate oder gar Jahre zu nehmen ist (so zumindest zeigt sich die Realität hier !) für 99% der Menschen die in einem Malariagebiet wohnen unvorstellbar und undurchführbar, von den Kosten gar nicht zu reden.

    Gut zu wissen:

    Ich fahre immer Auto ohne Gurt und bin noch NIE aus dem Auto geschleudert worden. Oder wie jetzt?

    Erhebung einer persönlichen Erfahrung zum allgemeingültigen Standard?

    Richtig ist, dass bei langem Aufenthalt, also bei z.B. Residenten, der Verzicht auf medikamentöse(!) Prophylaxe sinnvoll sein kann und lediglich die Verfügbarkeit einer Stand-by-Therapie sichergestellt sein sollte.

    Das wird aber, nach Check der individuellen Umstände, auch durch kompetente Institutionen, also seriöse Quellen (wieder ohne Anführungsstriche), nicht negiert.

    Andererseits ... Mein jüngster Sohn war kürzlich 6 Wochen bei uns in Kenia (Südküste) und hat sich trotz enormem Aufwand an einreiben, sprühen, und gutem, dichtem Moskitonetz, langen Hosen und und und doch tatsächlich angesteckt und musste im Spital behandelt werden (Artimesia IV und "coartem" im Anschluss für 2 Tage).

    Ja, auch die genannten klassischen Repellents und Vorsichtsmaßnahmen können keine 100%-Garantie gewährleisten.

    Und auch eine medikamentöse Prophylaxe, so er sie genommen hätte, hätte die Infektion nicht verhindert. Aber möglicherweise, auch hier nur möglicherweise und nicht 100%ig, die akute Erkrankung bzw. den Schweregrad des Verlaufs bzw. der Symptome zum Positiven beeinflusst. Und genau darum geht es in dieser Frage auch.

    Da wir in der heutigen Zeit aber über sehr gute (auch pflanzliche) Medikamente verfügen, ist die Behandlung von "Malaria Tropica" mittlerweile eine Standardprozedur geworden. Die meisten Menschen die an Malaria sterben haben entweder die Symptome über längere Zeit nicht bemerkt/beachtet, hatten keinen Zugang zu medizinischer Behandlung und/oder hatten bereits vor der Erkrankung ein sehr schlechtes Immunsystem. Ob wir wollen oder nicht: Es gibt eben den EINEN kausalen Zusammenhang schlicht nicht. Es müssen (unsere Erfahrung hier) immer mehrere Faktoren zusammenspielen.

    Pflanzliche Medikamente, nicht zur Linderung von Syptomen (wenn überhaupt), sondern zwecks Behandlung einer Malaria?

    Da wäre sie dann wieder, Homöopathie und Esoterik. Dann kann ich auch zum Juju-Medizinmann gehen und auf das Beste hoffen...

    Richtig ist allein, dass in den allermeisten Fällen die von Dir genannten Umstände die wesentlichen Faktoren für einen tödlichen Verlauf darstellen. Infektion + fehlende / unsachgemäße Behandlung = Chancenerhöhung für tödlichen Verlauf. Da ist sie, die wesentliche Kausalität.

    Erwägungen:

    In jedem Falle sollte jeder Afrikareisende sich ausführlich über die Thematik informieren und wohlwollend BEIDE Seiten abwägen und dann seine individuelle Entscheidung treffen. Angst ist bekannterweise ein schlechter Berater, (geborgtes) Wissen hingegen eine gute Hilfe. Vorallem sollte man sich darüber im klaren sein, dass wir, wenn wir leben wollen, nicht alle Risiken ausschalten können. Jeder Tourist spricht vor/während seines Aufenthaltes hier über Malaria. Keiner spricht über die valablen Risiken sich einem "Kamikaze-TukTuk'ler" oder Motorradfahrer (Boda Boda wie es hier heisst) anzuvertrauen. Nicht zu reden von den Touristen die sich mit HIV anstecken, in sturer Blindheit vor den offensichtlichen Tatsachen. Aber was nützen schon Daten und Fakten, alles nur Papiertiger die mir nichts nützen wenns mich erwischt - sei es auf der deutschen Autobahn oder am Strand von Kenia durch den Stich einer Anopheles Mücke ! Wenn uns jemand statistische Daten geben könnte, wie gross das Risiko für einen Touristen während seines Urlaubes an Malaria zu erkranken ist, wären wir vielleicht entspannter ...

    Ja. Stimme im Wesentlichen zu.

    Bezüglich der Statistik: Deine statistische Wahrscheinlichkeit, während eines Urlaubs von einer den Erreger übertragenden Mücke gestochen zu werden, zu erkranken und daran zu sterben ist gering. Was aber auch, rein zahlenmäßig (bezogen auf Erkrankungsfälle oder tödliche Verläufe) eben auch daran liegt, dass eben in diesem Bereich Prophylaxe (medikamentöser und nichtmedikamentöser Art) betrieben wird.

    All diese Erwägungen werden aber dann hinfällig, wenn Du oder Dein Kind etc. gerade betroffen ist und den statistischen Ausreißer darstellt.

    So wie eine hier im Forum ehemals sehr aktive Mitforistin...

    Es bleibt eben die individuelle Risikoabwägung, möglichst auf Basis empirischer Daten aus anerkannten Quellen.

    Einen (zu)relativierenden Vergleich möchte ich deshalb wagen: in Deutschland sterben je nach Statistik und Jahr etwa 200-300'000 Menschen an einem Herzinfarkt - an Malaria sterben in Afrika ca. 400'000 Menschen (WHO Angaben). In Deutschland leben etwa 80 Millionen Menschen, in Afrika ca. 1 Milliarde ... noch Fragen zu Risiken und Prophylaxe ?

    Warum bringst Du diese völlig sinnfreie Relativierung, wenn Du selbst schon möglicherweise die Sinnfreiheit erkennst und andeutest?

    Weil "nur" 400.000 Menschen (in Worten: Vierhunderttausend) von ca. 1.000.000.000 Menschen in Afrika, oder "nur" weltweit ca. alle 2 Minuten (beachte: Alle zwei Minuten!) ein Kind an Malaria stirbt (nicht erkrankt. Stirbt!), wäre also Deiner Meinung nach schon allein das sich Beschäftigen mit den möglichen Risiken oder den Möglichkeiten und der Sinnhaftigkeit von Prophylaxe verzichtbar?

    Klare Antwort: Nein, offensichtlich nicht verzichtbar.

    Was bleibt ? Eigenen, gesunden Menschenverstand einschalten, sich über beide Seiten (pro/contra Prophylaxe) zum Thema Malaria gut informieren, sich ein gutes Immunsystem zulegen (hilft auch in Europa ..:blush:), und ein bisschen mehr Vertrauen ins Leben entwickeln. Dann wird dein Afrikabesuch wunderschön .. und vielleicht kommst du immer wieder und wieder und wieder ...

    Ja, in der Tat.

    Bezüglich der Malaria (und anderer Infektionen im jeweiligen Reiseland) bleibt aber auch festzustellen:

    • Informiere Dich, welche Infektionsrisiken bestehen,
    • informiere Dich über mögliche Vermeidungsstrategien,
    • nimm eine Daten- und Risikobewertung vor,
    • hole, falls Du selbst eine kompetente Risiko- oder Datenbewertung nicht vornehmen kannst (können die wenigsten Reisenden), kompetenten Rat ein.

    Ziehe dabei in Erwägung:

    • Als kompetent, im Licht der Erkenntnisse der Neuzeit, gilt möglicherweise in reisemedizinischen Fragen nicht der in Afrika lebende Ex-Tourist, Frau Meier von nebenan oder der örtliche Medizinmann, sondern einschlägige, sich mit der Materie wissenschaftlich beschäftigende Institutionen (z.B. WHO, Tropeninstitute, Fachärzte).

    Und dann triff, unter Beachtung all dieser gewonnenen Informationen und Ratschläge, Deine individuelle Entscheidung.

    Auch wenn ich Dich, @timeoutafrica, nicht überzeugen werde - ich werde hier zumindest immer Beiträgen widersprechen, die in Fragen der Malariaprophylaxe mit Esoterik, Bauchgefühl, Glaube, statistischen Ableitungen und eigener Erfahrung als Basis einer Entscheidungsfindung argumentieren.

    In diesem Sinne.

    Gruß

  • HC-Mitglied1005884
    Dabei seit: 1289347200000
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    gesperrt
    geschrieben 1522404268051

    Unsere individuelle Entscheidung nach 12 x Ostafrika: Wir nehmen keine Prophylaxe, aber für die Rundreisen Malarone als Standby. Bei Fieber an 3 aufeinder folgenden Tagen je 4 Tabletten und fürs erste sollte es dann weiter gehen. Kontrolle dann in der nächsten erreichbaren Privatklinik. Bei Fieber am Strand gleich in eine Privatklinik und bei Bedarf die Malariaspritze für ca. 40 US$ verabreichen lassen. Das machen die Keniater auch so und nach 2 Tagen ist alles ok.

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