• williw0
    Dabei seit: 1097366400000
    Beiträge: 24
    geschrieben 1102347346000

    Hi Luzie,vielen Dank für deine Antwort!

    Du hast recht und ich werde mich mal untersuchen lassen.Sicher ist sicher!Man will zwar nicht gleich in Panik verfallen,aber ein ungutes Gefühl bleibt trotzdem.

    Welche Veränderungen zeigt das Blutbild denn an?

    Viele Grüße Sams!

  • LuziFair
    Dabei seit: 1101340800000
    Beiträge: 589
    geschrieben 1102364235000

    Normalerweise macht man dann einen sogenannten Blutausstrich. Dazu wird ein Tropfen Blut auf einen Objektträger gegeben und dann ausgestrichen, daß man einen dünnen Film da drauf hat. Das läßt man trocknen und färbt das ein. Und dann wird das unter dem Mikroskop angesehen und da gibt es an den roten Blutkörperchen eindeutige Verformungen bzw. Einschlüsse.

    Diesen Blutausstrich muß man mehrmals machen. Ich habe dir mal was rausgesucht.

    "

    Wenn bis zu zwei Jahre nach einer Tropenreise eine fieberhafte Erkrankung auftritt, sollt man immer an eine Malaria als Ursache denken und unverzüglich eine Malariadiagnostik veranlassen.

    • Zum Ausschluss einer Malaria muss über mindestens 24 Stunden alle sechs Stunden Blut abgenommen werden, welches dann als Blutausstrich oder "dicker Tropfen" sofort unter dem Mikroskop betrachtet wird. Im Falle einer Malaria erkennt man in den roten Blutkörperchen die Plasmodien. Da häufig nur ein geringer Prozentsatz der roten Blutkörperchen befallen ist, muss die Untersuchung sehr genau und wiederholt durchgeführt werden.

    • Es können Antikörper gegen P. falciparum auch mittels eines Streifentestes im Blut nachgewiesen werden, dieser Test ist jedoch nicht vollkommen zuverlässig. 

    • Mittels eines speziellen Verfahrens (PCR) können Bestandteile der Erbsubstanz der Plasmodien nachgewiesen werden.

    • Weiters werden im Rahmen der Blutuntersuchung das Blutbild, die Blutsenkung, CRP, die Blutgerinnung, der Blutzucker sowie die Leber- und Nierenwerte bestimmt. 

    • Bei zerebraler Malaria wird zusätzlich zum Ausschluss einer anderen Ursache für die Symptome eine Liquorpunktion durchgeführt.

     

      Wie behandelt man Malaria?

    Der wichtigste Faktor bei der Behandlung der Malaria ist der frühzeitige Behandlungsbeginn. 

    Die Wahl der Medikamente richtet sich einerseits nach dem Erreger, andererseits nach der Region, in der die Erkrankung erworben wurde.

    Diese Unterschiede sind vor allem auf Resistenzentwicklungen (Unempfindlichkeit) der Plasmodien, insbesondere des Plasmodium falciparum, gegenüber Chloroquin in verschiedenen Regionen zurückzuführen. Je nach Ansprechen der Erreger auf dieses Medikament wurden die Malariagebiete von der WHO in drei Zonen eingeteilt .

    Benigne (gutarige) Formen der Malaria (durch Plasmodium vivax, ovale oder malariae) werden mit

    • Chloroquin- Tabletten über drei Tage behandelt. Dieses Medikament wirkt nur gegen die Plasmodien in den roten Blutkörperchen. Plasmodien können in den Leberzellen überleben und eine spätere neuerliche Erkrankung hervorrufen. Um das zu verhindern, wird noch eine Behandlung mit
    • Primaquin-Tabletten über 14 Tage angeschlossen, welches speziell gegen die Leberformen und Geschlechtszellen (Gameten) wirkt

    Bei Malaria tropica mit unkompliziertem Verlauf wird mit Tabletten behandelt:

    • bei Patienten aus Zone A mit Chloroquin 
    • bei Patienten aus Zone B mit Mefloquin 
    • bei Patienten aus Zone C mit Mefloquin, Artemisinin - Derivaten oder Atovaquon plus Proguanil behandelt

    Bei kompliziertem Verlauf mit Kreislaufschock, Koma, Nierenversagen, Lungenödem, zerebraler Malaria oder schweren Gerinnungsstörungen ist

    • Chinin als Infusion über sieben Tage das Mittel der ersten Wahl, bei Verdacht auf Resistenzen wird es mit 
    • Doxycyclinoder Clindamycin kombiniert 
    • Alternativen sind: Behandlungsbeginn mit Chinin über 48 Stunden, dann zwölf Stunden Behandlungspause und Abschluss der Therapie mit Mefloquin oder Atovaquon plus Proguanil · Weitere Alternativen bei Multiresistenz: Artesunate plus Mefloquin. 
    • Da es sich um ein sehr schweres Krankheitsbild handelt, ist eine intensivmedizinische Überwachung und eine, an den jeweiligen Symptomen orientierte Intensivbehandlung notwendig 
    • Bei Befall von mehr als zehn Prozent der roten Blutkörperchen kann eine Austauschtransfusion erfolgen

     

      Wie kann man sich vor Malaria schützen? - Die Prophylaxe

    Die Malariaprophylaxe besteht im wesentlichen aus zwei Maßnahmen, der Expositions- und der Chemoprophylaxe.

    1. Die Expositionsprophylaxe:

    Ein Standbein der Malariaprophylaxe ist die Expositionsprophylaxe, was die Verringerung der Infektionswahrscheinlichkeit - in erster Linie das Verhindern von einer infektiösen Mücke gestochen zu werden - bezeichnet. Dies ist vorwiegend während der Dämmerung und in der Nacht der Fall. Durch die sehr einfach anzuwendenden angeführten Maßnahmen kann eine Reduzierung der Infektionswahrscheinlichkeit von bis zu 90 Prozent erreicht werden.

    Maßnahmen, die diesen Zweck erfüllen:

    • Tragen von langer Oberbekleidung 
    • Auftragen von Repellentien (insektenfernhaltende Substanzen) auf unbedeckte Hautstellen
    • Anbringen von Fenstergittern und Moskitonetzen 
    • Das Imprägnieren von Kleidung und Moskitonetzen mit Repellentien und Insektiziden (z.B. Pyrethrum) hat sich als eine der wirksamsten Maßnahmen bestätigt.

    2. Die Chemoprophylaxe:

    Bei Reisen in Malariagebiete sollte unbedingt eine Malariaprophylaxe durchgeführt werden. Das heißt, man soll für die Dauer der gesamten Reise sowie eine Woche vorher und vier Wochen nachher (bei den meisten Präparaten) Malaria-Medikamente einnehmen. Dadurch wird nicht die Infektion verhindert, sonder nur der Ausbruch der Krankheit.

    Erwachsene nehmen in Gebieten mit Chloroquin - empfindlichen P. falciparum:

    • Chloroquin in einer Dosierung von 15mg/kg/Woche als Einzeldosis oder besser über die Woche verteilt.

    In Gebieten mit Chloroquin- resistenten (unempfindlichen) P. falciparum:

    • Mefloquin 250mg 1x/Woche oder 
    • Doxyzyclin100mg/Tag (ein bis zwei Tage vor bis vier Wochen nach der Reise)

    Zur Selbstbehandlung bei Fieber, wenn ärztliche Behandlung nicht sofort erhältlich ist, sollte man auf alle Fälle mitführen:

    • Atovaquon plus Proguanil Tabletten, zwölf Stück, an drei aufeinanderfolgenden Tagen jeweils vier Stück einnehmen.

     

      Prognose

    Die Malaria ist eine Erkrankung, die bei rechtzeitiger Behandlung mit den entsprechenden Medikamenten gut und rasch behandelt werden kann. 

    Komplikationen und Todesfälle sind in der Regel auf Nichtbehandlung oder einen zu späten Behandlungsbeginn zurückzuführen.

    (http://www.netdoktor.at/krankheiten/fakta/malaria.htm)

    Alles wird gut!
  • williw0
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    geschrieben 1102415426000

    Hi Luzi!

    Vielen Dank für deine ausführliche Antwort!Ich war heute zur Blutentnahme.Die Ärztin wurde schon durch ein Rundschreiben über den Malariaausbruch informiert und war sehr gründlich bei der Anamneseerhebung.Mensch die Symptome einer Malaria können sich hinter allem möglichen verstecken(Grippaler Infekt,Jet-Lag usw)!

    Ich hatte schon bedenken als Wichtigtuerin abgestempelt zu werden,aber das war durchaus nicht der Fall!

    Dankeschön noch mal,das du mir gleich den richtigen Weg gezeigt hast!

    Ich melde mich wenn die Befunde eintrudeln und hoffentlich alles negativ ist!

    Gruß Sams!

  • williw0
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    geschrieben 1103022229000

    Hallo Luzi!

    Ich habe mich mit einer Hepatitis A angesteckt,das war der Grund für meine Beschwerden.Ich bin aber selbst schuld,da ich keine Prophylaxe hatte!Alles in allem finde ich war es ein milder Verlauf.Ich habe schon von anderen gehört wie schlecht es einem da gehen kann.

    Nun habe ich Lehrgeld gezahlt und werde nie mehr ohne ausreichende Vorsorge verreisen!

    Ich wünsch Dir ein frohes Fest und ein gesundes neues Jahr!

    Grüße aus Thüringen,Sams!!!

  • LuziFair
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    geschrieben 1103066248000

    Oh, da wünsche ich dir aber gute Besserung. Und hoffentlich ist es nicht zu schlimm. Auf jeden Fall würde ich dir raten, wenn du wieder gesund bist, alle Impfungen, die du momentan nicht hast, nachzuholen. Dazu zähle ich auch Tetanus, Kinderlähmung usw. Laß dich da beraten.

    Aber nun erhol dich gut und meide den Alkohol. Ich glaube, bei ner Hepatitis sollte man mindestens ein Jahr nichts trinken ;O)

    Alles wird gut!
  • williw0
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    geschrieben 1103107277000

    Grüß dich Luzi!

    Ich fühl mich wieder fit,es war nur eine Woche wo es mir mies ging.Also wie gesagt ein recht harmloser Verlauf.Es hätte auch anders kommen können!

    Also meine Grundimmunisierungen habe ich alle vollständig,da bin ich nicht so blauäugig.Nur die Hepatitis A-Prophylaxe habe ich aus falscher Sparsamkeit,Bequemlichkeit oder Sorglosigkeit ausgelassen.

    Naja meine Lektion habe ich draus gelernt.Wenn ich hier im Forum so lese sind leider viele so wie ich.Manchmal klappts auch so aber einige Male nicht.Wenn ich die Beiträge über Malaria lese(hatte mir ja auch die Prophylaxe gespart!) dann wird es mir ganz anders.Gerade jetzt nach diesen Erkrankungen,auch wenn es im Verhältnis zu den vielen Urlaubern steht die an die Punta Cana fliegen und vielleicht wenig erscheint, ist es sehr gefährlich ohne Schutz abzureisen.

    Gruß Sams!

  • LuziFair
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    geschrieben 1104421161000

    Ich habe heute mit dem Tropeninstitut telefoniert und gefragt, wie es mittlerweile aussieht.

    Sie raten Leuten, die direkt in die Gegend von Punta Cana fliegen immer noch zur Prophylaxe, aber, wer wie wir eher in Richtung Santo Domingo fliegt, oder nach Puerto Plata, da meinen sie, reicht es, ein Stand-by-Medikament dabei zu haben. Da muß man nicht unbedingt die Tabletten nehmen.

    So werden wir das dann auch machen.

    Am 17.1. geht es los!

    Alles wird gut!
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