Zurück aus Kenya . . .
Nach dem Nachtflug mit der Condor sind wir am 20.06.09 morgens in Mombasa gelandet, von dort für einen Tag ins nahe gelegene Bahari Beach Resort. Nettes Hotel mit leckerer
Pizza bei schönster Aussicht im Snack-Restaurant . . . allerdings wollte ich keine drei Wochen im Zimmer hausen müssen. Vielleicht hatten wir als Tagesgäste auch nur ein
besonders mieses erwischt.
Am nächsten Morgen Flug nach Nairobi, dort trafen wir auf unseren Fahrer für die 8-Tages-Safari. Mächtige Freude, als wir erfuhren, dass der riesengroße 7-sitzige Land-Rover
ganz alleine uns gehörte . . . unsere Reisegruppe beschränkte sich auf meine Frau und mich.
Die erste Nacht verbrachten wir in der Serena-Mountain-Lodge am Fuße des Mount Kenya . . . magische Stimmung, bsonders am Wasserloch. Eine Sternstunde hatten wir im Beobachtungsstand direkt am Wasser . . . Elefanten zum Greifen nahe . . . und das Gefühl, beobachtet zu werden.Die angebotenen Bettflaschen nahmen wir gerne. Am nächsten Morgen Wanderung durch den Urwald . . . gesehen haben wir nichts. Außer uns waren 6 weitere Gäste in der Lodge.
Nach dem Frühstück Weiterfahrt nach Samburu . . . elend lange Strecke bei immer schlechter werdenden Straßenverhältnissen. Irgendwie hat sich die letzten 20 Jahre in Kenya
straßenbautechnisch nichts getan . . . Stopp . . . die zahlreichen "Bumps" in den Ortschaften waren mir so nicht in Erinnerung. In der Samburu Serena Lodge, gelegen am
Uaso-Nyiro-Fluss, blieben wir zwei Nächte. Tolle Lodge und toller Park . . . leider knochentrocken und sehr staubig. Dummerweise war der Fluss gänzlich ohne Wasser,
dementsprechend knapp auch die Anzahl der Tiere . . . lediglich ein paar Elefanten, die verzweifelt nach Wasser gruben, bereicherten den Ausblick. Dafür habe ich DAS
Leopardenfoto schlechthin geschossen, außerdem schöne Fotos vom King-Fisher. Und die Pirschfahrten waren auch klasse . . . auch wenn wir neben dem Leoparden nur einen
faulen Geparden vor die Linse bekamen. Allerdings haben uns auch die Gerenuks begeistert.
Die Strecke von Samburu nach Sweetwaters war mit das Schlimmste, was wir bisher auf vier Rädern zurück gelegt haben . . . 320 km auf übelster Schotterpiste, diese sogar
teilweise im Bau. Dafür wurden wir mit einer Übernachtung im sehr schönen Serena-Sweetwaters-Tended-Camp belohnt. Das Reservat an sich ist nicht so prickelnd . . . zu groß
der Abstand zwischen den fahrbaren Wegen. Gut für die Tiere. Dafür durften wir unterwegs aus unserem Jeep steigen, um mit Rhino Max zu kuscheln, hinterher erfuhren wir, dass
das so ziemlich jeder im Camp gemacht hat.
Der Besuch der Schimpansen-Auffangstation war nicht der Brüller . . . 20 Affen saßen im einzäunten Gelände mit Sträuchern auf dem Boden und stürzten sich auf die Erdnüsse,
die Wärter ihnen hinwarfen. Der Grundgedanke der Errettung der Tiere aus Kriegsgebieten an sich ist aber schon löblich.
Die Fahrt von Sweetwaters zum Lake Baringo war fast so ätzend wie die lange Fahrt von Samburu . . . und dann kam der Schock. Unser gebuchtes Island Camp mit Schlafen im
Zelt war wegen Renovierung geschlossen und wir wurden im einzigen "Hotel" am See, der Soi-Safari-Lodge, untergebracht. Die war so erbärmlich, dass der Veranstalter eine
saftige Beschwerde von uns bekommt . . . hatten wir doch eine De-Luxe-Safari gebucht. Sogar unser Fahrer sagte, dass es sich um ein "Low-Cost-Hotel" handelt. Und wenn vorm Hotel schon ein Plakat mit dem Hinweis auf warmes fliessendes Wasser hängt, sagt das schon Einiges aus. Im Bad stapelten sich die Moskitoleichen 5 cm hoch in der Lampe, die lebenden kamen zahlreich zur Beerdigung. Wir fühlten uns nicht sicher, da der Nebentrakt nicht bewacht wurde, das Hotel lag mitten im Dorf . Die Nacht verbrachten wir nach dem Abendessen abwechselnd auf der Toilette . . .von Schlafen nicht die Rede. Auch nicht aufgrund der Temperaturen im Zimmer, und das obwohl die Klimaanlage auf 18°C eingestellt war. Durch die nicht verschließbaren Fenster und dem grobmaschigen Gitter ohne Verglasung im "Bad" kam die heiße Luft ins Zimmer. Ein Garten war nicht vorhanden, den Hühnerhof innerhalb der Anlage möchte ich nicht als Garten bezeichnen. Außer zwei Deutschen, die mit WorldVision unterwegs waren, gab es keine anderen Gäste.
Es ist ein Unding, dass ein Reiseveranstalter nicht weiß, wann ein Hotel renoviert wird. So wurden wir vor vollendete Tatsachen gestellt, gewiß wären Lösungen möglich gewesen,
so zum Beispiel eine weite Nacht in Sweetwaters oder im anschließenden Camp des Lake Nakuru. Dabei hatten wir uns so auf die Insel und die Nacht im Zelt gefreut.
Dafür war der nächste Morgen wunderschön. Mit dem Bötchen wurden wir beide zu Felsen am Ufer des Sees gebracht, dort war ein Picknick vorbereitet . . . dummerweise haben
wir beide dank Magen- und Darmbeschwerden keinen Bissen herunter gebracht. Wir warteten auf den Sonnenaufgang . . . Romantik pur. Danach sind wir zwei Stunden an den
Ufern des Sees herum geschippert und haben die vielfältige Vogelwelt, außerdem eine Gruppe Hippos, bewundert.
Danach wieder ab in den Jeep Richtung Lake Nakuru . . . übernachtet wurde in der Lake Nakuru Lodge. Bis auf viele Rhinos und natürlich die Flamingos samt Pelikanen haben wir
in Nakuru nicht viel gesehen . . . aber Flamingos gucken war schon klasse. Die Lodge an sich war sehr schön . . . auch die weitläufige Gartenanlage. Und die Fernsicht bis zu den
Flamingos. Dafür hat mir das dunkle und laute Restaurant nicht gefallen.
Am nächsten Morgen ein letztes Mal auf langer Fahrt Richtung Massai Mara . . . mittags trafen wir zum Lunch in der schnuckeligen Mara Simba Lodge ein. Sehr schöner
Ausblick und sogar einige Tiere zu sehen. Das waren die letzten Tiere für über 45 km auf der Pirschfahrt von der Simba Lodge zur Mara Serena Lodge . . . wir sind bald
wahnsinnig geworden . . . nur Gras und vereinzelte Bäume, wohin unser Auge blickte. Im Verlauf der zwei Tage haben wir auf Pirschfahrten dann doch vereinzelt Tiere gesehen . . .
ein Gruppe Löwen, einen Geparden jwd, wenige Elefanten, kleine Gruppen von Thomies und Impalas, ganz wenige Topis. Am letzten Tag fuhren wir 1 Stunde bis fast an die
Grenze nach Tansania . . . da haben wir dann die Migration miterlebt. Und mit den vielen Gnus und Zebras dann auch die Beutefolger wie Raubtiere oder zumindest die Spuren
davon, die Geier, die Adler. Zwei Stunden Staunen über die plötzliche Masse an Leben und Suchen nach Raubtieren. Und danach 1 Stunde wieder zurück zur Lodge.
Hätte nie gedacht, dass in der Massai Mara alles Leben an der Migration hängt . . . ohne die mussten wir uns die Tiere einzeln zusammensuchen. Laut Berichten war die
Migration von Tansania nach Kenya 2008 ca. 14 Tage früher als in diesem Jahr . . . ich denke, dass zum jetztigen Zeitpunkt das Leben in der Mara pulsiert. Wir hatten einfach
Pech.
Die Serena Lodge war mehr als schön . . . tolle Anlage wie eigentlich alle von Serena . . . leckeres Essen, alles sehr gepflegt . . . vielleicht ein klein bißchen weit weg vom
Geschehen. Wobei das mit dem Eintreffen der Tierherden auch wieder ganz anders sein kann.
Nicht geplant war der Transfer mit "Donnerflug" von der Mara an die Diani-Beach . . . Abenteuer inklusive mit Gewitter und Blindflug. Laut Reiseunterlagen sollten wir in Mombasa
landen. Natürlich war uns das dank des kurzen Transfers zum Baobab viel lieber. Dort gab es die nächste "Überraschung". Baustelle!. Das Dach der Empangshalle wurde erneuert. Zum Glück gibt es innerhalb der Anlage so viele Ausweichmöglichkeiten, dass wir dem Lärm und Dreck über unsere letzten vier Tage entgehen konnten. Die Zimmer im Haupthaus waren o. k., das Essen super-lecker. Ebenso der Cappucino. Von der Animation wurde man in Ruhe gelassen, wir haben uns die letzten vier Tage von unserer anstrengenden Safari gut erholen können.
Leider wurde meine Frau gleich am 1. Tag von einem Pavian angefallen, 10 m Fußweg von der Kaffetafel bis zum Sitzplatz mit einem Stück Kuchen reichten, um das Tier vom Baum fallen zu lassen. Leider wurde meine Frau mit den Krallen des Tieres am Arm erwischt. Natürlich haben wir gleich desinfiziert und verbunden . . . wir wollen nicht hoffen, dass da noch was nachkommt.
Schade war unser Negativ-Erlebnis beim Check-In am Flughafen, der Freundliche am Schalter hat nachweislich die Waage fürs Gepäck getürkt, eigentlich sollten wir 64 Euro Übergewicht zahlen, er kam uns unter der Hand dann großzügig für 20 Euro entgegen. Zu Hause habe ich das Gepäck gewogen . . . wir hatten knapp über 40 kg.
Fazit unserer Reise . . . wenn auch super-anstrengend doch sehr schön. Vieles hört sich in meinem Bericht negativ an, in der Masse an Erlebtem überwog das Positive zu ganz großem Teil. Das nächste Mal werden wir uns safaritechnisch auf 1 bis 2 Parks beschränken, dann klappt es auch mit der Freizeit zwischen den Game-Drives.
Wer mag, kann erste Fotos hier anschauen, nach und nach folgen weitere
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/mypics/17859
Viele Grüße . . . Thomas