Siggi 55:
@Bernat, müssen die Fincabesitzer das denn so hinnehmen, wenn jeder über ihr Land trampelt und vielleicht noch Tore offen stehen lässt?
Die hinterlassen doch bestimmt auch Müll dort.
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"Müssen" selbstverständlich nicht. Tatsache ist dass die meisten Fincabesitzer sehr tolerant sind und nichts sagen. Andere (wenige, vor allem die Deutschen) legen sich mit den 'Besuchern' an und weisen sie darauf hin dass das Betreten der Privatfinca nicht erlaubt ist. Andere (wenige, und bekannte) haben Sicherheitspersonal das den Zugang zu ihrem Privatbesitz verhindert.
Vor Jahren war es teilweise so, dass die mallorquinischen Besitzer die 'Besucher' manchmal sogar zu einem Kaffee oder einem 'Hierbas' eingeladen haben. Aber seit diese 'Besucher' so zugenommen haben, manche sich sogar richtig frech mit den Eignern (oder deren Personal) anlegen weil sie meinen der Zugang muss erlaubt sein weil es ja im Reiseführer steht, und zunehmend immer mehr Müll hinterlassen wird, haben viele Fincabesitzer die Nase voll und haben ihre Einstellung in Sachen 'Besucher' radikal geändert (wie ich meine, verständlicherweise).
Die meisten Fincas in den Bergen haben sogar - seit jeher - in die Steinmauer eingebaute Treppen um leicht über die Mauer steigen zu können. Wenn man sich korrekt verhält, freundlich grüsst wenn man jemanden antrifft und vor allem die Tore genau so hinterlässt wie man sie vorfindet (sonst läuft eventuell das Vieh weg)., hat man meistens keine Probleme. Ich gehe ein oder zweimal pro Woche Bergwandern (mit einer Gruppe von 8 Mallorquinern). Wir laufen ständig durch Privatfincas und haben noch nie auch nur das kleinste Problem gehabt.
Der Zugang zum Strand von Cala Barques und den Nachbarbuchten (in meinem vorherigen Beitrag verlinkt) geht auch durch eine Privatfinca. Hier verhandeln sogar die Behörden mit dem Besitzer um den Zugang zum Strand offiziell zu erlauben. Das Metalltor steht einen Spalt offen um Fussgänger durchzulsasen, aber wenn die Camper am Strand so überhand nehmen, Lagerfeuer machen und dort sogar wochenlang nächtigen (hier sind die bekanntesten Klippen zum freien Klettern am Meer - genannt Psychobloc, und das zieht weltweit jährlich hunderte Kletterer an) kriegt der Eigner garantiert einen dicken Hals.
Über diese Situation (durchlaufen von Privatfincas) könnte man Bücher schreiben. Das Thema ist sehr aktuell auf der Insel, denn auch die Mallorquiner verwechseln oft und gerne die öffentlichen Fincas und Wanderwege (es gibt sehr viele Privatfincas jedoch mit einem historischen, öffentlichen Wegerecht auf bestimmten Wegen) mit jenen die durch Privateigentum OHNE Wegerecht führen.