Auf einer Kreuzfahrt im März letzten Jahres hatten wir arg heftigen Seegang. Häfen konnten nicht angelaufen werden, pünktliches Auslaufen war auch nicht möglich. Die Pillen, die an der Rezeption ausgegeben wurden, wollte ich nicht nehmen. Meinem Mann ging es weniger gut, also habe ich probiert:
Hinlegen ist schlecht, man empfindet Schwankungen, die vielleicht nur einen Meter betragen, als wesentlich heftiger. Dazu kommt ja auch noch die seitliche Bewegung (Krängung), die einem dann den "Rest" gibt.
Am wenigsten schlimm war es, wenn man
- den tiefsten Raum im Schiff aufgesucht hat;
- sich in der Mitte des Schiffes aufhielt;
- sich nicht in der Kabine verkroch, sondern
sich unter die vielen Menschen auf dem Schiff
begab, denen es auch nicht viel besser ging;
- versucht, bei besonders schlimmen Seegang
die Erlaubnis zu bekommten, die Brücke zu
besuchen:
wenn man sieht, mit welcher Gelassenheit die
Mannschaft und der diensthabende Offizier mit
den für Landratten gewaltigen Wellen umzugehen,
empfindet man Seegang als weniger unangenehm.
- wenn möglich, tagsüber an Deck zu gehen und
den Horizont fixieren (war auf unserer Kreuzfahrt
teilweise untersagt).
Ich will es mal so ausdrücken: ein Schiff ist relativ sicher, so schnell säuft ein Kahn nicht ab. Die Besatzung hat Erfahrung mit der See und dem Seegang. Wir sind z.B. andere Routen gefahren, damit das Schiff weniger vom Seegang getroffen wird. Ich habe mich - trotz der Wellen - auf dem Schiff sicherer gefühlt als in einem Flugzeug. Beim Schiff hat man ja doch irgendwie das Gefühl: notfalls kann man schwimmen, Rettungsboote sind auch genügend da.
Ach ja: Rettungsboote - in jedem Hafen, in dem die Gäste von Bord gelassen wurden, hat die Crew Übungen absolviert, die Rettungsboote zu Wasser zu lassen. Es gibt heute keine Titanic mehr!
Ich hoffe, Dir mit meinen Angaben ein kleines bißchen geholfen zu haben.