Hallo Leute , leider muß ich hier hier mitteilen das der Veranstalter Tourops zum 26.03.2007 insolvenz angemeldet hat .
Unschlüssig bei Kairo-Nil-Kombination
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geschrieben 1175101843000
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geschrieben 1175152715000
Hi!
Da kann man ja miho nur wünschen, dass der Urlaub schon vorbei ist und trotzdem alles gut geklappt hat. Vielleicht sollte man doch besser bei den großen Veranstaltern buchen?
LG
Barbara
Das Glück beruht oft nur auf dem Entschluß, glücklich zu sein! (Lawrence George Durell) -
geschrieben 1175185335000
Hallo zusammen,
nachdem wir nun doch schon einige Tage zurück sind, wollte ich, wie versprochen, kurz von unserer Reise berichten.
Vorneweg: von der Insolvenz von Tourops haben wir überhaupt nichts mitbekommen, was wahrscheinlich daran liegt, dass wir nun doch schon wieder zwei Wochen im Lande sind.
Insgesamt waren wir sehr zufrieden, auch wenn es zwischendurch einen kleinen Hänger gab. Aber der Reihe nach:
In Kairo hatten wir das Marriot Casino & Resort gebucht, was wirklich spitze war. Sehr freundliches Personal, gutes und reichhaltiges Frühstück und eine sehr gepflegte Anlage, die auch mal zum Teetrinken eingeladen hat - wir sind normalerweise keine "im Hotel Aufhalter" Der aus unserer Sicht einzige Nachteil war, dass man trotz vergleichsweise zentraler Lage nur wenig zu Fuß machen kann. Das dürfte aber wohl bei fast allen Hotels in Kairo so sein.
Die Organisation war einwandfrei. Wir wurden vom Flughafen abgeholt, die Einreiseformalitäten wurden uns abgenommen - soweit wir es beobachten konnten, das Übliche halt.
Am nächsten Morgen haben wir unsere Reiseleiterin für Kairo vorgestellt bekommen: Manal, eine Ägypterin, die aber Deutsch studiert hatte. Am ersten Tag haben wir sie mit einem Pärchen teilen müssen, Tag 2 und 3 stand sie uns exklusiv zur Verfügung. Dies hatte den unschätzbaren Vorteil, dass wir aktiv an der Gestaltung des Programms mitwirken konnten.
Für das Hotel in Kairo und das dortige Reiseprogramm somit 5 Sterne. Einen Extra-Punkt gibt es für den Service, mir meine Hosen, die ich im Hotel habe liegen lassen , innerhalb von drei Tagen nach Deutschland zu schicken.
Was ich noch erwähnen muss, ist der Umstand, dass wir gleich am Anfang gefragt wurden, ob wir eventuell auch bereit wären, zunächst zwei Tage in Kairo zu verbringen, dann nach Luxor zu fliegen und den dritten Tag Kairo am Schluss anzuhängen. Hintergrund war wohl, dass es sich einfacher gestaltet hätte, ein gutes Schiff zu finden, wenn man am Montag Abend in Luxor eincheckt. Wir haben deutlich gemacht, dass wir eigentlich schon gerne drei Tage in Kairo gehabt hätten, wir aber - falls alle Stricke reißen - auch bereit wären, dem Veranstalter entgegenzukommen; das allerwichtigste wäre für uns aber auf jeden Fall, dass das Schiff der gebuchten Kategorie entspricht, da wir da aufgrund der Berichte hier im Forum sensibilisiert waren. Es blieb aber dann doch bei der ursprünglichen Planung.
Der Transfer von Kairo nach Luxor hat prima geklappt, auch vom dortigen Flughafen zum Schiff.
Den Namen von dem Schiff kenne ich schon gar nicht mehr - irgendwas mit Nil. Auf dem Schiff hat uns aber dann der Schlag getroffen: die Kabine hat gestunken, das Bad war eine Zumutung, im Bett hat meine Frau Schamhaare gefunden. Die Matratze war aber sehr gut, so dass wir wenigsten tief und fest geschlafen haben - in der Hoffnung, dass am nächsten Morgen ausgeruht alles viel besser aussieht. Tat es aber nicht! Bei Tageslicht wurde es noch viel schlimmer. Dass wir von diesem Schiff runter müssen, war uns spätestens beim Frühstück klar, als es statt Kaffee Nescafe-Tütchen gab Mir war übrigens alles klar, als ich bei den Fluchtplänen den Originalnamen des Schiffs gesehen habe: es handelte sich um die ehemalige MS Onas II, deren Schwesterschiff MS Onas I (bzw. die heutige MS Waves) ja schon entsprechende Kritiken hier im Forum bekommen hat.
Unser Reiseführer, der uns übrigens wieder exklusiv zur Verfügung stand, hat dann unseren Unmut über sich ergehen lassen. Zuerst hat man versucht, uns die Schuld in die Schuhe zu schieben, weil wir ja nicht bereit waren, einen Tag früher anzureisen und wir ja wussten, dass es Dienstag Abends schwierig wäre, ein gutes Schiff zu bekommen. Wir haben aber sehr deutlich gemacht, dass wir nicht gewillt sind, uns dieses Schiff anzutun und eine Lösung erwarten. Die hat sich dann (obwohl wir intern schon fast soweit waren, die Zähne zusammenzubeißen und wenigsten die Kultur mitzunehmen) auch ergeben. Meine bessere Hälfte hatte die Idee, dass man ja einem guten Schiff mit dem Auto hinterfahren könnte und wir dann halt erst in Kom Ombo zusteigen. Das haben wir dann auch tatsächlich gemacht, so dass wir die gar nicht uninteressante Erfahrung hatten, etwas Abseits der Touristenpfade ein paar Dörfer zu sehen.
In Kom Ombo haben wir dann die Royal Ruby bekommen, mit der wir uneingeschränkt zufrieden waren - angeblich ein 5-Sterne-DeLuxe-Schiff, was wir aber nicht beurteilen können. Wir waren auf jeden Fall sehr zufrieden.
Sehr zufrieden waren wir auch mit unserem Führer, Hassan, der ebenfalls sehr gut Deutsch spricht und auch für Sonderwünsche unsererseits sehr offen war.
Eine Bemerkung noch bezüglich Abu Simbel: wir haben die Flugvariante gewählt und würden das nicht wieder tun. Da unser Rückflug Verspätung hatte, ergab sich lediglich der Vorteil, zwei Stunden länger schlafen zu können. Ob das aber die größere Hektik und den Mehrpreis wert ist, ...
Fazit: mit dem Kulturprogramm und unseren Führern waren wir sehr zufrieden. Das Marriot wird seinem guten Ruf gerecht. Die Nilkreuzfahrt war sehr schön, aber insgesamt - und zwar unabhängig von der Qualität des Schiffs - nicht so 100 % unser Ding. Beim zweiten Mal würden wir uns wahrscheinlich eher jeweils zwei bis vier Nächte in ausgewählten Hotels einnisten (in Assuan das Cataract, in Luxor den Winterpalace und in Kairo das Marriot oder das Menam Oberoi) und das Ausflugsprogramm von dort gestalten. Eventuell die etwas teuere Alternative, dafür bieten diese Hotels aber nach unseren Eindrücken jeweils ein außergewöhnliches Ambiente und deutlich mehr "Wohlfühl-Gefühl" als eine noch so schöne Schiffskabine.
Last, but not least, ein Wort zu Land und Leuten:
- Essen war immer gut und verträglich, der schwarze Tee mit Minze und viel Zucker wurde zu meinem Lieblingsgetränk.
- Handeln beim Einkauf sind wir von vielen Ländern gewohnt. Am Anfang hat's ja auch noch Spaß gemacht. In Luxor und Assuan waren die lieben Verkäufer zum Teil aber so aufdringlich, dass selbst mein ruhiges Temperament in Wallung geriet. Die fehlende Möglichkeit, sich ein eventuell interessantes Produkt auch nur fünf Sekunden anschauen zu können, ohne jemand am Rockzipfel zu haben, hat uns die eigentlich positiven Eindrücke zum Teil leider doch etwas getrübt.
- Meine Frau liegt optisch offensichtlich irgendwo zwischen Claudia Schiffer und Heidi Klum; ihre blauen Augen haben auf jeden Fall zu schier unglaublichen Preisvorteilen geführt.
- Das mit Abstand beste Geschäft haben wir in Luxor direkt unter dem Hotel Winterpalace gefunden: Gaddies, der Laden eines Nachfahrens eines Fotografen Anfang des 20. Jahrhunderts. Handeln gibt's dort nicht, dafür aber sehr interessante und schöne S/W-Fotografien von den Original-Glasnegativen sowie eine reichhaltige Auswahl an kitschigen und weniger kitschigen Souvenirs zu Preisen, die man wahrscheinlich mangels Nerven so auf dem Basar nicht kriegt.
Ja, das waren unsere Erlebnisse und Eindrücke. Summa summarum ein schöner Urlaub mit sehr beeindruckenden Besichtigungen.
Viele Grüße,
Michael
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geschrieben 1175267812000
Hallo Michael!
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht - ich bin froh, dass alles gut geklappt hat und Ihr von der Pleite verschont geblieben seid!
Viele Grüße!
Barbara
Das Glück beruht oft nur auf dem Entschluß, glücklich zu sein! (Lawrence George Durell)