Wir haben uns letztes Jahr eine vierwöchige private Rundreise Vietnam und Kambodscha mit Driver und Guides von der Münchner Firma www.kim-tours.de einschl. aller Flüge, Übernachtungen, Transfers usw. organisieren lassen. War perfekt organisiert.
Wir hatten allerdings viel zu viel Programm reingestopft und waren am Ende sehr erschöpft - AUCH von der Tatsache, daß wir (eigentlich eingefleischte Alleinreisende) halt fast immer zu dritt waren. Die Guides haben sich (bis auf eine ganz entzückende Dame, die uns in Hue begleitet hat) als wenig flexibel erwiesen. Wir hatten uns eigentlich eben mehr Flexibilität (was machen wir heute? Machen wir heute etwas anderes als geplant, weil Wetter, weil keine lust, was weiß ich...) erhofft und haben statt dessen feststellen müssen, daß eigentlich alle Guides mit dem Wunsch nach einer gewissen Geschmeidigkeit völlig überfordert waren. Sie haben hilflos auf den Schedule verwiesen. Ich habe manchmal Übelkeit oder Kopfschmerz vorgetäuscht, nur dann schien das Auslassen oder das zeitliche Versetzen eines Programmpunktes akzeptiert.
Darüber hinaus fühlen sich die Guides in einem Maße für einen verantwortlich, von dem wir uns schon beinahe bedrängt gefühlt haben. Wir wären zufrieden gewesen, zum Zwecke eines Flugantrittes zum Flughafen gebracht zu werden. Daß der Guide aber nicht nur den Check-In für uns machen wird/will/muß und uns danach - unsere Pässe in der Hand - noch zur Zollkontrolle bringen will - schwierig...
Ich denke, daß die Guides selbst streng kontrolliert werden und daß es für sie schwierig ist, Ihren Arbeitgebern gegenüber zu begründen, warum der Kunde z. B. die Tour am Nachmittag nicht hat machen wollen oder warum er anschließend alleine im Tempel zurückbleiben wollte ("War der Kunde unzufrieden, warst Du nicht höflich, wird es Beschwerden geben?").
Wir sind halt UNSER Tempo gewöhnt und sehen uns auch kulturelle oder andere Sehenswürdigkeiten in unserem Tempo an. Das ist normalerweise sehr langsam. Schwierig, den Guides klarzumachen, daß wir noch nicht weiterhetzen wollen, besonders, weil mein Mann als Fotograf und ich als Videografin manchmal einfach länger brauchen (fehlendes Licht, zu viele Leute im Bild oder eben gar keine, oder wir warten auf diesen einen Vogel, den wir vorhin gesehen haben, oder , oder), und daß wir dafür lieber etwas anderes auslassen würden.
Wir würden mit dieser Erfahrung entweder sehr viel weniger Programm planen oder sehr viel mehr individuelle Pausen (mindestens am jedem Ort einen Tag ohne Guide oder nur mit Driver/Car).
Nein, eigentlich würden wir wirklich nur noch Driver/Car buchen. Qualifizierte Guides kann jedes Hotel innerhalb von Minuten organisieren. So würden wir uns nur noch dort lokal und temporär Guides nehmen, wo es - wegen der kulturellen Bedeutung des zu Besichtigenden z.B. - einfach Sinn macht (kein Baedecker kann einen guten Guide ersetzen - meine Meinung jedenfalls). Oder wo es aus anderen Gründen sinnvoll ist.
Grüße
Susanne