Der ganze Ort war zumindest in der Woche vom 18.02 - 25.02. von der Erkrankungswelle deutlich gezeichnet. Im Skikurs unserer Tochter fielen an einem Tag 5 von 12 Kindern wg. Magen-Darm Symptomen aus. Ein weiteres Kind übergab sich in der Gondel. Am Pistenrand sah man mehrfach sich übergebende Skifahrer, in den Hotels blieben trotz Vollbesetzung ganze Tische leer, absoluter Ausnahmezustand!
Besonders erschreckend ist in so einem Fall die miserable Imformationspolitik. Wer einen Hinweis auf der Homepage der Gemeinde (zeitlich vor der "Entwarnung" vom 24.02.) suchte, suchte vergebens.
Die meisten Skifahrer wussten nichts von der Verunreinigung des Trinkwassers. Ich habe viele in der Gondel darauf angesprochen und die wenigsten waren informiert!
Dies ist in Anbetracht der erheblichen Gefahren, die von verunreinigtem Trinkwasser ausgehen, ein echter Skandal! Warum gab es keinen Hinweis auf der Homepage? Warum gab es keine Aushänge an den Seilbahnen und Skischulen? Nach der Trinkwasserverordnung hat der Betreiber (hier die Gemeinde) die Verbraucher (das sind auch die Gäste!) umgehend in GEEIGNETER Weise zu informieren. In einem vom Tourismus lebenden Ort wie Fiss mit unzähligen Tagesgästen genügt es gerade nicht, wenn die Einwohner informiert werden, die zudem leider teilweise die Information nicht (oder nicht umgehend) an ihre Gäste weitergegeben haben.
Warum wurden die Hotels und Restaurants nach Vorliegen der Befunde nicht angewiesen, die Getränke und Speisen mit Mineralwasser bzw. abgekochtem Trinkwasser zuzubereiten?
Am 22.02. teilte mir eine Angestellte in einem Bergrestaurant mit , dass das Leitungswasser (nicht abgekocht!) weiterhin zur Zubereitung von Speisen und Getränken verwendet werde. Am 23.2. teilte mir der Küchenchef des selben Bergrestaurants auf Nachfrage mit, der Bürgermeister habe gesagt, dass das Wasser ja gechlort und in Ordnung sei. Eine diesbezügliche "Entwarnung" gab es aber erst am 24.02.!
Unzählige Erkrankungen hätten sich mit einem angemessenen Krisenmangement, verhindern lassen! Die Angst vor wirtschaftlichen Folgen scheint größer als das Bedürfnis, die Einwohner und Gäste vor Gesundheitsgefahren zu schützen!