So, da bin ich wieder, seit 2 Wochen zu Hause und werde nun berichten.
@Erhard: Der Namenszusatz "Be Live" des Brisas ist brandneu. Es ist aber das gleiche Hotel. Wann fliegst Du? Könntest Du ein paar Briefe/Geschenke für mich mitnehmen?
OK, also Santa Lucia hat schöne Strände. Das wars aber auch schon! Playa La Boca und Playa Bonita sind schöne Strände in der näheren Umgebung. Für mich war es der erste All Inklusive Urlaub und ich würde so etwas nie wieder machen. Sicher, das Hotel ist sauber und es gab gutes Essen und guten Service, aber kein authentisches Kuba. Zu meiner Reisezeit gab es außerdem massenweise Moskitos, daher waren Ausflüge in der näheren Umgebung ein Horrortrip. Besonders genervt hat mich das Animationsprogramm im Hotel (Karakoke u.ä.), indem traditionelle kubanische Musik keinen Platz hatte. Beim Essen spielte ab und zu eine kleine Combo, die kannten aber nur 4 Stücke und nur 2 davon waren überhaupt kubanisch. Besonders übel an Santa Lucia der Sextourismus!
Die Landschaft von Camagüey bietet sehr schöne Impressionen. Die Stadt habe ich mir nicht angesehen. Mein Ausflug nach Santiago de Cuba war mir wichtiger und ein echtes Highlight. Ohne Santiago wäre ich wahrscheinlich ziemlich frustriert nach Hause gekommen und da will ich auch unbedingt wieder und für längere Zeit hin. Santa Lucia ist in der Tat ziemlich weit ab vom Schuß. Wenn man den Ort fest gebucht hat und es einem dort nicht gefällt, hat man Pech.
Den Club "Mal Berde" gibt es noch und dort wird auch Latin (Salsa, Merengue und Bachata) gespielt, doch es gibt keine Besucher. Der Club ist quasi leer. Die gut besuchte Outdoor-Disco am Tennisplatz des Brisas ist zur Zeit der Treffpunkt schlechthin und sehr gut besucht. Die Musik war für meinen Geschmack überwiegend schlecht, Reggaeton, spanische Schnulzen, sowie Techno und Housemusik. Der Tanzstil nicht erotisch, sondern ausschließlich sexorientiert. Die Disco dient nur einem einzigen Zweck und zwar dem, Jineteras und Jineteros mit Touristen zu mischen. Blutjunge Kubanerinnen und Kubaner bieten sich gezielt und teilweise sehr aufdringlich den überwiegend kanadischen Touristen an. Man sieht eine ganze Reihe an alten Männern, die sich eine junge Kubanerin halten. Als Frau allein wird man ständig angebaggert und mit (selbstverständlich nicht ernst gemeinten) Liebeserklärungen überschüttet. Was in den ersten 2 Tagen noch lustig war, wurde ziemlich schnell sehr nervig. Auch wenn ich verstehen kann, dass die Leute aus dem Land wollen, so hat mich das doch ziemlich schockiert. Santa Lucia kommt allein aus diesem Grund schon nicht mehr in Frage für mich. Von der angepriesenen Ruhe habe ich auch nicht viel mitbekommen. Mir kam das Alles ein bisschen so vor wie der Ballermann für die Kanadier, wenn auch ohne Eimersaufen
Kuba an sich ist wirklich sehr schön und jetzt da ich erlebt habe, dass man als Frau problemlos allein reisen kann, werde ich (wenn möglich) noch einmal ganz individuell nach Kuba reisen. Danke nochmal für die Tipps. Die Fahrt mit der Viazul und das Wohnen in einer Casa Particular waren total super. In Santiago de Cuba bin ich in jeder Beziehung voll auf meine Kosten gekommen. Tolle, authentische Musik, megagute Salsa-Tänzer, nette Menschen und nette Begegnungen mit Individualreisenden, keine Moskitos u.s.w Ich wollte gar nicht mehr zurück nach Santa Lucia. Die Zeit dort war viel zu kurz, ich hoffe auf 2011.