Ich habe seit 2007 mehrere NCL-Kreuzfahrten mit der Norwegian Gem, -Jade und -Spirit in Innen-, Außen- und Balkonkabinen , unternommen und war immer sehr zufrieden.
Es handelte sich um Schiffe mit max. 2300 Passagieren. Besonders das Freestyle-Cruising-Konzept und die durchweg guten Abendshows ( Zaubershows mit Georgos, Allison and Sander oder Elements ) in den tollen Theater auf diesen Schiffen begeisterten mich. Auch der Aufmarsch der Besatzung am letzten Abend rundeten die Kreuzfahrten immer ab, man fühlte sich der großen NCL-Family zugehörig.
Nun war ich vom 7- 14.6.2015 mit der Norwegian Epic im Mittelmeer unterwegs.. Und bei dieser Reise hakte es an allen Ecken und Enden. Kunden, die vielleicht zum ersten Mal mit NCL unterwegs waren und Schiffe wie die Gem / Jade / Spirit nicht kennen mögen vielleicht sogar zufrieden gewesen sein, aber NCL-Insider, die wissen was NCL eigentlich kann, konnten das nicht sein.
Wobei ich ausdrücklich nicht das Housekeeping, oder die Köche und Kellner meine. Diese bienenfleissigen Mitarbeiter auf unterster Ebene haben ihren Job klasse gemacht. Die Fehler liegen bei diesem Schiff ganz klar beim Management von NCL und der Schiffsführung und deren Entscheidungen.
Apropos Schiff. Was für einen Kahn hat sich NCL von dieser französischen Werft andrehen lassen. Ein häßlicheres Schiff hab ich auf den Weltmeeren noch nicht gesehen.
Jede Großzügigkeit wie auf der Gem / Jade / Spirit ist blanker Funktionalität gewichen. Keine tollen, hohen Speisesäale mehr wie der Grand Pazific. Es fällt einem quasi die Decke auf den Kopf.
Kein freies Deck 7 wo man bei anderen Schiffen die Anlegemanöver verfolgen kann, hier kaum Sicht aufs Meer weil überall diese Rettungsboote angebracht sind. Und die Joggingstrecke, lieblos auf die Planken gepinselt. Weit entfernt von den genialen Strecken mit Meersicht auf den von mir o.e. Schiffen.
Auf der Epic könnte man auch im Maschinenraum joggen, so wenig sieht man.
Wenn man "nur " eine Innenkabine hat hat man erst von Deck 15 eine Chance aufs Meer zu sehn. Keine Lounges, die tagsüber als toller Ruheraum mit Meerblick dienen.
Das gesamte Schiff innen ( Kabinen, Innenbereich, Aufzüge ) viel zu dunkel. Ich beobachtete mehrfach wie ältere lPassagiere in den Aufzügen die Tasten für ihre Decks
nicht fanden.
Was soll eigentlich die an einen Edelpuff erinnernde Einrichtung in den Studio-Kabinen inkl. Lichtgestaltung? Da sind die Franzosen scheinbar etwas über das Ziel hinausgeschossen.
Die Pool-Landschaft auf Deck 15 ist ja ganz ok, aber die beiden Pools sind viel zu klein, zumal noch die Wasseroberfläche von jeweils 5 unnützen Fontänen für Schwimmer unnötig reduziert wird. Es sei denn man mag es bei jedem hin und her schwimmen von einem harten Wasserstrahl getroffen zu werden.
Popelig war auch der "Empfang" bei der Schiffsführung. Bei der Einladung der erstaunlich wenigen Auserwählten ( Gold- und Platinmember mit diversen Seetagen auf dem Konto ) wurde schon auf den Zeitraum von ungefähr 35 Minuten hingewiesen. Der Käptn ließ sich max 10 Minuten sehen. Ich hatte das Gefühl bei dieser Reise, die Passagiere stellen für die Epic ein notwendiges Übel dar.
Dieses Gefühl wurde auch in den Abendshows bestätigt. Während sich auf der Gem/Jade/Spirit der Kreuzfahrtdirektor/in jeden Abend auf der Bühne einfand und das Publikum auf den Abend einstimmte war auf der Epic nichts.
Die sog. Show begann meist pünktlich aber qualitativ minderwertig. Nachgesungene Beatles Lieder, nachgesungene Abba Lieder, nachgesungene Rod Stewart / Sting / Gloria Estefan Lieder. Das ist doch kein Unterhaltungsniveau für eine Reederei, die vorne mitspielen will. Die angekündigte Blue Men Group war garnicht erst Bord.
Wobei das Haupt-Theater für 4000 Passagiere mit ca. 600 Plätzen viel zu klein ist. Meine o.e. Schiffe gehen bei max 2300 Passagieren von 1000 Plätzen aus. Die Bühne eher popelig. Shows wie Elements sind da wahrscheinlich garnicht möglich. Dann der Zauberer / Bauchredner war Kindergeburtstag. Im Vergleich zu Allison & Sander oder Georgos. Keine Abschlußshow. Auch hier spart NCL scheinbar.
Ein Satz zur Route, na gut die kannte man vorher. Aber nur 4 Stunden Aufenthalt auf Mallorca ist eine Unverschämtheit. Was soll man von dem abgelegenen Hafen in 4 Stunden unternehmen, außer an den extrem teuren Schffs-Ausflügen teilnehmen.
Womit wir bei den Preisen wären. Die Erhöhung Servivesentgeldes auf 12,95 $ täglich find ist dreist. Ein 0,33 l Becks Bier für über 7 $ ist noch dreister.
Das Teuerste war ein GinTonic im Theater, 0,02l Gin, Unmengen von Tonic und vieeeeel Eis in einem Riesen Plastikglas für 10 $.
Ich kann die Epic nicht weiterempfehlen.
NIE WIEDER EPIC