4. August – Tag 11
Vom Seronera Airstrip soll es heute nach Sansibar gehen. Aber erst um 13 Uhr. Somit ist noch Zeit für eine Pirschfahrt. Es stehen wieder Löwen auf dem Programm.
Zuerst ein stattlicher Löwe der unseren Jeep begleitet und vor uns die Straße entlang wandert. Zwischendurch dreht er sich einfach mal um, geht zurück, markiert sein Revier, legt sich auf den Rücken und lässt sich die Sonne auf den Bauch scheinen. So beobachten wir ihn bestimmt eine halbe Stunde lang bevor er sich verabschiedet. Dann fahren wir weiter, sehen zum Abschluss noch einmal die üblichen Verdächtigen - Zebras, Gnus, Antilopen, Elefanten,etc… und natürlich noch zwei Löwinnen die allerdings schlafen. Möchte man ausgiebig Löwen sehen, ist das Seronera Valley wohl einzigartig in der Serengeti.
Dann zum Airstrip. Wir sind gut über eine Stunde vor dem geplanten Abflug da. Zum letzten Mal die geliebte Lunchbox und dann warten, warten, warten,…. Einige Flugzeuge starten, aber unseres ist noch gar nicht da. 13 Uhr stellt sich dann als Schätzzeit raus und es vergeht noch eine weitere Stunde in der Sonne Afrikas. Aber das haut uns nicht mehr um. Dann landet unser Flieger. Die Tür geht auf, zwei Jungen stürmen raus und übergeben sich erst mal direkt daneben. Meine Frauen gucken etwas entgeistert, steigen dann aber doch ein. Vorher verabschieden wir uns noch von unserem Fahrer, der insgesamt einen guten Job gemacht hat, und natürlich von unserem heiß geliebten Jeep. Wir hoffen, dass er den Fahrer noch gut zurück nach Arusha brachte.
Der Flug geht los, es wackelt ein bisschen, weiter vorne kommen die Tüten zum Einsatz aber bei uns ist alles okay. Dann die Info, dass wir am Kilimanjaro-Airport eine Zwischenlandung machen müssen zwecks Betankung des Flugzeugs. Dort bezahlen wir dann 24 US$ Flughafengebühr um 15 Minuten zu warten, aber Toilettenbenutzung ist inklusive. Dann noch mal 1:50 Std. Flug bis Sansibar. Dort hat man uns viel früher erwartet und natürlich hat der Fahrer der uns abholen sollte inzwischen aufgegeben. Zwar gibt der Akku des Handy’s kaum noch was her, aber wir können noch soviel klären, dass wir in 20 Minuten abgeholt werden. Bei dem Verkehrschaos vor dem Flughafen glaube ich aber, dass der Fahrer alleine diese Zeit braucht um einen Parkplatz zu finden. Kaum sind die 20 Minuten um steht schon jemand mit meinem Namen auf dem Schild vor uns. Respekt! Der Kleinbus ist okay und befördert uns innerhalb einer Stunde ins Hotel. Es ist übrigens das Hotel, welches wir letzten Oktober gebucht hatten - das dann zwecks Renovierung geschlossen hatte - von Mövenpick übernommen wurde - dann wieder von Mövenpick abgestoßen wurde - uns im Mai informierte, dass es nicht rechtzeitig fertig würde – und inzwischen von Fairmont Hotels betrieben und wiedereröffnet ist. Hier noch mal Dank an Wilfred, der uns immer gesagt hat, dass wir Ruhe bewahren sollen und am Ende alles klappen würde! Er hat Recht gehabt auch wenn ich nicht immer Ruhe bewahrt habe. Aber in Afrika ticken die Uhren anders, das haben wir wieder mal erlebt. Der erste Eindruck von dem Hotel ist gut, aber es ist schon dunkel als wir ankommen. Der Empfang ist herzlich. Die Gartenvillen sind neu, die Zimmer schön eingerichtet, wenn es auch etwas an Schrankkapazität fehlt. Aber wir sind ja nun daran gewöhnt aus dem Koffer zu leben. Das Bad samt Sanitäreinrichtung ist auch nagelneu. Alles super. Beim Abendessen wundern wir uns etwas, da nur ca. 5 Tische eingedeckt sind und max. 10 weitere Gäste zu sehen sind. Von Strand, Pool und Anlage können wir nicht mehr viel sehen. Also erst mal schlafen.
5. bis 13. August – Tag 12 bis 20
Auch hier auf Sansibar gibt es nur englisches Frühstück, aber ein Toaster ist vorhanden und entsprechendes Toastbrot auch. Ansonsten bietet das Frühstücksbuffet Obst, Joghurt, Marmelade,…. aber keine Wurst oder Käse. Nach dem Frühstück gehen wir erst mal zum Strand. Einfach traumhaft – kilometerlanger weißer menschenleerer Sandstrand und die Brandung ist nicht sehr stark. Die Liegen am Pool und am Strand machen einen sehr guten Eindruck. Sofort kommt jemand und fragt welche Liegen wir möchten. Wir haben die freie Auswahl denn andere Gäste sind nicht zu sehen. Jede Liege bekommt 3 Handtücher und wir haben tolle Sicht aufs Meer. Nach der Safari ist nun relaxen angesagt. Bis zum Mittag „gehört“ der gesamte Pool- und Strandbereich uns alleine. Nachmittags kommt noch eine französische Familie dazu. Die 3 Massagelady’s geben uns eine Gratismassage. Mittags stehen einige kleinere Gerichte auf der Karte. Man serviert uns an einem Tisch direkt neben den Liegen. Ein erster Strandspaziergang zeigt auch, dass es hier keine Beachboys gibt. Schön ist es so „unbedrängt“ zu Laufen. Die Gezeiten sind stark ausgeprägt und während der Ebbe hat man keine Möglichkeit im Meer zu schwimmen, aber dafür ist ja der Pool da. Trotzdem hat man jeden Tag ca. 3 Stunden, in denen man ausgiebig ins Meer kann. Badeschuhe sind nicht notwendig. Das Abendessen gibt es in Buffetform, Getränke werden serviert. Im Gegensatz zu Kenia im letzten Jahr gibt es häufig Meeresfrüchte. Es stehen täglich zwei verschiedene Suppen bereit die immer sehr schmackhaft sind. Zusätzlich zu den fertigen Speisen wird von einem Koch immer etwas frisch zubereitet. Insgesamt sind wir mit dem Hotel zufrieden und hoffen, dass es den Standard halten kann auch wenn es voll belegt ist. Der Service ist sehr gut und alle Mitarbeiter sind freundlich und geben sich alle Mühe bei ihrem Job. Jeder möchte uns begrüßen und ein kleines Gespräch führen. Die Zeit dafür planen wir dann schon immer ein.
Das Hotel liegt an der Ostküste, ca. 5 km südlich von Matemwe. Weitere Hotelanlagen (Neptune, Ocean Paradise, Kempinski,…) sind südlich davon aber auch nicht zu Fuß zu erreichen da einfach zu weit entfernt. Außerhalb des Hotels gibt es einfach nichts. Somit ist man auf die Anlage angewiesen oder man macht Ausflüge z.B. Stone-Town, Spice-Tour, die wir zwischendurch auch gemacht haben und empfehlenswert sind. Dabei bekommt man einiges von Land und Leute zu sehen. Ansonsten fing es dann an den letzten Tagen an langweilig zu werden denn Unterhaltung wurde kaum geboten. Insgesamt haben wir uns aber richtig gut erholt.
Am 13. August ging dann der Flug zurück. Wilfred hatte auch die Transfers mit organisiert und wir hatten unsere persönliche Fahrt zum Flughafen. Dort angekommen hörten wir zum ersten Mal seit drei Wochen wieder deutsche Stimmen. Der Flughafen ist eher chaotisch organisiert. Am besten gar nicht drüber nachdenken und sich in eine Schlange nach der anderen anstellen bis alle Formalitäten geschafft sind. Je nachdem ob man bereit ist Trinkgeld zu geben wird das Handgepäck kontrolliert. Da wir keine Lust hatten alle Rucksäcke auszupacken war die Sache mit 5000 TSH erledigt. Mit einer Stunde Verspätung ging es dann los. Der Flug war soweit okay und wir können uns über den Service auch in der EC bei Condor nicht beklagen.
Unsere Urlaubsreise ist zu Ende!
Fazit:
Wir haben insgesamt einen ganz tollen Urlaub erlebt. Die Safari war fantastisch und entsprach voll und ganz unseren Erwartungen. Die Zeitspanne von 10 Tagen dafür empfanden wir nicht als zu lang. Eher hätte man das noch um 2 Tage erweitern können und den Badeurlaub entsprechend kürzen. Wir hatten so ausgiebig Zeit um alles zu sehen ohne in Hetz und Eile zu verfallen. Auch unsere Kinder haben ohne Probleme die ganze Prozedur mitgemacht. Es gab keine Krankheiten in irgendwelcher Form.
Sansibar ist ein sehr schönes Fleckchen Erde. Für unseren Geschmack auf Dauer etwas zu ruhig. Man darf dort allerdings nicht die Augen davor verschließen, dass es ein sehr armes Land ist. Um so mehr die die Leistung anzuerkennen die alle Angestellten im Hotel vollbracht haben.
Danke auch nochmals an Chrissy, die in der Vorbereitung mit Rat und Tipps unterstützt hat.
Unsere Bedenken einen derartigen Urlaub mit einem lokalen Anbieter durchzuführen wurden zerstreut. Wilfred hat einen super Job gemacht. 10 Monate lang habe ich mit ihm die Tour geplant. Er war immer ansprechbar in der Vorbereitung und während des Urlaubs habe ich zweimal versucht zu erreichen. Er war jedes Mal sofort am Telefon und hat sich um mein Anliegen gekümmert. Sein Preis für die Reise war, gemessen an der Leistung, sehr gut. Eine Pauschalreise bei Neckermann und Co wäre ca. 30 % teurer gewesen und natürlich nicht so individuell. Bei Spezialveranstaltern, die sicher auch wunschgemäß zusammenstellen, hätte es noch erheblich mehr gekostet.
Ich hoffe mein Reisebericht war informativ für Euch und hoffe die ein oder andere Frage mit beantwortet zu haben. Über Feedback dazu würde ich mich freuen. Gerne stehe ich für Fragen zur Verfügung.