Hallo,
leider die Mitteilung eines tragischen Reiseerlebnisses.
Am 7. Dezember buchten meine Schwester und ihre beiden Töchter über DERTOUR Deutschland eine Pauschalreise mit Ziel Side/Türkei für sich und ihre beiden Töchter.. Der von Pegasus Airlines durchgeführte Flug war für Donnerstag, den 26. Dezember, geplant. Sie kamen pünktlich zum Check-in am Flughafenschalter in München an, was online übrigens am Vorabend technisch nicht möglich war. Am Schalter wurde ihnen gesagt, dass von 3 Familienmitgliedern wegen Überbuchung nur 2 reisen könnten.
Können Sie sich vorstellen, dass eine Familie auf einer Reise getrennt wird und ein 14-jähriges Kind schaut, wo es bleibt, und nicht einmal sicher ist, ob es überhaupt reisen kann? Kann man auf diese Weise mit einer Mutter und einer ganzen Familie umgehen?
Wir kennen das Phänomen der Überbuchung und verstehe, dass beispielsweise die türkische Fluggesellschaft Pegasus Airlines solche Praktiken exzessiv praktiziert. Warum wehrt sich DERTOUR als Pauschalreiseanbieter nicht dagegen, dass Ihre Kontingente gekürzt werden und der Leidtragende einer Ihrer reisewilligen Kunden ist? Sie haben sich durch dieses Ereignis selbst benachteiligt und der Familie erheblichen materiellen und immateriellen Schaden zugefügt.
Ihr Gepäck wurde am Reisetag übrigens noch entgegengenommen. Sie konnten durch den Sicherheitsbereich bis zum entsprechenden Gate gelangen. Dort sollten sie noch weitere Strapazen ertragen und bis zum letzten Passagier warten, um auch dann noch ins Flugzeug gelassen zu werden, im Falle einen Nichtaufkreuzens anderer Reiseteilnehmer. Das ständige Warten hat nicht geholfen. Trotz der Zusicherung, dass ihre 4-jährige Tochter auf dem Schoß sitzen dürfe, bestanden sie darauf, dass nur zwei Personen fliegen könnten, nicht drei (d. h. nicht ihre 14-jährige Tochter). Tränen in Strömen halfen nichts, sie wurden wie Dreck behandelt, weil ihnen weder Mitgefühl entgegengebracht wurde, noch bestätigte das Personal irgendwelche Informationen über die Überbuchung.
Nachdem sie zwei Stunden auf ihr Gepäck gewartet hatten, fuhren sie nach Hause.
Am Abend gab es zahlreiche Telefonate, in denen versucht wurde, meine Schwester davon zu überzeugen, dass es sehr gut wäre, am nächsten Tag auf einen Pegasus-Airlines-Flug über Istanbul umgebucht zu werden. Klar. DERTOUR hatte nur Kontrakte mit Pegasus, aber dennoch. Wird die Tatsache, dass sie als Mutter mit zwei Töchtern reist, ignoriert? Wird die Tatsache ignoriert, dass sie sich bewusst für ein Reisearrangement entschieden hat, das einen konkret ausgewählten Direktflug am Nachmittag als Grundbestandteil der Reise vorsieht? Wird die Tatsache ignoriert, dass es nicht ihre Schuld ist, dass ein vermeintlich sicherer Paketflug zur Katastrofe wird?
Es ist menschlich und verständlich, dass sie sich nach mehreren Telefonaten auf einen selbst gebuchten Direktflug bei Free Bird Airlines einigen konnten. Dies sollte am Freitag, 27. Dezember, um 16:50 Uhr stattfinden. Zum zweiten Mal befanden sie sich am Freitag wieder am Flughafen München. Sie befanden sich bereits im Flugzeug und rollten zum Startplatz, doch es gab eine technische Inspektion. Alle Passagiere mussten aussteigen und im Terminal warten. Nach einer Stunde wurde ihnen mitgeteilt, dass der Flug für Freitag annulliert wurde. Sie können sich vielleicht vorstellen, wie die Familie diesen nunmehr zweite Schicksalsschlag zur Kenntnis genommen haben müssen.
Aufgrund des Nervenzusammenbruchs nach den 2 Tagen am Flughafen konnten sie die Reise als Reiseteilnehmer nicht fortsetzen. Nach all dieser Tortur konnten sie an einem späteren Tag keinen Flug mehr antreten.
Die Frage ist ob die eingezahlten knapp 3000 Euro bei DERTOUR über eine Kulanzregelung noch irgendwie rettbar sind, auch wenn lediglich eine Reisewertminderung in Betracht kommt oder ob DERTOUR sagt: wir haben euch Istanbul angeboten, nach dem Motto Friss oder Stirb-Prinzip.
FG
Adrian