... also ich finde die Idee und das kostenlose (obwohl es mir darauf absolut nicht ankommt) Engagement einiger New Yorker grandios.
Was gibt es Besseres, als zu helfen und seine Kenntnisse und Erfahrungen weiterzugeben. Ich habe so etwas mal in den USA am Airport Dallas/Fort Worth kennengelernt. Dieser Flughafen ist ein riesiges Drehkreuz und einer der größten Flughäfen der Welt und ich bin nicht verletzt oder zu stolz und eitel, wenn mir jemand helfen möchte. Dort gab es viele Counter, an denen sich zahlreiche Menschen, auch hoch betagt, in einer Art Pfadfinderuniform und mit jeder Menge Abzeichen und Medaillen behangen um wirklich jeden Flugreisenden, der es wünschte gekümmert haben und den rechten Weg wiesen. "Don´t mess with Texas" und "thank you for everything, if you´re reading this"
Doch zurück zu Thema, auch ich werde demnächst ein paar Tage in New York sein und nach dem Lesen dieses Threads mich um einen "Greeter" bemühen und ggf. dann hier berichten.
Wie hilfreich es sein sein kann (ab hier wird es OT, bitte nur bei Interesse weiterlesen) , habe ich erst vor wenigen Monaten live mitbekommen. Ich fuhr mit einer Tageskarte und der Straßenbahn quer durch meine Heimatstadt über den Hauptbahnhof, mache/r hier im Forum weiß, dass in meiner Stadt des Öfteren Kreuzfahrtschiffe verschiedener Länder festmachen und die Touristen auch gerne mal beim Landgang die Gegend individuell erkunden wollen.
So stieg am Hauptbahnhof eine Gruppe von etwa 50 amerikanischer Touristen in die Straßenbahn und ich dachte nur, wo wollen die bloß alle hin???
Des Rätsels Lösung, sie wollten zum Center, also zum Stadtzentrum, nur die Richtung war völlig verkehrt. Unglücklicherweise gibt es auch keine Straßenbahnhaltestelle, die "Zentrum/Center" heißt, nur eine Haltestelle in entgegen gesetzter Richtung, die Südstadt-Center heißt (hier mal der Fahrplan als PDF), dahinter verbirgt sich lediglich ein winziges Einkaufzentrum mit zwei, drei Supermärkten, einer Post, Eisdiele, einigen Arztpraxen, Bäckern und Imbissständen, das war´s auch schon und niemals das Center/Zentrum einer fast 800 Jahre alten Hansestadt.
Fragende Blicke unter den amerikanischen Touristen in der Tram, doch dem "Herdentrieb" folgend stiegen alle dort aus, bis auf zwei Pärchen um die sechzig Jahre, die fuhren zweifelnd und offensichtlich fragend weiter bis zur Endstation, wo auch ich ausgestiegen bin.
Ich konnte die Vier sich nicht einfach ihrem Schicksal überlassen und fragte: "Can I help you?" Was für eine Freude auf ihren Gesichtern, sie konnten kein Wort Deutsch und schauten mich dankbar an und zeigten mir einen wohl schon hundertfach kopierten Zettel, der in etwa und aus meinem Gedächtnis nachgezeichnet so aussah.
Wie kann man damit von Bord eines Kreuzfahrtschiffes aus seine Gäste losschicken? Dass die Straßenbahn auch in die andere Richtung bis zur Endhaltestelle weiterfährt, fehlte völlig, was nun?
"Sorry, you are wrong" , war das Erste, was mir auf Blick des Zettels einfiel. Und ich brauchte nicht lange zu überlegen. "Come with me, i will show you the right way" und so fuhren wir zurück über den Hauptbahnhof in die eigentliche Innenstadt und ich zeigte den Touristen in ein paar Stunden meine Heimatstadt, so gut es ging und brachte sie sicher zurück zur S-Bahn mit Richtung Passagierkai Warnemünde.
Selbstverständlich lehnte ich alle US- Dollars ab, die mir zugesteckt werden sollten, die Befriedigung helfen zu können, war mir mehr als Lohn genug, vielleicht ist auch das der Antrieb für die Big Apple Greeters, wer weiß...
Übrigends waren die vier Touristen aus New Jersey, womit wir schon fast wieder beim eigentlichen Thread wären, sorry für das OT...