Hotels nur für Erwachsene

Hotels nur für Erwachsene

Viel hat sich im Verhalten der Urlauber in den letzten Jahrzehnten verändert: die Urlauber sind anspruchsvoller geworden, man kennt sich in vielen Zielgebieten aus, vielesind Stammkunden und haben Vorliebe für ein/“ihr” Zielgebiet bzw. Urlaubsland. Man hat bestimmte Vorstellungen und Erwartungen, man sucht mehr als nur Sonne und Meer. Man sucht Angebote mit besonderem Akzent auf Sport, Unterhaltung, Fitness/Wellness, etc. etc. Die Hotels in den Zielländern passen sich immer mehr diesen Anforderungen an. Demnächst wird das Angebot an sogenannten “Themenhotels” stark wachsen.

Seit einigen Jahren gibt es immer mehr “Adults only” Hotels, Hotels “nur für Erwachsene”. Hier werden keine Kinder zugelassen. Eine Alternative zu “Adults only” sind sogenannte “Ü16¨oder “Ü18”Angebote, sprich: Hotels für Gäste “über 16 (oder über 18) Jahren”.

So wie viele Hotels speziell auf Familien mit Kindern ausgerichtet sind (Poollandschaften für Kinder, grosse ‘Erlebnis’-Spielplätze, Kinder-Animation und Kinder-Diskos, etc., etc.), sind die “Adults only”-Hotels speziell auf Gäste ausgerichtet die ihre Ruhe suchen, die keine ‘aggressive’ Animation wollen, die in einem ruhigen Eckchen lesen oder in einer Bar mit leiser, dezenter/romantischer Hintergrundmusik ‘chillen’ möchten, etc., etc.. Man will am Pool liegen ohne lautstarke Kinder um sich zu haben, die einem im Speisesaal am Buffet möglicherweise zwischen den Beinen rumlaufen, man will in der Nacht nicht durch Babygeschrei im Nachbarzimmer aufgeweckt werden, oder in der Liege am Pool von ins Wasser springenden Kindern ‘geduscht’ werden.

Wie bei allen Angeboten die sich auf etwas spezialisieren, schliesst man normalerweise jene Nachfrage die diesem Angebot nicht entspricht automatisch aus. Ein “Adult only”-Hotel verzichtet somit bewusst auf Familien mit Kindern (ein Grossteil der potentiellen Urlauber), und läuft das Risiko eine gute Auslastung/Belegung nur mit Erwachsenen zu erreichen um die Rentabilität zu gewährleisten. Und nicht nur das: möglicherweise hat man zusätzliche Investitionen tätigen müssen um das Hotel auf “Adults only” anpassen bzw. umstellen zu können. Für den Hotelier ist das bestimmt keine leichte Entscheidung, und nur der wirtschaftliche Erfolg in kommenden Jahren wird zeigen ob die Entscheidung dieser Umstellung richtig war. Was für Hotels gilt, gilt auch für Fincas. Ich kenne einige Fincas die versuchen es allen Gästen recht zu machen, und das ist kompliziert.

Ich persönlich meine dass alle spezialisierten Angebote, wenn sie konsequent umgesetzt werden, Erfolg haben müssen. Es allen recht machen zu wollen ist schwierig, es ist quasi vorprogrammiert dass ein gewisser Kundenstamm nicht 100% zufrieden sein kann. Um bei ‘Kindern’ zu bleiben: entweder die Familien mit Kindern sind zufrieden und die alleinreisenden Erwachsenen dementsprechend weniger, oder umgekehrt. Deshalb erscheinen mir ‘spezialisierte’ Angebote angebracht. Gleichgesinnte und Gleiches suchende sind unter sich, nichts steht der 100%igen Urlaubsfreude im Weg, es sollte weniger Grund zu eventuellen Beanstandungen oder Minderung der Urlaubsqualität geben. Das entspricht den heutigen Erwartungen und ist somit zeitgerecht.

Ja, ich finde es auch eine tolle Sache. Im letzten Sommer haben wir uns bewusst für ein AO-Hotel entschieden, weil wir ohne Nachwuchs unterwegs waren,und dann auch wirklich mal unsere ''Ruhe'' wollten...wobei nicht garantiert ist,dass sich alle Erwachsenen zu benhemen wissen   .

Und ich glaube auch,dass es sehr schwierig ist, wenn man sich als Hotel nicht auf eine bestimmte ''Zielgruppe'' spezialisiert...oft liest man in Berwertungen von z.B. TUI best Family Hotels, dass sich die Ältere Generation über den Lärm am Pool und beim Abendessen beschwert....ebenso umgekehrt den Kids war langweilig,weil keine Animation, Pool zu klein.....

Ich denke wie @Bernat schreibt, langfristig werden streng durchgeführte Konzepte Erfolg haben. Im Grunde ist es ja nichts Anderes als Sport-Club-uswusf.-Hotel.

Ich würde mich immer wieder für ein AOH entscheiden, wenn wir alleine unterwegs sind.

Genau so ist das, und genau so soll es sein. Manche die das 'AO-Produkt' nicht kennen meinen dass diese Hotels oder, besser gesagt, die Gäste dieser Hotels, etwas 'gegen' Kinder hätten. Das ist natürlich Unsinn. Jedem das seine, zu seinem Zeitpunkt, so kann man sich besser auf eine konkrete Nachfrage einstellen und die Gäste geziehlt besser zufriedenstellen. In spezialisierten Familienhotels ist es ja genau umgekehrt.

Wir alle lieben unsere Kinder ..... aber wenn wir sie einmal für ein paar Tage 'los' sind und keine Kinder anderer um uns herum haben, können wir erst richtig entspannen.

Wobei im Moment noch zuviel Durcheinander ist, beim Begriff  "Erwachsenen-Hotels".

Es gibt ja nicht nur Ü16 oder Ü18 Herbergen--inzwischen beginnt die Bandbreite schon ab Ü14/über Ü15..16 und ..17-- Hotels.

Richtig ist aber, das solche Hotels sensationell gebucht werden und deren Anzahl unglaulich steigt. Natürlich nicht nur auf Mallorca.

Daher entschliessen sich immer mehr unabhängige Hoteliers (auch in anderen Destinationen), dieses Üxx Konzept einzuführen. Und es klappt fantastisch!

Thomas Cook wird sogar, gemeinsam mit dem neuen chinesischen Anteilseigner-entgegen der früheren "Politik" -gezielt Hotels kaufen und diese umgebaut/angepasst- in das Sentido Konzept einbinden .

Bislang waren dies ja nur Hotels in denen man das "Sentido"Konzept einfach umgesetzt hatte.-

Die Häuser selbst waren nicht Eigentum von T.Cook.

Die TUI wird sich mit dem Label Sensimar sicher was einfallen lassen.Vermutlich auch auf Mallorca

Bei den AO-Hotels, die ich seitdem gesehen habe, kann ich mir auch gut vorstellen, dass ihnen der AO-Boom genau recht kam, denn sie boten einiges, was sicher von Familien eher negativ bewertet wurde. So lagen z.B. bei unserem Hotel auf Mallorca die verschiedenen Bereiche auf unterschiedlichen Straßenseiten. Eltern finden es sicher nicht so toll, wenn der Nachwuchs auf dem Weg zum Pool über die Straße muss. Ebenso gab es an jenem nicht genug Platz, um eine Kinderpoollandschaft zu errichten, worüber sich sicher zuvor auch beschwert wurde. So konnte man aus der Not eine Tugend machen und alle sind glücklich.

Nicht gerade vorteilhafte bauliche Infrastruktur und Bingo am Abend - kann mir kaum vorstellen, dass das ein Erfolgsrezept für AO-Hotels darstellt...

Hallo,

ich denke auch, dass die üxx-Hotels, egal wo, gut laufen. Die Ziegruppe sind die "Best-Ager" oder "Silver-Ager" , welche ihre Kindererziehungszeiten hinter sich gebracht haben, gut verdienen bzw. gute Rente beziehen, und den Urlaub einfach nur genießen wollen, und nicht auf jeden Euro schauen müssen. Das Hotel darf gerne ein wenig Luxus und viel Qualität statt Quantität bieten. Außerdem sind diese Klientel nicht nur einmal im Jahr unterwegs, sondern mehrfach im Jahr. Ich glaube auch, dass die üxx-Hotels eine gute Strategie entwickelt haben und auch gut daran verdienen.

LG

reiselilly

Dann haben die von mir besuchten AO-Hotels die Zielgruppen aber deutlich verfehlt

Der Grundgedanke ist- in erster Linie- besser verdienende Urlauber, zu gewinnen.Natürlich kann sich das auch an Best Ager richten, das ist aber nicht die Haupt-Zielgruppe.

Am Anfang lief das noch--etwas verdeckt, in dem man einfach für Kinder nur Erwachsenenpreise angeboten hat. Der Effekt ähnlich, aber man hat das Konzept inzwischen klar und sauber definiert

Das Thema  betrifft ja nicht nur die Franchisnehmer von Sensimar und Sentido.

Ich weiss aus vielen Gesprächen dass sich eine ganze Reihe von Hotelketten an dieses Konzept dranhängen wollen,zumindest mit ausgewählten Hotels ihrer eigene Kette.

Ein einfacher Blick in die Angebote reicht --es werden sehr schnell viel mehr Hotels- eine unglaubliche Steigerung ggü dem Vorjahr.

Völlig anders ist der Weg von z.B.  alltours, nämlich Hotels zu kaufen und sie mit als familienfreundlich noch stärker in diesem Marktsegment zu etablieren.

Gleiches gilt auch für 1-2-fly, die Hotels zwar nicht kaufen, sie aber über massive Garantien für sich als "1-2-fly Club" gewinnen - und natürlich werbetechnisch entsprechend pushen.

@ doc3366

ok doc, dann seh dich doch einfach als "Mid Ager" .

@Günter

so auch meine Gedanken. Ob "Best oder Mid Ager", oder "Dinks", egal wie die Zielgruppe auch heisst, Hauptsache ist doch, dass sie bereit sind für etwas mehr auch etwas mehr Geld zu bezahlen.

Gerade in Südtirol sind solche Hotels sehr vertreten, ohne überhaupt darauf hinweisen zu müssen, dass es sich um ein üxx-Hotel handelt. Ich denke, diese Hotels sind sowieso für die meisten Familien tabu, weil der Preis für den Familienurlaub dort, dann wirklich nicht passt.

LG

reiselilly