@Alika sagte:
Hallo,
ich kann nicht erkennen, dass der Thread-Eröffner behauptet, dass es die Einheimischen sind, die den Müll produzieren und über’s Land verstreuen,sondern hat es überwiegend den Touristen angelastet.
Reifen und Fässer werden wohl kaum die Touristen hinterlassen haben...
Ich glaube es geht auch nicht um ein paar von Urlaubern weggeworfene Flaschen oder Kekspackungen. Das Problem ist doch viel gavierender und geht schon weit über ein paar läppische Umweltsünden hinaus. Wer mich hier im Forum kennt, weiß um meine Leidenschaft für dieses Land. Und genau aus diesem Grund ärgere ich mich jedes Jahr über die Ignoranz der Griechen und deren fahrlässigen Umgang mit ihrer Umwelt. Wenn man heute durch das Land fährt oder wie wir gerne wandert, der könnte beim Anblick der Landschaft manchmal nur noch heulen und man hat den Eindruck, dass sich diese Entwicklung immer mehr verschlimmert.
Da wird einfach alles bedenkenlos in die Gegend geschüttet, was Du bei uns nicht mal einfach so auf dem Wertstoffhof los wirst: Farben, Säuren, Gifte, Batterien oder Altöl und kaum ein Waldstück in dem nicht irgendwo rostige Fässer, Kühlschränke, Wasserboiler, alte Möbel, Bauschutt, Plastikmüll oder alte Autowracks vor sich hin gammeln und Erdreich und Grundwasser langsam vergiften. Was brennbar ist, wird dann mit Vorliebe auf große Haufen geschichtet und verbrannt. Je mehr es nebelt und räuchert, umso besser und kein Mensch käme auch nur annähernd auf die Idee, dass das vielleicht nicht so gesund sein könnte. Vielleicht kommt diese Mentalität daher, dass es noch nie auch ein nur annähernd halbwegs vernünftiges Müllbeseitigungs- oder verwertungssystem gab und das Wort Müllvermeidung praktisch unbekannt ist. Wo noch nicht mal jedes Haus eine eigene Mülltonne hat, jeder Meter mit dem PKW zurückgelegt wird und jeder Kleinsteinkauf in einer großen Plastiktüte heimgetragen wird, kann sich vermutlich kein Umweltbewusstsein entwickeln. Vielleicht ist es aber genau umgekehrt. Die meisten Griechen würden jedenfalls keine zehn Meter gehen, um eine Flasche dort zu entsorgen, wo sie hingehört. Außerdem kostet Müllentsorgung Geld, das die wenigsten wohl bereit wären zu zahlen. Also lässt man seinen Müll lieber bequem und gratis den nächsten Abhang hinunterkullern und wundert sich nur, dass es alljährlich wieder zu Waldbränden kommt. Und wenn dann mal wieder weniger Touristen ins Land kommen, sind natürlich wieder die anderen Schuld. Auch das gehört zur griechischen Mentalität.
LG Effi