Hallo,
es hat zwar lange gedauert aber die Reise hat dann jetzt doch noch stattgefunden!
Wir waren September 2011 fuer 2 Wochen in Namibia und es war wirklich wunderschoen. Wir haben uns letzendlich aus Kostengruenden (und weil wir sonst nicht alle in ein Auto gepasst haetten) fuers Selberfahren entschieden.
Daher gleich vorne weg: Zu 6 in einem Auto ist anstrengend und manchmal mit Spannungen verbunden. Auch bei funktionierender Klima-Anlage.
Die grossen Strassen waren aber in der Regel gut befahrbar, wenn auch nicht geteert und wir sind mit unserem Minivan auch den Spreegtshogte Pass hoch gekommen (runter sind wir dann anderweitig gefahren ). Der Linksverkehr war nur in den Staedten gelegentlich ein Problem, auf den Landstrassen ist man in der Regel fuer sich allein.
Die Landschaft war wirklich einmalig und ungewoehnlich gruen fuer Namibia (wie uns immer wieder gesagt wurde, sonst waer uns das wahrscheinlich nicht so bewusst geworden ). 2011 war ein extrem regenreiches Jahr fuer das Land.
Da wir gegen Ende der Trockenzeit gefahren sind, waren allerdings die Wasserloecher in Etosha schon wieder gut besucht. Wir haben Giraffen, Elephanten und insbesondere Zebras in rauhen Mengen gesehen und mehrfach auch Nashoerner und Lowenfamilien ( jeweils mit tapsigen Kleintieren! ) gesehen.
Vollkommen unerwartet und daher fuer mich am Ende beeindruckender war die Anzahl und Variation der Antilopenarten, sowie die Vogelwelt. Vom Eland zum Damara Dik-Dik eine Groessenunterschied von gut 2 Metern und jeder komplett unterschiedliche Hoerner und Fellzeichnungen. Faszinierend!
Generell muss ich sagen, es lohnt immer mal wieder vor Ort im Hotel nach Tips zu fragen und sich anzuhoeren was Leute aus der Gegend zu sagen haben.
Wir sind, zb, im Naukluft-Park den Olive-Trail gelaufen. Auf der Internetpraesenz hiess es, dass die Wanderung nur fuer gute Wanderer sei und man gelegentlich Fuehrketten nutzen muesste. Wir waren haeufiger in den Alpen unterwegs, auch auf Wegen, die mit Ketten ausgestattet wurden.
Vor Ort haben wir dann besorgte Blicke gesammelt wenn wir erzaehlt haben was wir vor hatten und die Frage ob wir das wirklich tun wollten. Wir haetten besser etwas mehr nachgehakt. Der "Wander"-Teil ist einfach und unkompliziert. Gegen Ende der Wanderung kommt man jedoch an 5 Meter Steinwand (oberhalb einse stinkenden Lochs voller abgestandenem Wasser), wo es keinen Weg mehr gibt und man mithilfe einer Kette abklettern und das Wasserloch ueberwinden muss. Das war dann doch etwas heikel.
Aber wir haben es doch noch alle heil zurueck geschafft und landschaftlich war es sehr schoen!
Im selben Hotel wurde uns empfohlen, die Duene 45 auf dem Hinweg auszulassen und direkt nach Sossusvlei und Deadvlei zu fahren, um dort (praktisch alleine) auf eine der hoehn Duenen zu steigen und erst auf dem Rueckweg auf die Duene45 zu steigen wenn es im Deadvlei zu heiss wird um dort noch viel zu tun.
Hatte bei uns natuerlich den Effekt, dass wir, nachdem wir am Dead Vlei und Sossusvlei jeweils Duenen erklommen hatten, die Duene 45 ausgelassen haben. Ich kann also nicht sagen welche Aussicht schoener war, von Sossusvlei sah man allerdings schon die Berge im Hintergrund, sowie die auslaeufer der Duenen in alle Richtungen. Das ist mE schon schwer zu toppen.
Das ist die Route die wir letzendlich gefahren sind:
Windhoek-1 Nacht
Mariental (Kalahari) -1 Nacht
Sossuvlei-Sesriem - 3 Naechte (Sossuvlei Duenen, Naukluft Naturpark)
Swakopmund - 2 Naechte (hier hat uns die Living Deset tour extrem gut gefallen!)
Immenhof (Omaruru) - 2 Naechte (auf einer Hunting Lodge. Interessante und bereichernde Erfahrung fuer mich als Nichtjaeger. Der Hof bietet ausserdem Steinzeichnungen und andere Ueberreste von fruehzeitlichen Zivilisationen. Die Spitzkoppe ist ebenfalls "in der Naehe")
Etosha - 4 Naechte (2 am Suedeingang innerhalb des Parks, 2 am Ostausgang ausserhalb des Parks)
Waterberg - 2 Naechte
Windhoek - 1 Nachte
Was wir bemerkt haben, ist weniger ist wirklich mehr. Wir haben vielleicht den Fischriver-canyon nicht gesehen, aber egal wie aussergewoehnlich der Canyon sein mag, haette die zusaetlichen 1000km Fahrt nicht wettmachen koennen. Die angepeilten Stationen waren nie mehr als 200-300km auseinander und wir sind maximal 500km an einem Tag gefahren, mit umwegen wie etwa den Spreegtshogte Pass um die Landschaft mal von oben zu sehen.