Hi Jack58:
Allgemein würde ich immer die Gastfamilie empfehlen. Sicherlich kann man da auch auf die Nase fallen (wie bei euch wohl der Fall), Schulaparments/Internate/Camps etc. sind aber in der Regel auch nicht das Gelbe vom Ei. Dazu kommt, dass in diesen Camps absolut NUR deutsch untereinander gesprochen wird, was den Sinn und Zweck einer Sprachreise ad absurdum führt.
Leider geben sich manche Sprachschulen herzlich wenig Mühe mit der Auswahl der Gastfamilien (ich meine hier ausdrücklich NICHT iSt, da ich das bei denen nicht beurteilen kann; meine Ausführungen hier sind allgemein zu verstehen und nicht auf einen speziellen Veranstalter gemünzt).
Im Katalog liesst man dann etwas von einem Soundsoviele-Punkte-Programm, nach dem die Gastfamilien besonders sorgfältig und gewissenhaft ausgewählt werden. Vor Ort lesen wir dann in der Presse Anzeigen des gleichen Anbieters mit dem Text "Wir benötigen noch Gastfamilien für ausländische Sprachschüler - kommen Sie am Sonntag zur Busstation und nehmen Sie Ihre Sprachkinder gleich mit". Für den Kunden ist es leider fast unmöglich, festzustellen, welcher Anbieter seine Gastfamilien wirklich sogrsam auswählt, und welcher nicht. Die Zugehörigkeit zu irgendwelchen Verbänden ist da auch wenig aussagekräftig. Am besten ist immer noch die Mund-zu-Mund-Propaganda.
Was "Eine dritte dort untergebrachte Deutsche (15) heult oft und wird vermutlich noch diese Woche außerplanmäßig heimgeholt" angeht, das müsste an und für sich noch nochts bedeuten. In diesem Alter gibt es auch bei sehr guten Gastfamilien manchmal Kinder, die einfach Heimweh haben. Außerdem ist die Bewertung einer Gastfamilie ja genauso subjektiv, wie hier bei HC die Hotelbewertungen. Der eine liebt seine Gastfamilie, ein anderer findet die selbe Familie ganz, ganz schrecklich.
Was mich ein bißchen wundert, ist das hier: "Als sie einmal nicht an der Schulfreizeit teilnahmen (ist ja schließlich freiwillig), standen sie 4 Stunden vor verschlossener Tür" --- bei uns ist schon aus betreuungsrechtlichen Gründen (Stichwort Aufsichtspflicht) das Nachmittagsprogramm für alle Teilnehmer unter 18 Jahren ausdrücklich NICHT freiwillig. Ist es bei iSt wirklich freiwillig?
Schließlich und endlich noch zu "Die Familie gibt keine Schlüssel fürs Haus." - das ist zwar schade, aber selbst bei uns gibt es einige wenige Familien, die nach sehr schlechten Erfahrungen keine Schlüssel mehr herausgeben. Ihr müsst einmal versuchen, dies auch aus Sicht einer Gastfamilie zu sehen. Wenn man es ein paarmal erlebt hat, dass man nach Hause kommt und die komplette Bude auseinandergenommen wurde, dann wird man vorsichtig.
Letzte Frage: hat deine Tochter schon mal mit den Betreuern wegen der Gastfamilie geredet? Auch als Veranstalter kann man leider nicht immer wissen, was so manche Gastfamilie da abzieht, selbst wenn man sie vorher gründlich überpfüft hat (wir hatten es auch schon ein, zwei mal, dass eine Familie nach unserer Überprüfung ein paar Feldbetten ins Zimmer gestellt hat und noch 8 Kinder einer anderen Schule aufgenommen hat. Als wir das hörten, sind wir aus allen Wolken gefallen und haben unsere Kids sofort aus dieser Familie genommen und woanders untergebracht). Man kann ja aber nur auf Probleme reagieren, wenn man davon weiss. Wir würden, wenn uns Schüler auf solche Probleme ansprechen, die Gastfamilie außerplanmäßig überprüfen und wenn es wirklich Probleme gibt, die Kids umsiedeln.