Hallo Andre, habe für Dich eine Liste erstellt, welche gängigen Arzneimittel gegen Durchfall während Schwangerschaft und Stillzeit erlaubt, verboten oder „bedenklich in der Anwendung“ sind (Herstellerangabe). Oftmals liegen keine oder unzureichende Erfahrungen in der Schwangerschaft vor, daher der Hinweis „Strenge Indikation“, aber nicht das ausdrückliche Verbot.
Medizinische Kohle – erlaubt
Uzara – Kontraindikation, verboten
Tanninhaltige Präparate (Tannacomp) – strenge Indikation, besser nicht
Loperamid (Lopedium, Imodium) – strenge Indikation, besser nicht
Perenterol und andere Hefepräparate – strenge Indikation, besser nicht
Lacteol – Kontraindikation, verboten
Elektrolytkonzentrate zur oralen Rehydrierung (Elotrans): erlaubt
Mit Kohle und den bewährten Hausmitteln, die Du schon erwähnt hast, seid Ihr auf jeden Fall im „grünen Bereich“. Ansonsten bitte sofort zum nächsten Arzt, wenn mit dem Durchfall Fieber auftritt (Zeichen für Darminfekt mit üblen Keimen, z.B. Salmonellen).
Als Therapiekonzept würde ich folgendermaßen vorgehen: Zunächst beim Auftreten von Durchfall nicht sofort „stopfende“ Medikamente einnehmen, da man über die Ruhigstellung des Darmes den schädigenden Substanzen und Bakterien eine unerwünschte „Ruhepause“ gönnt – Bakterien nutzen diese zur Vermehrung! Also mehrfache Darmentleerung zulassen, dabei auf ausreichende Flüssigkeits- und Salzzufuhr achten. Erst dann zur medikamentösen Therapie übergehen. Wenn nach 3 Tagen keine Besserung oder sich allgemeine Kreislaufprobleme ankündigen, bitte sofort Arzt/Krankenhaus konsultieren – Infusionen und Ausgleich des Elektrolythaushaltes sind dann geboten.
Deiner Frau alles Gute für die „Zeit mit Bauch“ – viele Grüße von Jörn