Reisebericht der Rundreise "Auf den Spuren der Eroberer" in Mexiko

  • AEVFranke
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    10. Reisetag, San Cristobal – Zinacantan – San Juan Chamula – San Cristobal

    Ein wieder mal sehr gutes und abwechslungsreiches Frühstücksbuffet hieß uns willkommen. Unsere beiden Mitstreiter des Vorabends versorgten wir mit etwas Kamillentee, da sie eine magenunfreundliche Nacht hinter sich hatten. Anscheinend waren die Tamales nicht die besten gewesen.

    Unser erstes Ziel war das kleine Indianerdorf Zinacantan. Hier besuchten wir die örtliche kleine Kirche. Was einem sofort ins Auge fiel war die karge Ausstattung der Kirche. Die Wände waren kahl, die Figuren einiger Heiliger standen am Boden. Die Figuren hatten alle einen kleinen Spiegel umhängen. Im Glauben der Indianer nimmt die Figur durch den Spiegel einen Teil der Seele auf . Aus diesem Grund ist es auch strengstens verboten, diese Figuren zu fotografieren. Dies würde einem Raub der Seele gleichkommen. Der Altar war mit einer blinkenden Lichterkette verziert und mit dem heiligen Getränk der Indianer dekoriert: Coca Cola!!! Uns wurde erklärt, das diese Gegebenheit darauf zurückzuführen ist, das die Indianer glauben, Krankheiten werden durch böse Geister in ihrem Inneren ausgelöst. Nach dem Genuss von Cola müssen Sie dann Aufstoßen und dadurch stoßen Sie die bösen Geister mit aus. Im Anschluss betraten wir das Gemeindehaus. Hier wurde gerade eine Versammlung abgehalten. Hier fühlten wir uns so richtig fehl am Platz. Es wurde nach unserem Eintreten kein Wort mehr gesprochen, wir wurden nur angestarrt und gegen einen kleinen Obolus wieder nach draußen gebeten. Wir bewegten uns etwas durch das Dorf und sagen einige Indianerinnen beim Weben. Eine präsentierte dann ganz stolz das Hochzeitsgewand ihres Mannes. Sie bot uns auch einen selbstgebrannten Schnaps, Posh genannt, an. Im Nachhinein tut es uns immer noch leid, das wir abgelehnt haben . Es gilt als große Ehre, wenn man zu diesem Getränk eingeladen wird und unsere Ablehnung muss Sie doch ziemlich gekränkt haben. Aus diesem Erlebnis haben wir für unsere weiteren Reisen gelernt und so etwas wird nicht noch einmal vorkommen.

    Unsere Fahrt führte uns weiter nach San Juan Chamula, einem Indianerdorf das heute seinen großen Markttag hat. Aus dem ganzen Umland kommen die Indianer um hier Handel zu treiben. Wir wurden von unserem Reiseleiter schon einmal vorgewarnt, das uns etwas sehr sonderbares beim Aussteigen passieren würde. Aber so richtig darauf vorbereiten konnte man sich doch nicht. Kaum öffneten sich die Türen des Busses, schon stürmten die Indianermädchen auf den Bus zu und riefen die ganze Zeit „Später, später, später“. Was sie da schreien ist ihnen gar nicht bewusst. Aber da keiner der Touristen etwas kaufen möchte, kommt eben oft die Ausrede: „Später“. Und das haben sie sich dann irgendwann gemerkt. Schon irgendwie bedrückend, wenn man sieht, wie der Tourismus die Menschen verändern kann.

    Nun aber weiter zum Markttreiben. Schon von Weitem konnte man den Markt sehen. Überall herrschte buntes Treiben und wir konnten die farbenfrohen Trachten der Mayas bestaunen. Auf dem Markt wurden alle möglichen Früchte angeboten, aber auch verschiedene Getreidesorten, Bohnen und Mais. Auch hier war eine Kirche zu finden, die wir uns ansahen. Im Innern herrschte eine sehr eigentümliche Atmosphäre. Ein stetes Gemurmel war zu hören, die Indianer knieten alle am Boden, der mit Heu bedeckt war. Vor jedem Indianer waren mehrere brennende Kerzen am Boden. Die Heiligenfiguren standen an den Seiten, auch hier mit einem Spiegel versehen. Weiter vorne konnte man sehen, wie ein Indianer ein Huhn opferte. Einen Priester trifft man hier nicht an. Dieser katholische Geistliche ist nur zur Taufe gern gesehen. Ansonsten wird er aus dem Dorf gejagt. Den Friedhof den wir dann noch kurz sahen, ist auch nicht mit den unsrigen vergleichbar. Die Gräber sind recht farbenfroh gestaltet und teilweise mit Fähnchen und Bändern geschmückt. Der Tod wird hier ganz anders gehandhabt und betrachtet als in Europa.

    Nach diesen Eindrücken fuhren wir wieder zurück nach San Cristobal und erkundeten noch etwas auf eigene Faust die Umgebung. An der Kirche war ein größerer Markt aufgebaut worden und wir schlenderten durch die Gassen. Überall konnte man kleine Püppchen kaufen, die schwarze Masken aufhatten. Es handelt sich hierbei um Zapatistenpuppen. Die Zapatisten waren eine Gruppierung, die der Regierung Mexikos den Kampf angesagt hatte. Sie wollte für die Verbesserung der Lebensbedingungen der ländlichen Bevölkerung eintreten. Gerade hier im Hochland hatten Sie großen Zulauf und werden auch heute noch verehrt.

    Den Abend ließen wir in einer kleinen Kneipe bei Salsa Musik und ein paar Tequilas bzw. Sols ausklingen. Morgen werden wir den Wasserfall Misol Ha besuchen und dann weiter nach Palenque in den Regenwald fahren.

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    11. Reisetag, San Cristobal – Misol Ha – Palenque

    Etwas wehmütig verließen wir San Christobal um uns auf den Weg Richtung Urwald zu machen. Dort sollten wir morgen einige sehr beeindruckende Ruinen sehen.

    Doch heute stand erst einmal der Besuch des Wasserfalls Misol Ha auf dem Programm. Eigentlich sollten wir zuerst nach Aqua Azul fahren, aber laut unserem Reiseleiter fanden dort in letzter Zeit immer wieder Übergriffe auf Touristenbusse statt und deshalb hat man kurzfristig das Programm geändert. Der Wasserfall von Misol Ha ist aber auch ein schöner Anblick. Mitten im Wald, vorbei an Kaffeepflanzen und anderen exotischen Pflanzen, trifft man auf einen kleineren See, in den sich der Wasserfall ergießt. Der Wasserfall ist so beschaffen, das man mühelos hinter ihm hindurch gehen kann. Eine willkommene Abwechslung zu unserer langen Busfahrt, da man sich hier doch etwas die Beine vertreten konnte.

    Auf unserer weiteren Fahrt fuhren wir durch eine sehr grüne Landschaft, die leider wegen der Brandrodung immer wieder von Rauchschwaden durchzogen war.

    Gegen Nachmittag erreichten wir unser Hotel in Palenque. Hier gab es auch eine Spezialität, die Chelada. Ein Getränk bestehend aus Limettensaft, Cola etc. Leider hatten wir es verwechselt mit der Michelada, einem Getränk, dem außer den Zutaten der Chelada auch noch Chili beigefügt wird. Geschmacklich ein Erlebnis, das man nicht zweimal braucht. Wir erledigten noch ein paar Besorgungen in der Stadt und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Morgen werden wir die Ruinen inmitten des Urwalds von Palenque besichtigen.

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    12. Reisetag, Palenque

    Am früher Vormittag ging es los mit unserem Bus in Richtung der Ausgrabungsstätte von Palenque. Diese Ruinen liegen mitten im Regenwald und sind teilweise noch heute von diesem überwuchert.

    Mit ein paar anderen Reisegruppen zusammen erreichten wir den Eingang. Ein kurzer Spaziergang durch den Regenwald führt uns dann zu den ersten Pyramiden. Die erste Pyramide war der Palast der Fürsten. Gegenüber dieser Pyramide befand sich ein heiliger Baum der Inkas. Wenn man gegen dessen Stamm klopfte, dann konnte man von der Pyramide her ein Echo hören. Vorbei an ein paar Stinkfruchtbäumen ging es zum hiesigen Ballspielplatz. Danach kam man auf einen großen Platz, den mehrere der Pyramiden umgaben. In der Mitte befand sich das Zentrum der Anlage, der Palais. Linker Hand waren drei kleinere Pyramiden, die alle unterschiedliche Verzierungen an der Spitze hatten. Benannt waren diese dann z. B. als Kreuz- oder Blattkreuztempel. Von diesen aus hatte man eine wunderbare Sicht über die gesamte Anlage sowie auch auf den Urwald. Hierher drangen auch keinerlei Geräusche der Zivilisation, man hörte nur die Geräusche des Dschungels. Vereinzelt konnte man Brüllaffen hören und natürlich unentwegt das Geschrei der verschiedensten Vögel. Als nächstes nahmen wir uns den Palais vor und erkundeten ihn ausgiebig. Eine sehr schöne Pyramide ist auch der Tempel der Inschriften, der allerdings nach einem Erdbeben nicht mehr bestiegen werden darf. Dieser Tempel besteht aus 7 übereinander gebauten Pyramiden. Jeder Herrscher wollte den Vorgänger übertrumpfen und so entstand dieses Bauwerk.

    Im Anschluss an diese Besichtung stand uns noch die Möglichkeit offen, einen Weg durch den Urwald zu gehen. Wir nutzten diese Chance, wurden aber eher enttäuscht. Einen gepflasterten Weg durch das Dickicht und keine Tiere weit und breit. Die Natur an sich war zwar schön anzusehen, aber etwas mehr Ursprünglichkeit wäre schon zu wünschen gewesen.

    Gegen Nachmittag kehrten wir wieder zum Hotel zurück. Nachdem ein befreundetes Pärchen und wir uns nicht am Pool räkeln wollten, erkundeten wir die weitläufigen Anlagen des Hotels. Hierbei entdeckten wir die Wellness Anlagen, die schon seit längerem nicht mehr in Betrieb waren. Zumindest machten sie den Eindruck. Allerdings war das auch unser Glück. Dadurch das sich hier anscheinend sonst niemand aufhält, konnten wir eine Brüllaffenfamilie beobachten. Ein Männchen mit Weibchen und zwei Jungtieren sprangen durch die Baumkronen auf der Suche nach Nahrung. Das Männchen entdeckte uns umgehend und versuchte zu imponieren. Das ließen wir zwei Herren der Schöpfung uns nicht gefallen und brüllten zurück. So ging das mehrere Minuten hin und her. Dabei näherte sich das Tier bis auf vielleicht 5 Meter. Ein beeindruckendes Erlebnis, wenn auch vielleicht nicht ganz ungefährlich. Aber das wurde zu diesem Zeitpunkt komplett verdrängt.

    Am Abend genossen wir ein gutes und reichhaltiges Abendessen und ließen uns noch den ein oder anderen Cocktail schmecken. Ich durfte dann auch noch eine Einlage geben. Bestellt hatte ich einen Cucaracha. Der Kellner kam mit einem großen Sombrero, den ich aufziehen musste. Dann kam der Cocktail. Der wurde dann geschüttelt und musste auf „ex“ getrunken werden. Kaum das Glas am Mund kam der Kellner, Handtuch drüber und den Kopf kreisen lassen. Dazu noch La Cucaracha, la Cucaracha. So bleibt man auch den anderen Mitreisenden gut in Erinnerung.

    Morgen machen wir uns auf zur Küste, nach Campeche.

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    13. Reisetag, Palenque - Campeche

    Gegen halb 9 ging es wieder einmal los, damit wir am späten Mittag unser heutiges Ziel, die Stadt Campeche, erreichen sollten. Campeche liegt am Golf von Mexiko und ist eine alte spanische Festung, um gegen die Piraten vorzugehen die diese Stadt des öfteren überfielen. Auch heute noch kann man die alten Festungsanlagen sehen. An der Kaimauer stehen vereinzelt Kanonen, die aufs Meer hinaus zielen. Interessant ist vor allem die Altstadt, die direkt am Meer liegt. Die neueren Viertel erstrecken sich dann ins Landesinnere. Man betritt die Altstadt durch ein altes Tor, welches in Richtung des Meeres zeigt. Nach knapp 300 Metern verlässt man dies dann auch wieder durch ein weiteres Tor und ist schon so gut wie am Meer. Die Altstadt zeichnet sich vor allem durch seine kleinen und äußerst farbenfrohen Häuser aus. Jedes erstahlt in einer anderen grellen Farbe. Rot, grün, blau, gelb, orange, ein wilder Wechsel der Farben. Teilweise sind die Häuser auch noch reichlich mit Stuck und Fresken verziert. Die verschiedenen Türme der Festung können besucht werden und beherbergen verschiedene Ausstellungen. Mitten in der Altstadt ist natürlich ein kleiner Zocalo mit Kirche. In den Arkaden um den Zocalo findet man schöne Cafés und auch diverse Geschäfte. Wir erkundeten die Stadt auf eigene Faust und machten die ein oder andere Besorgung. Unser Verlangen nach einem Flan konnten wir bei einer Bäckerei vorerst stillen.

    Es gibt auch reichlich Restaurants, in denen man vor allem frischen Fisch bekommt. Eine regionale Spezialität ist ein mit Krabben gefüllter Fisch. Musste ich probieren und hat wirklich erstklassig geschmeckt.

    Baden ist hier nicht möglich, da das Ufer komplett befestigt ist und es keine Möglichkeit gibt, ins Meer zu kommen. Wer sich trotzdem dem kühlen Nass hingeben wollte, musste dann eben den Hotelpool nehmen.

    Nach diesem kurzen Zwischenspiel geht es morgen nach Merida. Unterwegs besuchen wir noch die beiden Mayastätten Kabah und Uxmal.

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    14. Reisetag, Campeche – Kabah – Uxmal – Merida

     

    Auf unserem Weg nach Merida stehen heute zwei weitere, schöne Mayastätten auf dem Programm. Unterwegs nach Kabah durchfuhren wir ein Dorf, in dem die heutigen Nachkommen der Maya noch in ihren urtümlichen Hütten wohnen. Hier mussten wir wieder eine eher unschöne Form des Tourismus kennen lernen. Wir fuhren mit unserem Bus durch  mit knapp 20 km/h das Dorf und „begafften“ mehr oder weniger die Menschen und ihr Leben. Man kam sich vor wie in einem Zoo. Wir waren froh, als wir das Dorf wieder hinter uns ließen.

     

    Nach kurzer Fahrt erreichten wir dann Kabah. Diese Stätte liegt mitten in einer Einöde und es war auch dementsprechend warm. Umgeben von brauner Erde und Staub besuchten wir dann die hiesigen Tempel. Als große Besonderheit hier kann man den Palast der Masken bestaunen. Das besondere hier ist, das die komplette Front (knapp 100 Meter) von Chaac Masken verziert ist. Diese Gottheit zeichnet sich durch einen Rüssel aus. Und an diesem Palast kann man die einzige noch komplett erhaltene Chaac Maske bewundern. An der Rückseite des Tempels sieht man zwei Figuren angebracht, die den damaligen Herrscher zeigen sollen.  Wir stiegen mehrere steinerne Stufen hinauf und hinunter und kamen dank der Hitze ganz schön ins Schwitzen. Etwas Abseits dieser Stätte befindet sich ein einsames Inkator. Zu welchem Zweck es damals gebaut wurde, erschließt sich heute leider nicht mehr.

     

    Weiter ging es dann nach Uxmal. Hier läuft man gleich zu Beginn auf eine ungewöhnliche Pyramide zu. Die Pyramide des Wahrsagers. Dies ist die einzige ihrer Art, da ihre Ecken abgerundet sind. Keine andere Pyramide wurde in dieser Form gebaut. Auch ist diese extrem steil mit einer Steigung von fast 60 Grad. Leider ist seit ein paar Jahren die Besteigung nicht mehr möglich. Einer Legende nach, soll dieser Tempel in einer Nacht gebaut worden sein.

     

    Vorbei an diesem Bauwerk ging es dann zum Palast des Königs. Betreten konnte man diesen leider nicht, aber auch von außen machte er einen imposanten Eindruck. Auch hier konnte man an verschiedenen Stellen die typische Mayabauweise begutachten. 

    Als nächstes lag der Schildkrötentempel auf unserem Weg. Den Namen bekam er durch sie Schildkröten, die den Palast verzieren.

     

    Nun bestiegen wir eine Pyramide, um den Tempel der Papageien zu besichtigen. Dieser war auf der Spitze der Pyramide gebaut worden. Auch diese hat eine ganz beträchtliche Steigung, so das man  schon ein recht mulmiges Gefühl bekam. Wenn man nicht ganz schwindelfrei ist, dann war das schon eine große Herausforderung. Von hier oben hatte man auch einen guten Blick auf den sogenannten „Taubenschlag“. Eine steinerne Mauer mit vielen kleinen Bögen, die einsam in der Gegend stand. Die restlichen, zugehörigen Mauern sind leider alle eingestürzt. Eine genauere Bedeutung ist nicht bekannt.

    Vorbei am Ballspielplatz ging es zum sogenannten Nonnenviereck. Woher der Name kommt, keine Ahnung. Die Anlage selber ist viereckig und umschließt einen großen, freien Platz. An den Mauern kann man verschiedene Symbole und Gottheiten erkennen, unter anderem mehrere große, gefiederte Schlangen. Hier und da konnte man noch einen Blick in das Innere der Tempel erhaschen, aber man konnte nur kahle Mauern erkennen.

     

    Nach über 2 Stunden in sengender Hitze kamen wir zurück zu unserem klimatisierten Bus. Nun machten wir uns auf den Weg nach Merida. Merida ist eine der bekannteren Städte in Mexiko, da Sie von vielen Tagestouristen besucht wird. Viele Kreuzfahrtschiffe haben auch diese Stadt auf ihrem Ausflugsplan.

    Gegen Nachmittag trafen wir an unserem Hotel ein. Wir wollten noch etwas die Stadt besuchen und mussten leider die negativen Seiten der Stadt kennen lernen. An allen Straßenecken wurde man angesprochen. Deutsch kann fast jeder, zumindest ein paar Brocken. Und viele haben auch angeblich in Deutschland studiert, kennen dort jemanden und wollen einem deshalb auch nur schnell etwas zeigen. Und schwups, schon steht man im nächsten Hängemattenladen und wird nicht mehr losgelassen. Auch die vielen Läden mit Souvenirs und die aufdringlichen Verkäufer können ganz schön nerven. „Alles billig“, „Nur ein Dollar“, „Alles geschenkt“ hört man aus jeder Ecke. Das erste und einzige mal, das wir so bedrängt wurden.

     

    Unser weiterer Spiesrutenlauf brachte uns dann aber doch noch zum ersehnten Markt. Leider hatten wir die falsche Zeit erwischt und es waren bereits über die Hälfte der Stände geschlossen. Aber auch so verbrachten wir noch einige Zeit mit schauen und staunen.

     

    Am Abend dann begaben wir uns in die Stadt um uns ein nettes Restaurant zu suchen. In einer der Nebenstrassen blieben wir bei einem hängen, in dem nur Mexikaner saßen. Eine kleine Klitsche, mit Plastikstühlen, Plastiktischen und ebensolchen Tischdecken. Die Preise hier waren der Hammer. Ein komplettes Essen, incl. Vorspeise für knappe 5,- €. Und das Essen war vorzüglich. Im Vergleich zu den Touristenlokalen haben wir hier gerade mal ein Viertel bezahlt. Man muss sich eben nur mal trauen.

     

    Morgen steht eine kleine Stadtrundfahrt durch Merida auf dem Plan und dann eine Fahrt zur Lagune Celestun.

      

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    15. Reisetag, Merida – Celestun – Merida

     

    Auf geht’s zu einer Runde durch Merida. Auf dieser kamen wir am Zocalo und den Kirchen der Stadt vorbei, aber alles in allem war diese Fahrt keine besonders beeindruckende. Vielleicht haben wir vorher auch schon schönere Städte gesehen, somit konnte uns Merida nicht wirklich vom Hocker reißen.

     

    Eher gespannt waren wir da schon auf die Lagune Celestun. Vorher aber machten wir auf unserer Fahrt dorthin erst mal eine kleine Pause an einem der vielen kleinen Restaurant an der Küste. Hier konnten wir entweder mal ins Meer springen, oder aber auch eine der Köstlichkeiten probieren. Ich verlegte mich aufs probieren und aß die bisher beste Fischsuppe meines Lebens. Noch ein kurzer Spaziergang entlang des Sandstrandes und dann war es auch schon so weit, wir mussten weiterfahren.

     

    An der Lagune angelangt, wurden wir auf 2 Boote aufgeteilt. Die Lagune von Celestun ist bekannt für ihre Mangroven und ihre Flamingos. Zu Hochzeiten sind hier bis zu 50000 Vögel anzutreffen. So viele waren es nicht, aber ein paar Tausend werden es schon gewesen sein. Die maximale Tiefe der Lagune liegt bei knapp einem Meter, meistens aber ist sie nur 50 cm tief. Eine Herausforderung für jeden Bootsführer. Als erstes steuerten wir eine kleine Insel an, auf der viele einheimische Vögel hausten. Hier sahen wir unter anderem Pelikane, weiße und graue Reiher. Als wir weiterfuhren sahen wir dann schon von Weitem ein farbiges Meer von Flamingos. Langsam näherten wir uns, um die Tiere nicht zu erschrecken. Es bot sich ein beeindruckendes Bild. Auf unserer Rundfahrt trafen wir noch auf mehrere Stellen, an denen sich eine große Zahl der Tiere versammelt hatten. Zwischendurch fuhren wir durch einige Seitenarme der Lagune und kamen durch wunderschöne Mangroven. Wir hielten auch ein paar mal an und konnten aussteigen. Zu sehen gab es unter anderem eine Süßwasserquelle, die inmitten des Meeresarmes entspringt. Zu sehen gab es interessante Schlieren im Wasser, wenn sich Süß- und Salzwasser vermischen. Auf der Rückfahrt begegneten wir dann noch ein paar Fischern, die stolz ihren Fang präsentierten.

     

    In Merida besuchten wir dann am Abend noch eine folkloristische Aufführung, die hier jedes Wochenende präsentiert werden. Unter anderem gab es dabei Tänze, Trachten sowie verschiedene Melodien zu sehen und zu hören.

     

    Langsam aber sicher geht unsere Reise ihrem Ende zu. Morgen erreichen wir den Höhepunkt der Reise, die große und bekannteste Mayastätte: Chichen Itza.

     

    16. Reisetag, Merida – Chichen Itza – Valladolid

     

    Heute ist nun endlich so weit. Die Stätten von Chichen Itza stehen auf dem Programm. Diese sind eigentlich jedem Mexiko Reisenden ein Begriff. Auf keiner Rundreise, egal ob durch ganz Mexiko oder nur durch Yucatan, ist dieser Ort ein Muss. Im Laufe des Vormittags erreichten wir dann diesen magischen Ort und hatten wieder einmal unbeschreibliches Glück. Gerade mal 5 Busse waren zusammen mit uns auf dem Parklpatz. Das heißt, wir konnten Chichen Itza in aller Ruhe besichtigen und auf uns wirken lassen. Einziger Wehmutstropfen. Die große Kukulcanpyramide, das Wahrzeichen Chichen Itzas, konnte nicht mehr bestiegen werden. Ein paar Wochen vorher ist eine ältere Dame zu Tode gestürzt und Aufgrund dessen wurde sie dann gesperrt.

     

    Auf diese große Pyramide läuft man automatisch zu, wenn man die weitläufige Anlage betritt. Linker Hand kann man dann den größten Ballspielplatz ganz Mexikos bewundern. Hier ist auch der einzige original erhaltene Steinring, der die Sonne symbolisieren soll, zu sehen. Die Seiten sind teilweise mit Reliefs verziert, die verschiedene Schlachtszenen darstellen. Weiter geht es dann zum „Tzompantli“, dem Totenkopftempel. Dieser ist komplett mit steinernen Totenköpfen verziert. Nach diesem Tempel kommt man zur Plattform der Jaguare und Adler. Auch dieser ist wieder reichlich mit Figuren verziert.

     

    Vorbei an einigen Händlern kommt man dann zum Cenote. Hier sollen zur Zeit der Mayas die Menschenopfer dargebracht worden sein.

     

    Auf dem selben Weg kommt man wieder zurück zum Hauptplatz und sieht vorbei an der Kukulcan Pyramide den Kriegertempel. Dieser fällt vor allem wegen seinen zig Steinsäulen auf. Hier trifft man auch immer wieder auf vereinzelte Wesen der Spezies Eosteriker. Die Steinsäulen sollen energetisch aufgeladen sein und durch das Berühren derselben soll man seine Lebenskräfte wieder stärken und erneuern können.

     

    Vorbei an diesen Steinstelen kommt man dann zu einer Gruppe von Gebäuden, unter anderem zum Observatorium. Das sogenannte Nonnenviereck und die Iglesia befinden sich ebenso hier. Alle diese Gebäude können betreten werden, was wir auch audführlich machten.

     

    Zurück ging es dann zur Kukulcan Pyramide. Hier staunten wir noch über die riesigen Schlangenköpfe, die am Fuß der Treppen angebracht waren. Zur Sonnenwende gibt es hier ein schönes Schauspiel. Die Pyramide ist genauso auf die Sonne ausgerichtet, das zu diesem genauen Zeitpunkt, z einer bestimmten Uhrzeit die Schatten der Pyramide einen Schlangenkörper an die Seite der Treppe werfen. Dieser Körper trifft dann genau auf die Köpfe am Boden der Treppe. Es muss ein sagenhaftes Schauspiel sein, das auch von zigtausend Besuchern jedes Jahr verfolgt wird.

     

    Nach der Besichtigung ging es noch in ein Restaurant, ziemlich nahe an der Mayastätte. Hier wurde dann zum Essen noch ein folkloristischer Tanz aufgeführt und natürlich sollte man dann auch etwas geben. Hätte nicht unbedingt sein müssen, da man sich hier nur abgezockt fühlte.

     

    Weiter ging es nach Valladolid, unserer letzten Übernachtung der Reise. Ein kleines aber feines Hotel. Die Stadt selber hatte nicht viel zu bieten. Der Markt war schon geschlossen, als wir ankamen und auch so gab es nicht viel zu sehen. Wir schlenderten einfach etwas durch die Strassen um uns die Zeit zu vertreiben. Am späten Abend erlebten wir dann noch einen Stromausfall, der sich über mehr als 2 Stunden hinzog. Ohne Strom war es auch den Klimaanlagen nicht möglich, die Zimmer auf eine angenehme Temperatur zu kühlen und so hielten wir uns alle in der Bar auf.

     

    Irgendwann ging der Strom wieder und wir gingen dann zu Bett.

     

    Morgen fahren wir nach Cancun und treten dann die Rückreise an.

     

    17. + 18. Reisetag, Valladolid – Cancun – Frankfurt - München

     

    Nach dem Frühstück stand erstmal das große Fotoshooting auf dem Plan. Es wurden unser Reiseleiter Eduardo sowie der Fahrer Trinidad in die Mitte genommen und dann wurde das Erinnerungsfoto an die Gruppe geschossen. Adressen wurden ausgetauscht und Wehmut erfasst die Gruppe.

     

    Mehrere Reisende hatten noch einen weiteren Badeaufenthalt gebucht, für uns hies es aber zurück nach Hause. Wir fuhren alle zusammen nach Cancun und dort trennten sich dann entgültig die Wege. Wir trennten uns schweren Herzens von den zwei liebgewonnen Pärchen, die noch weiter in Mexiko zum Baden verblieben.

     

    Das Einchecken ging schnell von statten und wir bestiegen kurz darauf unsere Maschine, mit der wir zuerst nach Mexiko City flogen. Dort stiegen wir dann um, um Nonstop nach Frankfurt zu fliegen. Umsteigen Richtung München und dann, ab nach Hause.

     

     

     

     

     

    Fazit:

     

    Die Reise war ja die Erste dieser Art für uns und wir haben diesen Reisestil zu schätzen gelernt. Unser Reiseleiter Eduardo war von Anfang bis Ende bemüht, uns die Reise so schön wie möglich zu gestalten. Er verstand es, uns die Geschichte des Landes sehr einprägsam aber keinesfalls langweilig näher zu bringen. Die Reise an sich war trotz der knapp 3000 zurückgelegten Kilometer keineswegs stressig, sondern sehr gut organisiert und man hatte auch genügend Zeit, um sich auf eigene Faust umzusehen. Wir durften ein wunderschönes und interessantes Land kennenlernen und können uns vorstellen, wieder einmal hierhin zurück zu kommen. Der Norden des Landes ist für uns ja noch unbekanntes Terrain.

     

    Ganz liebe Grüße auf diesem Weg an unsere neu gewonnenen Freunde aus Kassel und Passau, Ilona und Stefan sowie Andrea und Wolfgang.

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