Hallo Peter,
Du hast unter anderem geschrieben: Pauschalreisen verkommen zur billigen Massenware ohne Anspruch auf Qualität.
Das ist in der Tat eine verheerende Entwicklung, die nicht nur in der Reisebranche, sondern mittlerweile auf vielen Gebieten von Industrie, Handel und Dienstleistung anzutreffen ist. Viele Unternehmen stehen aufgrund der Auswirkungen der Globalisierung zunehmend unter Kostendruck und flüchten ins Abspecken der Qualität. Du hast das am Beispiel der Pauschalreise zutreffend beschrieben.
Wie Du weißt, war ich lange Jahre im Einkauf eines größeren Unternehmens der Investitionsgüterindustrie beschäftigt. Als Abteilungsleiter war meine Aufgabe unter anderem die Bearbeitung der Reklamationen von Zulieferungen aufgrund nicht vertragsgemäßer Qualität, einschließlich der Koordination sich ergebender juristischer Auseinandersetzungen. Was anfangs nebenher zu bewältigen war, entwickelte sich schon gegen Ende der 90er Jahre zunehmend zu einem Fulltime-Job, weil immer mehr unserer Lieferanten ihre Zulieferteile nicht mehr bei bewährten westeuropäischen Vorlieferanten kaufte, sondern aus Kostengründen in Ost-Europa oder Ostasien.
Die Entwicklung auf dem Reisesektor ist ähnlich gelagert. Man speckt aus Kostengründen ab, wo es geht (und wo es nicht geht) und kollidiert dann natürlich mit den weiterhin hohen Ansprüchen der Kunden, die nicht bereit sind, aufgrund geänderter Bedingungen ihre Ansprüche zurückzufahren. Du beschreibst auch sehr zutreffend die Entwicklung, daß immer weniger Fachkräfte, dafür immer mehr "Apparatschiks" die Vorstandsetagen bevölkern. Zur Identifizierung mit Branche und Kunden trägt das sicher nicht bei.
Dieses ist für die Veranstalter von Pauschalreisen eine ganz prekäre Entwicklung, weil zeitgleich durch das Internet der Trend ohnehin weg von der Pauschalreise und hin zur Individualbuchung geht.
Beste Grüße
salvamor