• Dirk_A
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    geschrieben 1187637303000

    29. Juli – Tag 5

    Wir fahren wieder in den Krater. Auf dem Weg fahren wir durch den Umbrella-Forest bis zum Gate. Kaum Verkehr hier, denn die meisten Lodgen liegen auf der anderen Kraterseite. Unterwegs entdecken wir ein fette Hyäne, Strauße und Kuhantilopen. Dann sehen wir mehere Jeeps an einer Stelle und wir fahren hin um zu sehen was es an der Stelle gibt. Zwei Geparden beim Frühstück. Sie haben sich dafür eine Thomson-Gazelle geschnappt. Dann plötzlich weiter hinten taucht ein Nashorn auf. Wir müssen uns entscheiden, bleiben aber noch einige Minuten bei den Geparden, ist noch so schön leer hier. Die beiden habe ihre Beute nun weiter ins Dickicht gezogen aber man kann sie deutlich sehen. Dann drehen wir ab in Richtung Nashorn. Mit dem Fernglas können wir es deutlich sehen. Das Zoom der Kamera reicht kaum. Dann dreht es ab und verschwindet. Wir fahren zurück zu den Geparden. Inzwischen sind bestimmt 30 Fahrzeuge dort. Ein Ranger kommt dazu und muss den Verkehr regeln, alle Fahrzeuge müssen in eine Reihe und bekommen kurz die Möglichkeit sich das Schauspiel anzusehen. Gut, dass wir zuvor schon dort waren. Aus dem Getümmel gibt es aber kein zurück, also machen wir die Prozedur mit und sehen die blutverschmierten Gepardenköpfe aus der Steppe ragen. So haben wir die Big-5 gesehen! Dann geht es Richtung Lerai Forest. Dort sehen wir den zimtbrüstigen Bienenfresser. Ein kleiner Vogel, aber äußerst selten! Auf dem Weg zum Picknickplatz treffen wir noch Familie Warzenschwein. Heute können wir beim Mittag aussteigen und den Hippos beim Baden zuschauen. Heute ist kein Regen in Sicht und die Toiletten können trocken erreicht werden. Anzumerken ist, dass die Toiletten in Tansania um einiges besser sind als Kenia was meine Frauen positiv vermerken. Nachmittags geht’s dann nochmals auf die Pirsch. Am See können wir einen Blick auf die Flamingoschar werfen und auch die Kronenkraniche sind zahlreich vertreten. Bei einer weiteren Tour durch den Lerai Forest sehen wir sehr nahe, direkt neben dem Weg, einen Elefanten der gerade seinen Durst löscht. Wir bleiben stehen und schauen zu. Dann kommt er direkt auf uns zu und wir fahren sicherheitshalber langsam weiter. Der Elefant trottet hinter uns her die Strasse entlang.

    Gut, dass wir uns nicht davon haben abbringen lassen diesen Tag im Krater sein zu wollen. Selbst wenn wir die 200 Dollar nicht wieder sehen, es hat sich voll gelohnt!

    Dann geht es den steilen Aufstieg an der Westseite des Kraters hoch. Station für die nächste Nacht ist die Ngorongoro Serena Lodge. Die Zimmer sind schön afrikanisch eingerichtet, Bad ist auch okay und sogar eine kleine Terrasse gibt es auf der wir erst einmal etwas ausruhen. Wir haben eine Verbindungstür zu dem Zimmer der Kinder, auch gut. Insgesamt, ähnlich wie die Sopa Lodge, etwas zu groß für unseren Geschmack, aber Alternativen scheint es so recht auch keine zu geben direkt am Krater. Das größte Manko an dieser Lodge erleben wir beim Dinner. Der Service ist einfach unmöglich. Der Speiseraum wieder viel zu klein. Wir werden zu viert an einen Minitisch gedrängt auf dem 4 Teller plus Getränke kaum Platz finden. Aber egal, die Getränke kommen eh erst nach einer halben Stunde. Die Mitarbeiter sind dermaßen unfreundlich und lustlos wie wir es in Afrika noch nie erlebt haben. Dafür gibt es dicke Minuspunkte! Das kann die Wärmeflasche im Bett auch nicht kompensieren! Na denn, gute Nacht!

  • Dirk_A
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    geschrieben 1187637534000

    30. Juli 07 – Tag 6

    Über das Frühstück will ich nicht berichten. Gleicher Service wie am Vorabend, also schnell vergessen. Heute geht es Richtung Serengeti. Erst mal 55 km bis zur Olduvai George. Dort eine längere Pause. Am Rande der Schlucht bekommen wir von einem Führer einen Vortrag über die Geschichte. Hier ist die Wiege der Menschheit und hier wurden die ältesten Funde von Menschenschädeln gemacht, die ca. 3,7 Millionen Jahre alt sein sollen. Schade finde ich, dass nicht genug Geld vorhanden ist weiter zu forschen und die Fundstücke vernünftig zu erhalten. Das Museum anbei ist sehr informativ und sollte nicht übergangen werden. Bewundernswert finde ich, dass Mary Leakey immerhin 28 Jahre dort gesucht hat bis sie 1959 die ersten spektakulären Funde gemacht hat. Manchmal wünsche ich mir eine derartige Ausdauer. Danach geht’s weiter Richtung Nordost zur Serengeti. Von der Hauptstraße geht es dann ab in Richtung Ndutu Lodge. Mittagspause „on the tour“ im Auto. Toilette dieses Mal hinterm Jeep. Die Damen verzichten dankend, ich nicht. Auf der Fahrt sehen wir bislang Giraffen, Hyänen und Schakale. Am Lake Masek legen wir noch einen ausgedehnten Game-Drive ein. Wir sehen einige Sekretärvögel, Marabus und Flamingos. So nahe wie hier waren wir bislang nicht dran. In den Bäumen sitzen einige Geier und auch Adler die hin und wieder zum Rundflug starten.

    Die Ndutu Lodge gefällt uns prima. Nach den Hotels der letzten Tage wieder richtiges Safarifeeling. Die gemauerten kleinen Häuser passen gut in die Landschaft. Davor auch ein Sitzplatz. In der Steppe beobachten wir Dik-diks und es gibt unzählig viele Feldmäuse die durch die Wiese flitzen. Das Ambiente ist sehr schön und alles sehr offen gehalten. Sogar einen Gift-Shop gibt es hier. Warmes Wasser auch bis 20 Uhr. Der Sonnenuntergang ist der beste bislang, die Sonne geht blutrot über der Steppe unter. Das Essen ist sehr gut. Salat und Dessert am Buffet. Der Rest wird serviert.

    Zum Essen kommt noch eine Ginsterkatze zu Besuch ins Restaurant. Unsere jüngste Tochter ist begeistert. Auch hier sind wieder keine Deutschen zu sehen. Unser Eindruck ist, dass 60 % der Touristen in Tansania Amerikaner sind, 30 % aus EU, und der Rest aus Asien.

  • Turtle 1994
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    geschrieben 1187640321000

    wie schön......bin auf die Bilder gespannt.

    Und auf die Fortsetzung ;)

    LG Turtle 1994

    Für jeden kommt der für ihn bestimmte Augenblick.(Ostafrika)
  • Dirk_A
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    geschrieben 1187721566000

    31. Juli 07 – Tag 7

    Die Fahrt geht quer durch die Savanne zum Naabi Hill Gate. Die Landschaft wirkt wüstenartig. Das Gras ist verdorrt und die Jeeps wirbeln Staub ohne Ende auf. Am Gate können wir den Ausblick von einem Hügel aus genießen. Die Prozedur der Einreise dauert fast eine Stunde. Aber dann sind wir drin und fahren in Richtung zentraler Serengeti. Die Landschaft ändert sich kaum. Weite Steppe, weites Land. Schakale, Hyänen, Grant-Gazellen und Strauße begleiten uns.

    Die Fauna ändert sich erst wieder im Seronera-Tal in der Zentralserengeti. Dort befindet sich auch das Serengeti Visitor Center mit Picknickplatz auf dem wir Pause machen. Das Visitor Center ist zu empfehlen. Dort bekommt man viele Informationen über die Tier- und Pflanzenwelt. Auch über das Wirken von Prof. Grizmek und der Frankfurter Zoologischen Gesellschaft wird berichtet. Im Anschluss machen wir noch eine Pirschfahrt am Seronera River bevor wir weiter in den westlichen Korridor fahren. Highlight sind zwei Löwendamen die sich im Schatten eines Safariautos ausruhen. Die Strecke in den westlichen Teil zieht sich hin. Unterwegs sehen wir Teile der Migration. Irgendwann biegen wir endlich von der Hauptstrasse ab zur Mbalageti Lodge. Nur noch 16 km. Der Mbalageti ist fast komplett ausgetrocknet. Eine Hängebrücke zeugt davon, dass der Weg in der Regenzeit unpassierbar ist.

    Die Lodge ist ein Traum. Die Zelte bieten alles was das Safariherz begehrt. Das Badezimmer ist einfach irre mit ca. 10 qm. Badewanne, Dusche, etc bieten alles was man braucht. Das Restaurant mit Bar und Pool liegt wunderbar auf einem Berg gelegen. Wir nutzen den Pool. Leider ist die Massageabteilung komplett ausgebucht sonst hätten wir für den Folgetag einen Termin gemacht. Wir sind froh, dass wir diesen Luxus zwei Nächte genießen können.

    1. August – Tag 8

    Unsere jüngste Tochter hat heute Geburtstag. Sie wird 11 Jahre alt und erlebt diesen Geburtstag in dieser tollen Landschaft. Also erst Happy Birthday und dann Frühstück. Deshalb starten wir erst um 9 Uhr heute. Es geht über den Mbalageti zur Hauptstraße und dann links Richtung Westen den Grumeti-River entlang. Auch heute wieder viel von der Migration zu sehen. Bald sind wir auf Höhe des Grumeti River Camp. Dort in der Nähe machen wir Pause bei einer Ranger-Station. Endlose Weite bis zum Horizont. Auch hier wieder wunderschöne Landschaft. Am Fluss sehen wir dicke fette Nilkrokodile. Sie liegen bewegungslos am Ufer oder schwimmen fast unsichtbar im Wasser. Die größten haben bestimmt eine Länge von 5-6 m. Dazu noch ein Nilwaran, der ein Krokodil ärgert. Marabus und Geier sitzen auf den Bäumen und beobachten uns. Dann geht es schon langsam wieder zur Lodge. Unsere Tochter möchte gerne schwimmen gehen an ihrem Geburtstag. Ein erfrischendes Bad mit toller Aussicht, da machen wir gerne mit. Auch heute ist das Dinner wieder super. Auf der Terrasse des Restaurants bei Kerzenschein. Wir haben in die Lodge auch den Laundry-Service genutzt und verstaubte Safarisachen zur Wäsche gegeben. Abends ist schon wieder alles fertig zurück gebracht. Internet gibt es übrigens kostenlos hier.

    Bis Morgen!

  • Dirk_A
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    geschrieben 1187812086000

    2. August – Tag 9

    Wir müssen leider heute diese traumhafte Lodge verlassen und bis in den Nordosten der Serengeti fahren. Einen Teil der Strecke kennen wir ja schon, es geht zuerst in Richtung der zentralen Serengeti. Auch heute begleitet uns auf den Weg dorthin viele Herden von Gnus und Zebras. Hin und wieder einige Gerippe verendeter Tiere. Den ersten Stopp legen wir ein am Ritoma-Hippo-Pool. Ist ja echt viel los im Wasser. Unzählige Flusspferde tummeln sich geräuschvoll im Wasser. Wir können dort aussteigen und gehen nahe ans Ufer. Immer wieder tauchen sie auf und schnaufen laut. Auch kleine Baby-Hippos sind zu sehen. Interessant sind auch die Touristen, die beschuht mit Flip-Flops, sich die Böschung zum Ufer runter quälen. Auch so kann ein Survivaltraining aussehen. Auf der anderen Uferseite auch wieder diverse Krokodile. Schon geht es weiter Richtung Lobo Hills. Unterwegs wird der Weg versperrt durch eine Elefantendame, die sich nahe an der Straße eine Erfrischung gönnt. Weiterfahren können wir nicht den der Jeep vor uns wird schon eindrucksvoll bedroht von den Clanmitgliedern. So machen wir heute unsere Mittagspause auf der Strasse. Hakuna Matata. Inzwischen haben wir uns auch an die Zusammenstellung der Lunchboxen gewöhnt. Obwohl die Mbalageti Lodge ja extra eine Speisekarte hat, aus der man aus drei verschiedenen Varianten wählen kann, ist doch immer das Gleiche zu finden. Es vergeht einige Zeit bis in Gegenrichtung zwei Jeeps angefahren kommen, die die Situation nicht einsehen können und durchfahren. Das schreckt alle Elefanten auf und unter Protest verziehen sie sich. Bevor die Sperrung wieder von neuem beginnt fahren auch wir weiter. Am frühen Nachmittag erreichen wir die Lobo Hills und versuchen uns während eines Game-Drive eine der dort zahlreichen Katzen, Gepard und Leopard, zu entdecken. Aber so wirklich sehen wir nichts. Was seit einigen Tagen dort mal wieder möglich ist, ist die Verfügbarkeit des Handynetzwerks. Eine SMS vom Leo: I can see you, but you never will find me! Spaß beiseite, aber selbst unser Fahrer fand den Gag gut. Wir geben dann auf und fahren zur Lobo Lodge. Große Enttäuschung. Wir verstehen nicht wie der Autor des Reiseführers so positiv davon schreiben kann. Es ist ein Überbleibsel der sozialistischen Ära Tansanias. Ca. 30 Jahre alt und seit der Erbauung wurde nie wieder investiert. Die fingerbreiten Ritzen in den Fenstern haben einige Gäste vor uns schon mit Toilettenpapier zugestopft. In der Nacht legen wir noch Handtücher vor die Tür damit der Wind, ist ziemlich stürmisch in der Nacht, nicht ungebremst die Bettdecke wegweht. Wir versuchen unser Glück in der Bar um einen Kaffee zu bekommen. Die Mitarbeiter sind überfordert mit unserem Wunsch. Das „heiße“ Wasser ist vom Frühstück über. Egal, dafür bezahlten wir den höchsten Preis in Tansania für eine Wasserflasche da keine auf dem Zimmer ist. Positiv ist zu vermerken, dass die Qualität der Speisen beim Dinner okay ist. Wir sind uns einig, nochmals braucht man hier nicht hin.

    3. August – Tag 10

    Am Morgen noch einen kurzen Versuch den Leoparden aufzuspüren. Wir scheitern erneut. Dafür sehen wir eine riesige Herde auf Migrationskurs die sich weit erstreckt. Es ist die Anzahl von tausenden von Tieren die hier beeindruckt. Dann auf zum Seronera Valley. Auf ungefähr gleicher Höhe, an der wir Tags zuvor das Elefantenschauspiel hatten steht ein Jeep am Straßenrand und alle Insassen scheinen begeistert Richtung Wald zu schauen. Ein Leopard in der Astgabel. Wir müssen auch erst suchen bis wir ihn entdecken aber dann können wir seinen gefleckten Pelz sehen. Mit dem Fernglas kann man ihn prima sehen. Für ein gescheites Foto leider zu weit weg und von Zweigen verdeckt. Die Fahrt geht weiter. Ziel ist zunächst wieder das Visitor Center mit Picknickanlage. Kurz bevor wir diese erreichen kreuzt plötzlich eine Löwendame unseren Weg. Völlig unbeeindruckt von unserem Jeep müssen wir hart in die Eisen gehen um sie nicht anzufahren. Sie verschwindet dann wieder langsam im Dickicht. Nach dem obligatorischen Lunchpaket starten wir wieder Pirsch. Wir wollen zu den Maasai-Kopjes. Schon unterwegs entdecken wir ein Löwenmännchen. Ist zwar noch jung aber schon ganz schön kräftig der Kleine. Rein fototechnisch gibt er alles. Ungefähr 10 m von uns entfernt stellt er sich in voller Größe auf einen kleinen Hügel der aus der Savanne herausragt. Regelmäßig wechselt er die Position. Serengeti-Next-Topmodel! Außer uns ist auch gerade kein anderer Zuschauer da. Aber die Zuschauerquote wird er bestimmt verbessern wenn die Mähne richtig da ist. Rein geräuschmäßig ist er auch schon aktiv, auch wenn es noch nicht der Brüller, im wahrsten Sinne des Wortes, ist.

    Wir umrunden die Kopjes und auf dem Rückweg sehen wir ihn wieder, nun auch mit mehreren Jeeps anbei. An einer Hippostelle ragen wieder die Nasen aus dem Wasser und im Baum sind einige Reiher. Dann kommt noch ein Fischadler dazu. Ein perfektes Bild. Am Ende des Game-Drive, und unseren letzten kompletten Safaritages, bekommen wir noch einmal besonders schön und nahe einen Leoparden zu sehen. Er hat sich sein Lunchpaket, eine Thomson-Gazelle, mit auf den Baum genommen und beobachtet von dort die Umgebung. Auch hier kommen wieder einige Jeeps zusammen aber mehr als 6 Stück werden es auch nicht. Aufgrund der Größe des NP verteilen sich die Besucher sehr. Die letzte Safarinacht verbringen wir in der Seronera Lodge. Ähnliche Architektur wie die Lobo aber nicht ganz so schlimm. Die Zimmer sind identisch vom Grundriss. Allerdings bekommen wir dort an der Bar auch Getränke, können bequem draußen sitzen und die Landschaft genießen. Unterhalten werden wir von unzähligen Mangusten und Klipschliefer. Darüber hinaus gibt es viele Paviane die an den Zimmern außen rum klettern. Also, niemals das Fenster öffnen. Wir haben gesehen, wie sie ansonsten alles Essbare daraus holen. Das Dinner ist wieder gut und die letzte Nacht der Safari liegt vor uns.

  • Chrissy
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    Zielexperte/in für: Sonstiges Kenia Kenianische Küste
    geschrieben 1187812895000

    Seufz....will auch wieder hin....

    Und wieder mal vielen lieben Dank für deine lustige Safarischilderung :D :D :D .

    Schade, dass wir schon bei der letzten Nacht auf Safari sind :( .

    Viele liebe Grüsse

    Chrissy

    CARPE DIEM
  • Turtle 1994
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    geschrieben 1187868724000

    ich will auch hin......

    Ja Chrissy ,schade.

    Aber Dirk berichtet doch sicherlich noch von Sansibar...? ;)

    Lg Turtle 1994

    Für jeden kommt der für ihn bestimmte Augenblick.(Ostafrika)
  • Dirk_A
    Dabei seit: 1144972800000
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    geschrieben 1187951001000

    4. August – Tag 11

    Vom Seronera Airstrip soll es heute nach Sansibar gehen. Aber erst um 13 Uhr. Somit ist noch Zeit für eine Pirschfahrt. Es stehen wieder Löwen auf dem Programm.

    Zuerst ein stattlicher Löwe der unseren Jeep begleitet und vor uns die Straße entlang wandert. Zwischendurch dreht er sich einfach mal um, geht zurück, markiert sein Revier, legt sich auf den Rücken und lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen. So beobachten wir ihn bestimmt eine halbe Stunde lang bevor er sich verabschiedet. Dann fahren wir weiter, sehen zum Abschluss noch einmal die üblichen Verdächtigen - Zebras, Gnus, Antilopen, Elefanten,etc… und natürlich noch zwei Löwinnen die allerdings schlafen. Möchte man ausgiebig Löwen sehen, ist das Seronera Valley wohl einzigartig in der Serengeti.

    Dann zum Airstrip. Wir sind gut über eine Stunde vor dem geplanten Abflug da. Zum letzten Mal die geliebte Lunchbox und dann warten, warten, warten,…. Einige Flugzeuge starten, aber unseres ist noch gar nicht da. 13 Uhr stellt sich dann als Schätzzeit raus und es vergeht noch eine weitere Stunde in der Sonne Afrikas. Aber das haut uns nicht mehr um. Dann landet unser Flieger. Die Tür geht auf, zwei Jungen stürmen raus und übergeben sich erst mal direkt daneben. Meine Frauen gucken etwas entgeistert, steigen dann aber doch ein. Vorher verabschieden wir uns noch von unserem Fahrer, der insgesamt einen guten Job gemacht hat, und natürlich von unserem heiß geliebten Jeep. Wir hoffen, dass er den Fahrer noch gut zurück nach Arusha brachte.

    Der Flug geht los, es wackelt ein bisschen, weiter vorne kommen die Tüten zum Einsatz aber bei uns ist alles okay. Dann die Info, dass wir am Kilimanjaro-Airport eine Zwischenlandung machen müssen zwecks Betankung des Flugzeugs. Dort bezahlen wir dann 24 US$ Flughafengebühr um 15 Minuten zu warten, aber Toilettenbenutzung ist inklusive. Dann noch mal 1:50 Std. Flug bis Sansibar. Dort hat man uns viel früher erwartet und natürlich hat der Fahrer der uns abholen sollte inzwischen aufgegeben. Zwar gibt der Akku des Handy’s kaum noch was her, aber wir können noch soviel klären, dass wir in 20 Minuten abgeholt werden. Bei dem Verkehrschaos vor dem Flughafen glaube ich aber, dass der Fahrer alleine diese Zeit braucht um einen Parkplatz zu finden. Kaum sind die 20 Minuten um steht schon jemand mit meinem Namen auf dem Schild vor uns. Respekt! Der Kleinbus ist okay und befördert uns innerhalb einer Stunde ins Hotel. Es ist übrigens das Hotel, welches wir letzten Oktober gebucht hatten - das dann zwecks Renovierung geschlossen hatte - von Mövenpick übernommen wurde - dann wieder von Mövenpick abgestoßen wurde - uns im Mai informierte, dass es nicht rechtzeitig fertig würde – und inzwischen von Fairmont Hotels betrieben und wiedereröffnet ist. Hier noch mal Dank an Wilfred, der uns immer gesagt hat, dass wir Ruhe bewahren sollen und am Ende alles klappen würde! Er hat Recht gehabt auch wenn ich nicht immer Ruhe bewahrt habe. Aber in Afrika ticken die Uhren anders, das haben wir wieder mal erlebt. Der erste Eindruck von dem Hotel ist gut, aber es ist schon dunkel als wir ankommen. Der Empfang ist herzlich. Die Gartenvillen sind neu, die Zimmer schön eingerichtet, wenn es auch etwas an Schrankkapazität fehlt. Aber wir sind ja nun daran gewöhnt aus dem Koffer zu leben. Das Bad samt Sanitäreinrichtung ist auch nagelneu. Alles super. Beim Abendessen wundern wir uns etwas, da nur ca. 5 Tische eingedeckt sind und max. 10 weitere Gäste zu sehen sind. Von Strand, Pool und Anlage können wir nicht mehr viel sehen. Also erst mal schlafen.

    5. bis 13. August – Tag 12 bis 20

    Auch hier auf Sansibar gibt es nur englisches Frühstück, aber ein Toaster ist vorhanden und entsprechendes Toastbrot auch. Ansonsten bietet das Frühstücksbuffet Obst, Joghurt, Marmelade,…. aber keine Wurst oder Käse. Nach dem Frühstück gehen wir erst mal zum Strand. Einfach traumhaft – kilometerlanger weißer menschenleerer Sandstrand und die Brandung ist nicht sehr stark. Die Liegen am Pool und am Strand machen einen sehr guten Eindruck. Sofort kommt jemand und fragt welche Liegen wir möchten. Wir haben die freie Auswahl denn andere Gäste sind nicht zu sehen. Jede Liege bekommt 3 Handtücher und wir haben tolle Sicht aufs Meer. Nach der Safari ist nun relaxen angesagt. Bis zum Mittag „gehört“ der gesamte Pool- und Strandbereich uns alleine. Nachmittags kommt noch eine französische Familie dazu. Die 3 Massagelady’s geben uns eine Gratismassage. Mittags stehen einige kleinere Gerichte auf der Karte. Man serviert uns an einem Tisch direkt neben den Liegen. Ein erster Strandspaziergang zeigt auch, dass es hier keine Beachboys gibt. Schön ist es so „unbedrängt“ zu Laufen. Die Gezeiten sind stark ausgeprägt und während der Ebbe hat man keine Möglichkeit im Meer zu schwimmen, aber dafür ist ja der Pool da. Trotzdem hat man jeden Tag ca. 3 Stunden, in denen man ausgiebig ins Meer kann. Badeschuhe sind nicht notwendig. Das Abendessen gibt es in Buffetform, Getränke werden serviert. Im Gegensatz zu Kenia im letzten Jahr gibt es häufig Meeresfrüchte. Es stehen täglich zwei verschiedene Suppen bereit die immer sehr schmackhaft sind. Zusätzlich zu den fertigen Speisen wird von einem Koch immer etwas frisch zubereitet. Insgesamt sind wir mit dem Hotel zufrieden und hoffen, dass es den Standard halten kann auch wenn es voll belegt ist. Der Service ist sehr gut und alle Mitarbeiter sind freundlich und geben sich alle Mühe bei ihrem Job. Jeder möchte uns begrüßen und ein kleines Gespräch führen. Die Zeit dafür planen wir dann schon immer ein.

    Das Hotel liegt an der Ostküste, ca. 5 km südlich von Matemwe. Weitere Hotelanlagen (Neptune, Ocean Paradise, Kempinski,…) sind südlich davon aber auch nicht zu Fuß zu erreichen da einfach zu weit entfernt. Außerhalb des Hotels gibt es einfach nichts. Somit ist man auf die Anlage angewiesen oder man macht Ausflüge z.B. Stone-Town, Spice-Tour, die wir zwischendurch auch gemacht haben und empfehlenswert sind. Dabei bekommt man einiges von Land und Leute zu sehen. Ansonsten fing es dann an den letzten Tagen an langweilig zu werden denn Unterhaltung wurde kaum geboten. Insgesamt haben wir uns aber richtig gut erholt.

    Am 13. August ging dann der Flug zurück. Wilfred hatte auch die Transfers mit organisiert und wir hatten unsere persönliche Fahrt zum Flughafen. Dort angekommen hörten wir zum ersten Mal seit drei Wochen wieder deutsche Stimmen. Der Flughafen ist eher chaotisch organisiert. Am besten gar nicht drüber nachdenken und sich in eine Schlange nach der anderen anstellen bis alle Formalitäten geschafft sind. Je nachdem ob man bereit ist Trinkgeld zu geben wird das Handgepäck kontrolliert. Da wir keine Lust hatten alle Rucksäcke auszupacken war die Sache mit 5000 TSH erledigt. Mit einer Stunde Verspätung ging es dann los. Der Flug war soweit okay und wir können uns über den Service auch in der EC bei Condor nicht beklagen.

    Unsere Urlaubsreise ist zu Ende!

    Fazit:

    Wir haben insgesamt einen ganz tollen Urlaub erlebt. Die Safari war fantastisch und entsprach voll und ganz unseren Erwartungen. Die Zeitspanne von 10 Tagen dafür empfanden wir nicht als zu lang. Eher hätte man das noch um 2 Tage erweitern können und den Badeurlaub entsprechend kürzen. Wir hatten so ausgiebig Zeit um alles zu sehen ohne in Hetz und Eile zu verfallen. Auch unsere Kinder haben ohne Probleme die ganze Prozedur mitgemacht. Es gab keine Krankheiten in irgendwelcher Form.

    Sansibar ist ein sehr schönes Fleckchen Erde. Für unseren Geschmack auf Dauer etwas zu ruhig. Man darf dort allerdings nicht die Augen davor verschließen, dass es ein sehr armes Land ist. Um so mehr die die Leistung anzuerkennen die alle Angestellten im Hotel vollbracht haben.

    Danke auch nochmals an Chrissy, die in der Vorbereitung mit Rat und Tipps unterstützt hat.

    Unsere Bedenken einen derartigen Urlaub mit einem lokalen Anbieter durchzuführen wurden zerstreut. Wilfred hat einen super Job gemacht. 10 Monate lang habe ich mit ihm die Tour geplant. Er war immer ansprechbar in der Vorbereitung und während des Urlaubs habe ich zweimal versucht zu erreichen. Er war jedes Mal sofort am Telefon und hat sich um mein Anliegen gekümmert. Sein Preis für die Reise war, gemessen an der Leistung, sehr gut. Eine Pauschalreise bei Neckermann und Co wäre ca. 30 % teurer gewesen und natürlich nicht so individuell. Bei Spezialveranstaltern, die sicher auch wunschgemäß zusammenstellen, hätte es noch erheblich mehr gekostet.

    Ich hoffe mein Reisebericht war informativ für Euch und hoffe die ein oder andere Frage mit beantwortet zu haben. Über Feedback dazu würde ich mich freuen. Gerne stehe ich für Fragen zur Verfügung.

  • jocko
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    geschrieben 1187952411000

    Ein ganz herzliches Dankeschön an dich für den tollen Bericht. :D Wir kommen grade von einer Rundreise Namibia/Sambia/Botswana zurück und planen schon wieder fürs nächste Jahr. Dein Bericht ist eine echte Entscheidungshilfe, da wir auch die Kombination Tansania /Sansibar ins Auge gefasst haben - allerdings wohl mit einem Veranstalter pauschal, da wir schon älter sind.

    Nochmals Danke,

    Jocko

    Jocko
  • Turtle 1994
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    geschrieben 1187955659000

    ....wie schön ,Dirk.....

    asante sana.

    Lg Turtle 1994

    Für jeden kommt der für ihn bestimmte Augenblick.(Ostafrika)
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