@"Philipp.Ppilihp"
war ja auch nicht bös gemeint
Hola turtle,
in welchem Hotel auf Samana wart ihr denn, vielleicht auch im Casa Marina?
Im Auge eines Hurricans, ist es im Vergleich zu dem was nachher kommt eher ruhig, man möchte meinen, er holt noch mal tief Luft um sein Werk dann mit aller Macht zu beenden. Jeanne war vielleicht nicht sehr stark, aber daführ sehr ausdauernd, so haben es Einheimische erzählt.
Das Personal ist am besagten Tag zwischen 10-und 11 Uhr von Zimmer zu Zimmer gegangen, um den Hotelgästen zu sagen, daß sich jederman umgehend im Hauptrestaurant einzufinden habe, da sich ein Tropensturm aus Richtung Punta Cana im Anmarsch befindet. Die Meisten, so auch ich, glaubten, daß es nicht all zu lange dauern würde, vielleicht zwei oder drei Stunden, Irrtum!
Zwischen 13-und 14 Uhr wurden dann alle in den sicheren Trakt des Hotels geleitet, immer so zwischen 15 und 25 Personen auf ein Zimmer. Wir hatten das Glück, nur 15 zu sein und dabei auch noch alle Deutsch-sprechend. Abends so gegen 18:30 Uhr kam jemand von der Hotelleitung mit der Mitteilung in unser Zimmer, daß das Auge des Hurrikans nun vorbeigezogen sei und es nicht mehr lange dauert, bis wir wieder in unsere Hotelzimmer dürften.
Nächster Irrtum, denn nun begann er erst richtig zu toben.
Wir fingen an zu wetten, welcher der umliegenden Bäume den als nächster umstürzt. Da wir von nun an unser Zimmer auch nicht mehr in Richtung Balkon verlassen durften und es langsam immer dunkler wurde, nahmen wir vor allem das Heulen des Sturmes und das Prasseln des niedergehenden starken Regens war, man hörte immer wieder das umkippen oder wegbrechen einzelner Bäume oder Baumkronen ringsherum.
Kurz nach 1:00 Uhr Nachts, durften wir dann wieder auf unsere Zimmer, aber nach verlassen der Noträume, konnten wir schon langsam erahnen, was uns am Morgen erwarten würde.
Es waren keine begehbaren Wege mehr vorhanden, überall lagen umgestürzte Bäume oder Sträucher herum, und dann der Regen, als wollte er garnicht mehr aufhören. Alle Hotelzimmer standen unter Wasser, es bestand keine Verbindung mehr zur Außenwelt und gab zwei Tage lang kein fließendes Wasser.
Wasser für die WC-Spühlung mußte man vom Pool oder aus dem Meer holen. Viele Gebäude waren stark beschädigt, daß Dach der Beach Bar teilweise eingestürzt, im angrenzenden Schildkrötenteich schwammen viele der Tiere tot auf der Wasseroberfläche. Essen gab es im beschädigten Buffet Restaurant auf Styropur-Schälchen, alles mußte man mit Plastiklöffel essen(habe jedenfalls kein anderes Besteck entdecken können), selbst Spagetthi, dazu tröpfelte es überall von der Decke.
Das Personal hat sich während des Sturmes aufopferungsvoll um die Hotelgäste gekümmert viele Wünsche wurden wenn irgendwie möglich erfüllt, man mußte ja auch bedenken, sie haben alle Angehörige da draußen. Umgehauen hat mich am Morgen danach etwas was ich nie zuvor miterlebt hatte, die Hotelgäste haben nicht etwa gewartet bis das Personal anfängt die Sturmschäden zu beseitigen, nein, fast alle haben selbst uneigennützig mit angepackt, obwohl es ständig am Regnen war, daß war schon beeindruckend. Da die wenigsten einen Regencape hatten, wurde halt aus der Not eine Tugend gemacht und bald darauf waren auch Müllsäcke Mangelware. Am 3.Tag nach Jeanne, kam auch endlich wieder die Sonne heraus, aber viele Hotelgäste, darunter auch ich, wurden nach Sosua zwangsumquartiert, in ein Hotel, welches mich wohl eher an eine Kaserne denn einem Hotel erinnerte, für viele war das erst der Auslöser einer Beschwerde.
Einen Hurrikan mit zu erleben ist also nicht unbedingt wünschenswert, aber in besagter Jahreszeit leider nicht immer zu umgehen, das einzig positive daran, die Menschen rücken in dieser Zeit wieder enger zusammen.
Gruß Don Alfredo