• Ahotep
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    Administrator Zielexperte/in für: Nilkreuzfahrten Nil-Region
    geschrieben 1332630524000

    Wenn ich Rundreisen mit Arzt buche, dann sicher nicht ohne Grund.

    Un da wird bestimmt der ein oder andere sein "persönliches Notfallköfferchen" dabei haben. So merkwürdig ist das bestimmt nicht.

  • bernhard707
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    geschrieben 1332635206000

    Das Feedback von 'reisefreunde15' geistert ja nun durch einige Unterforen und Threads und hat wohl eher mehr mit dem persönlich empfundenen Verlauf der Reise zu tun.

    Life is too short to limit your vision ... indeed
  • reisefreude15
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    geschrieben 1332636894000

    @ Ahotep: Ganz meine Meinung.

    Aber davon abgesehen: Ich habe das ganze Zeugs mitgenommen, weil die Risiken in Indien nunmal -wenn man vorher etwas recherchiert- bekannt sein sollten.

     

    Es gibt -speziell bei einer Rundreise- auf dem Land sehr wenig vernünftig ausgestattete Arztpraxen und noch viel weniger Krankenhäuser, die einigermassen europäischem oder internationalem Standard entsprechen. Einen funktionierenden Rettungsdienst gibt es auf dem Land überhaupt nicht. Wenn überhaupt eine Ambulanz kommt, dann erst nach Stunden und dann hat diese keine Trage, sondern zwei Sitzbänke. Sauerstoff oder gar medizinisches Gerät im Fahrzeug? Fehlanzeige, wie selbst erlebt. Ausgebildetes Personal? Fehlanzeige, ein Fahrer ohne Führerschein.

     

    Man ist demzufolge durchaus auf sich alleine gestellt oder muss darauf vertrauen, daß das Hotel -wenn man gerade dort sein sollte- einen Arzt erreicht und daß der dann auch einigermaßen kompetent ist. Unterwegs im Bus gar gibt es überhaupt keinen örtlichen Ansprechpartner, der qualifizierte Hilfe leisten könnte, für die Strecke selbst kennt auch der Reiseführer keine Hilfeadressen.

    Bei uns war es so, daß das nächste bedingt erträgliche Krankenhaus auf der Rundreise oftmals mehr als 2 Stunden Fahrt vom Hotel entfernt war.

     

    Der indische Strassenverkehr ist mit dem, was man ansonsten auf der Welt erlebt, zudem nicht vergleichbar. Das Unfallrisiko ist um ein Vielfaches höher, da weder Verkehrsregeln eingehalten werden, noch die Fahrzeuge verkehrssicher sind oder jemand eine Führerscheinprüfung absolviert hat. Es wird gefahren, was das Zeug hält und entsprechend viele Unfälle sieht man, gar nicht selten mit noch im Fahrzeug eingeklemmten Personen, denen Hinzugekommene ohne jede medizinische Kenntnisse halt "helfen".

    Das ganze Land ist chaotisch und dieses Chaos macht vor dem Gesundheitswesen nicht Halt.

     

    Insofern ist etwas Nachdenken vorher angesagt, ist jede medizinische Notfallausrüstung äusserst sinnvoll, denn hinterher -wenn der worst case eingetreten ist- ist das Wehklagen gross. Hier halte ich es auch in Anbetracht der Gegebenheiten für zwingend erforderlich, daß der begleitende Arzt eine wirklich sinnvolle Notfallausrüstung dabeihat, daß er eben de facto echte Notfallmaßnahmen einleiten kann. Nur aus diesem Grund bezahlt man als Reisender einen nicht geríngen Obulus für eben diesen Arzt, der in solchen Hochrisikogebieten begleitet. Daß Mediplus das gänzlich anders sieht und offensichtlich keinerlei ausstattungsbezogene Vorgaben erlässt oder gar eine Kontrolle der ärztlichen Verhaltensweise durchführt, halte ich in Anbetracht der durch die Werbung bei den Reisenden geweckten Erwartungshaltung für grob fahrlässig.

     

    Ich habe genau aus diesen geschilderten Gründen das mitgenommen, was ich auch hier in Deutschland im Auto spazierenfahre - nicht, weil ich es brauche, sondern weil ich aus meiner -ehrenamtlichen- Arbeit im DRK wahrlich oft genug mitbekomme, was zu welchem Zeitpunkt sinnvoll ist. Hier zuhause liegt bei mir im Auto sogar permanent ein Defi, der mir allerdings für Indien dann doch zu gross war -notfalls gehts eben auch per Hand.

     

    In Indien hat sich gezeigt, wie sinnvoll es war, den Kram mitzunehmen (es passt ja alles incl. des -zugelassenen- Hand-EKGs in eine mittelgrosse Kameratasche).

    Das EKG brauchte ich bei einer Mitreisenden und einer jungen Inderin, die in einem Tempel wegen Dehydrierung umfiel (der mitreisende Arzt kommentierte das Ganze mit den Worten: "So etwas hätte ich auch gerne"- das wars dann.)

    Pulsoxy nimmt keinen Platz weg, Blutdruckmessegerät sowieso nicht und Zuckertester erst recht nicht.

    Alles also klein und kompakt und doch im Notfall eine klare Hilfe beim Versuch der Diagnose.

     

    Warum nur sollte man also Derartiges gerade auf einer solch extrem speziellen Reise nicht mitnehmen?

     

    Immer nur an sich selbst denken hilft Anderen nicht weiter.

     

    Im Übrigen hatte ich mit den Geräten keinerlei Probleme bei Einfuhr und Ausfuhr, ebensowenig beim deutschen Zoll.

     

    Daß nicht jeder so denkt, daß sich nicht Wenige einfach darauf verlassen, daß schon nichts passieren wird, ist mir klar. Daß aber andererseits dann vorausschauendes und sinnvolles Handeln in einem Posting quasi belächelt wird, ist schon arg verwunderlich und lässt bei mir manchen Gedanken zu.

  • reisefreude15
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    geschrieben 1332637164000

    @bernhard707 sagte:

    Das Feedback von 'reisefreunde15' geistert ja nun durch einige Unterforen und Threads und hat wohl eher mehr mit dem persönlich empfundenen Verlauf der Reise zu tun.

    In diesem Fall, im Hinblick auf die medizinischen Gegebenheiten, hat dies nichts mit dem Reiseverlauf als Solches zu tun.

    Ausserdem "geistert" meine Meinung lediglich in einem Beitrag zum Reiseveranstalter herum, der in einen anderen -bereits vorhandenen- Thread verschoben wurde.

     

    Daß ich hier zum Thema "Arztbegleitung" auf die aufgeworfene Frag antworte und die entspr. Erfahrungen schildere, dürfte legitim sein. Oder sehe ich das falsch?

     

    Um nochmals auf das Ursprungsthema zurückzukommen:

    Eine kompetente medizinische Begleitung ist für Personen, die ein bekanntes Gesundheitsrisiko mit sich tragen sowie bei Reisen in Hochrisikogebiete meines Erachtens überaus sinnvoll.

  • Helmut & Ulla
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    gesperrt
    geschrieben 1332664103000

    @reisefreude15

     

    "Daß nicht jeder so denkt, daß sich nicht Wenige einfach darauf verlassen, daß schon nichts passieren wird, ist mir klar. Daß aber andererseits dann vorausschauendes und sinnvolles Handeln in einemPosting quasi belächelt wird, ist schon arg verwunderlich und lässt bei mir manchen Gedanken zu."

     

    Ich möchte nicht, das bei dir die "falschen" Gedanken aufkommen, ja ich habe das belächelt, das bedeutet aber noch lange nicht, das ich mich darauf verlasse, das nichts passiert. Ich bin selber nicht der Gesündeste und habe viele Jahre Fernreisen gemieden und denke, gerade das ist vorausschauendes und sinnvolles Handeln - nämlich manche Dinge nicht zu tun.

     

    Und um auch auf das Ursprungsthema zurückzukommen:

    Personen, die ein bekanntes Gesundheitsrisiko mit sich tragen sollten bei Reisen in Hochrisikogebiete meines Erachtens sich vorher die überaus sinnvolle Frage stellen, ob es nicht Reisegebiete gibt, die das Risiko gering halten und eine medizinische Versorgung gewährleisten.

    Ein hübsches Gesicht wird altern, ein geiler Körper ändert sich, aber ein guter Mensch wird immer ein guter Mensch bleiben
  • LeRacou66
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    geschrieben 1332713349000

    Die ärztliche Reisebegleitung ist sicherlich sinnvoll, wenn man entweder eine ungewöhnlich abgelegene Region als Expedition/Tour bereist oder aber ein persönliches Risiko im Sinne einer chronischen Erkrankung möglichst perfekt abgedeckt wissen will. Ob da allerdings ein „mitreisender Arzt“ dieses Profil in Hardware, Ausbildung und Medikation spezifisch abdecken kann, wage ich mal zu bezweifeln, wenn er eine komplette Reisegruppe zu betreuen hat. Erweiterte Diagnostik ist nur dann sinnvoll, wenn sich daraus auch eine Therapie-Option ergibt – bedeutet beim BZ-Test auch das Vorhandensein von Glucose-Infusion und peripherem Zugang. Beim EKG auch die entsprechende antiarrhythmische intravenöse Medikation und das Fachwissen um Dosierung und Nebenwirkungen. Eine exzellente medizinische Versorgung während einer Reise beginnt meines Erachtens bereits VOR der Reise. Mit einer sorgsamen persönlichen Anamnese, einer auf das Reiseland zugeschnittenen Impfberatung, der allgemeinen Prophylaxe der landestypischen Risikofaktoren und einer Beratung zu Auslandskrankenversicherung, Bergungskosten- und Rückholversicherung. Dass der begleitende Arzt dann natürlich grundsätzlich bei allen Aktivitäten mit dabei ist, versteht sich von selbst.

    Umfassende Betreuung ist allerdings nicht billig und kein Konzept „von der Stange“, wenn man sein individuelles Wohlergehen darin inkludiert sehen möchte. Die Reisekosten des Arztes dürften seinem Honorar dabei in etwa die Waage halten. Dies scheint mir jedoch die solidere Lösung zu sein, als auf die Kompetenz des „arztbegleitete Reisen“ eines Veranstalters zu hoffen.

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