Wem geht es auch so?
Wir waren Mitte Februar 2012 zu Gast. Schon am zweiten Tag bemerkten wir zunächst in Gesprächen mit anderen kranken Gästen im Hotel, dass etwas nicht stimmt. Bis dahin kein Wort vom Hotel, der Gemeinde, Bergbahnen, nichts! Auch wir bekamen Übelkeit, wässrige Durchfälle und teils Erbrechen. Die Übelkeit und Durchfall halten auch jetzt, Anfang März, Wochen nach der Ansteckung noch an. Von einer schnellen Heilung kann somit leider bei uns nicht die Rede sein!
Erster Verdacht laut Fissmed: Norovirus. Bei einem Anruf wurde dort wurde ein Norovirus im Ort genannt, der etliche Einheimische und Gäste befallen hat, darunter 47 Skilehrer an einem Tag samt der dazugehörigen Kinder. Wie das Hotelpersonal sagte sind auch einige vom Personal krank geworden und ein paar Tage ausgefallen. Wo werden sich diese angesteckt haben? Wo die Gäste? Es war nicht zu erkennen, dass weder die Ortsverantwortlichen, noch die Hüttenbetreiber, noch die Bergbahnen, noch Fissmed, noch das Hotel irgendwelche verschärften Hygienemaßnahmen unternommen haben wie z.B. Informationstafeln, Anleitung zum Händewaschen, Spender, etc. gegen die, zunächst ausgegebene Norovirus Pandemie. Die in der vom österreichischen Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und ages herausgegebene Broschüre "Vorgehen bei Gastroenteritisausbrüchen durch Norovirus“ genannten Gegenmaßnahmen (kostenfrei im Internet zu sehen) wurden teils nicht in die Wege geleitet!
Status: Erst um den 22.02.2012 informieren der ORF, andere Medien und nun auch der Ort über die Verunreinigung des Trinkwassers in Fiss durch Colibakterien. Das Wasser soll nicht getrunken oder abgekocht werden. Am 24.02.2012, laut Hompepage der Gemeinde nach Zusatz eines trinkbaren Desinfektionsmittel im Hochbehälter, soll das Wasser schon wieder trinkbar sein. Schon am 14.02.2012 und früher waren jedoch etliche Menschen erkrankt. Es wurde uns nichts gesagt! Was ist so lange passiert? Alle 6 Bergrestaurants, da an die Kanalisation angeschlossen, haben Wasser weiterhin verwendet. Laut Medien „Glaubt der Bürgemeister nicht, dass die Darmbeschwerden vieler Menschen den Colibakterien zuzuordenen sind“. Klar verunreinigtes Trinkwasser im „weltbesten“ Skigebiet kommt da nicht gut. Dann wird es wohl der böse allerseits ausgerufene Norovirus gewesen sein. Egal was es war – der Ort hat viel zu spät, höchst unprofessionell und vertrauensunwürdig reagiert! Als vor kurzem ein Bundespräsident nur scheibchenweise die Wahrheit auf Druck der Medien ans Licht brachte, war das Vertrauen dahin. Zu Recht.
Fazit: Ein Ort kann zunächst nichts für den Einfall eines Norovirus (wenn es diesen je gab). Ob die Gemeinde oder jemand anderes an der inzwischen nachgewiesenen Verunreinigung des Trinkwassers mit Schuld trägt (z.B. mangelhafte Instandhaltung des Systems, zu späte Reaktion auf Gästebeschwerden, etc.) und ggf. haftbar gemacht werden kann, wird sich zeigen. Jeder Gast wird abwägen wie er reagiert. Eine Schande für den Ort ist es allemal, wie nachlässig, unprofessionell und viel zu spät reagiert wurde! Region Fiss: Für mich nie mehr!