• Starliner
    Dabei seit: 1170720000000
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    geschrieben 1183920972000

    Hallo zusammen,

    würde mich mal interessieren wie ihr die USA,bzw. die US-Bürger,so aus euren Erfahrungen beurteilt -

    Immer nur toll und "beispielgebend" ,mit verklärtem Blick aufschauend,oder habt ihr auch Erfahrungen die ihr letzlich als negativ beurteilt,oder wo`s auf den "zweiten Blick,hinter den Kulissen" doch anders aussieht...?

    Ich selbst hab viele Jahre die USA kreuz und quer bereist,war absolut bekennender USA-Fan (hab auch da geheiratet) -

    HEUTE sehe ich mein Verhältnis zu den USA,auch zu den US-Amerikanern,viel differenzierter!

    Wie sind da eure Erfahrungen auf "den zweiten Blick"...?

    Viele Grüße

    Jürgen

    Don`t worry - be happy...!
  • ebual
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    Zielexperte/in für: nur Südsee
    geschrieben 1183921709000

    Hallo erstmal, ich finde die Amerikaner sind sehr oberflächlich, fast immer freundlich, aber ob sie es auch so meinen, weiss ich nicht so. Wenn jemand in Amerika eingeladen wird, dann handelt es sich meistens um eine Floskel- ein TiP: Blos nicht hingehen, die Einladung ist nicht so gemeint.

    EBI

    ich lebe jeden Tag so, als ob es mein letzter ist ebi
  • Buckeye
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    geschrieben 1183922843000

    Hallo!

    Zu dieser Sache kann ich eine Menge schreiben. Das würde aber den Rahmen sprengen. Wir leben und arbeiten in den USA. Als wir in die Staaten kamen, haben wir uns so gefreut. Ein Traum wurde wahr. Wurden aber ganz schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Wir haben beide für eine deutsche Firma gearbeitet. Ich bin jetzt eine Stay at Home Mom.

    Wenn du krank bist gibt es kein Geld weiter vom Arbeitgeber. Ohne Sozialversicherungsnr. läuft hier gar nichts. Ich habe 6 Monate auf diese Nr. gewartet. Weil mein Antrag verschwunden wahr. Wir waren jede Woche auf dem Amt. Das dauert, war die Antwort. Keiner hat mal richtig nachgeschaut. Bis es nach 5 Monate mal aufgefallen ist. Dann hatte ich in 4 Wochen meine Nr. Ich konnte keine Kreditkarte bekommen, ohne diese Nr. gibst keine. Obwohl mein Mann ein Konto, Sozialversicherungnr. hatte und regelmäßig Geld aufs Konto kam. Mein Mann ist 2 Monate vor mir in die Staaten gegangen. Da halfen auch keine Schreiben von der Firma und Ausweise. Sorry, ohne Sozialversicherungnr. geht das nicht. Ohne Kreditkarte in den USA? Super Sache!!

    Wenn du schwanger bist hast du bis zum letzten Tag zu arbeiten. Vieleicht kannst du ja ne Woche vorher aufhören, wenn man sich das ganze ,vom Geld, erlauben kann. Geld gibst keins. Spätestens nach 6 Wochen muß Mutter wieder auf der Firma sein. Sonst ist der Job weg! Ist von Firma zu Firma verschieden, 6 Wochen sind so der Durchschnitt!

    Eine Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft? Das macht 350 $. Die meisten Versicherungen zahlen das nicht und wenn dann nur ein Bruchteil.

    Die USA ist wirklich ein Land mit vielen tollen Möglichkeiten. Es gibt auch sehr viele schöne Sachen. Ich will die USA nicht miesmachen. Wir haben tolle nette Leute kennen gelernt und sie sind auch total kinderlieb.

    Dies ist meine persönliche Erfahrung. Einige Kollegen fühlen sich sehr wohl hier und wollen gar nicht mehr zurück nach Deutschland. Wir gehen im September zurück nach Deutschland und ich freue mich total darauf!

    Schöne Grüße aus dem Buckeye State

    Claudia

  • maran-08
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    geschrieben 1183926662000

    Ich bin bekennender USA-Fan - was die herrliche Landschaft anbelangt. Früher wollte ich immer in die USA umsiedeln, was am Widerstand meiner Familie scheiterte. Heute, nach vielen Urlauben in den Staaten und vielen Kontakten zu Amerikanern sehe ich alles viel differenzierter. Ein Umsiedeln muss nicht mehr unbedingt sein, mir reichen auch gelegentliche Urlaube in den Staaten, die ich nach wie vor genieße.

    Allerdings komme ich aus jedem Urlaub auch gern zurück nach Hause und kann viel neue wunderliche Dinge erzählen, die man in den Staaten erlebt. Ich möchte nicht falsch verstanden werden, ich weiß, dass ich Gast bin in einem fremden Land und dass ich die Eigenheiten eines Landes akzeptieren muss. Das tue ich auch.

    Ich habe mit der (wie oben erwähnt) aufgesetzten Freundlichkeit der Amerikaner weniger Probleme als mit der aufgesetzten Unfreundlichkeit mancher Deutschen.

    Meine größten Probleme habe ich mit der Justiz, mit der Rechtsprechung, die in meinem Augen gnadenlos ist, und mit der absoluten Macht der Polizei und der Security. Die amerikanische Rechtsprechung kennt kein Verzeihen, man bekommt den Eindruck, dass die Justiz Rache ausübt, wo sie bestrafen soll. (Beispiel: Die Todeszellen, in denen zum Tode verurteilte bis zu 20 Jahre auf die Vollstreckung des Urteils warten müssen.) Für kleinste Vergehen kann es passieren, dass man für Jahre hinter Gitter kommt.

    Die unantastbare Macht der Polizei und der Security. Jeder kennt die dringenden Empfehlungen, nicht mit der Polizei zu diskutieren, sondern sich besser sofort zu entschuldigen.

    Weiter habe ich große Probleme mit der geheuchelten "reinen" Sexualität der Amerikaner. Man erinnere sich an das kleine Schulkind, das wegen angeblicher Sexualübergriffe (versehentliches Berühren der weiblichen Brust mit der Schulter beim Einsteigen in einen Bus) von der Schule verwiesen werden sollte, zumindest aber einen entsprechenden Eintrag in ihr Schulbuch bekam. Und Beispiele dieser Art gibt es eine Menge.

    Noch heute gibt es Staaten in den USA, in denen bestimmte Sexualpraktiken verboten sind.

    Ob man es glaubt oder nicht - es ist sogar verboten, Kleinkinder am Strand umzuziehen, sogar unter den so genannten "Umhängekleidern", unter denen man sich umziehen kann, ist es verboten !

    Ich habe große Probleme mit dem amerikanischen Arbeitsrecht - es gibt praktisch keinen Kündigungsschutz. Dazu kommt die schlechte Gesundheitsversorgung und das schlechte Rentensystem. Nicht ohne Grund müssen viele Amerikaner noch lange nach Eintritt ins Rentenalter weiter arbeiten gehen. Ein oder zwei Jobs gleichzeitig sind keine Seltenheit, dazu kommt die schlechte Urlaubsregelung.

    Ich könnte noch viele Dinge aufzählen, die für mich nicht in Ordnung sind. Es würde den Rahmen hier sprengen. Viele meiner Meinungen sind entstanden durch Kontakte mit Amerikanern. Eine sehr gute langjährige Freundin von mir lebt in Phoenix. Ich hatte ausreichend Gelegenheit, ihr privates Leben und auch ihr Arbeitsleben zu verfolgen. Alle meine in den Jahren erworbenen Kenntnisse und Erkenntnisse lassen meinen Wunsch, dort für immer leben zu wollen, immer weiter in den Hintergrund rücken. Urlaub ja - wegen der einmaligen Landschaft. Dort leben - nicht mehr unbedingt.

  • Buckeye
    Dabei seit: 1167609600000
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    geschrieben 1183927445000

    Hallo Hardy! :D

    Du hast total Recht mit Deinem Beitrag zur Justiz. Einige Sachen sind einfach total übertrieben. Ich habe da einen guten Buchtipp John Grisham " The Innocent Man". Es ist ein Tatsachenbuch zur Todesstrafe. Ich weis nicht ob es das Buch in Deutschland gibt. Sollte man mal gelesen haben

    Die Amerikaner sind sehr freundlich u. oberflächlich. Sie tauen erst nach einer ganzen Weile auf. Dann hat man aber Freunde fürs leben! Einladungen sind am Anfang auch nicht ernst gemeint. Reine Höflichkeitssache.

    Liebe Grüße

    Claudia

  • Starliner
    Dabei seit: 1170720000000
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    geschrieben 1183929065000

    @ Hardy,

    genau die Justiz die Du ansprichst war es,was das "Faß" bei mir zum "überlaufen" brachte :

    Ich erinnere mich da an den 12jährigen Jungen (Schweizer,glaube ich,die Mutter auch),dem vorgeworfen wurde daß er mit seiner jüngeren Schwester "unsittlich" umgeangen sein sollte...-den Tatvorwurf mal ganz außer Acht gelassen- ein 12jähriges KIND,in orangefarbenem "Prison-Outfit",in Ketten (mit der "Acht"-also Fuß-und Handfesseln!) dem Gericht zugeführt (FILM-Dokumentiert!),der ängstlich um sich schaute und garnicht zu wissen schien was mit ihm da passiert...DA setzte,spät genug,für mich ein Umdenken ein...!

    Grüße Jürgen

    Don`t worry - be happy...!
  • Thorben-Hendrik
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    gesperrt
    geschrieben 1183931384000

    Urlaub ja - Dort leben - eher nicht.

    USA ist meine 2. Heimat ich habe auch schon mehrere Jahre dort gelebt, es war sehr ernüchternd - ich würde nur noch hingehen, wenn es z.B. mit dem Job hier nicht mehr klappt.......freiwillig nicht mehr auf Dauer.

    [b][size=9]Jefe Gerente de Turismo de Eventos de ViRi[/b] [/size] [b][size=9]Nothing beats ViRi![/b] [/size]
  • mocoberlin
    Dabei seit: 1165017600000
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    geschrieben 1183977636000

    [quote=Thorben-Hendrik]Urlaub ja - Dort leben - eher nicht.

    das unterschreibe ich glatt...

    In den USA bist du nur wer, wenn du auch das Geld hast- ok. ist warscheinlich in jedem Land der Erde so, aber wenn man ein Normalo- wie unsereins ist- dann hat man schon mit vielen Problemen zu kämpfen.Da kann man sehen, wie gut man es doch als deutscher Arbeitnehmer hat und selbst das ist uns teilweise noch nicht gut genug. Wir regen uns auf, weil die Krankenkassen ihren Leistungskatalog mal wieder überarbeiten, in den USA fragt danach keiner, wenn man überhaupt versichert ist, es wird privat gezahlt, oder nicht, dann rennst du eben mit einer Zahnlücke rum...Meine Tante erzählte mir schon vor 15 Jahren, das sie bei jedem Arztbesuch erstmal 20$ hinlegen muss! Vor ein paar Jahren erzählte mir eine Bekannte- ich bin die Einzigste Raucherin in ihrem Umfeld- dass das Rauchen in ihrer Firma generell verboten sei, d.h. auch privat zu Hause, wird man erwischt, wird man gefeuert. Hallo? Ok am Arbeitsplatz, das sehe ich ja noch ein, aber privat zu Hause?

    Es gäbe sicher noch viel mehr Beispiele, aber da ich in den USA nur Urlaub machen möchte und nicht leben...

    Nur noch eins hinterher: letzte Woche, wurde ein 7jähriger(!) einer Berliner Schule verwiesen und für eine Woche vom Unterricht suspendiert, weil er eine Mitschülerin unsittlich berührt haben soll (angeblich soll es eine Rangelei gegeben haben und er hat aus Versehen die Brust (die Betonung liegt bei 7 Jahre !!!!) des Mädchen berührt)Bekommen wir jetzt auch amerikanische Verhältnisse?!

    moco
  • LadyLuck
    Dabei seit: 1101772800000
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    geschrieben 1183984191000

    Urlaub ja, leben nur mit Geld oder richtig guten Job und Benefits!!

    Ich liebe auch die USA und die Menschen mag ich auch recht gerne, nur manchmal haben die einen an der Waffel.

    Alleine wie die ihren Präsidenten wählen und was für, in meinen Augen, Schmuh die damit machen.

    Die Macht der Ölkonzerne und Waffenkonzerne geht mir auch gegen den Strich! Da können 100 Menschen abgeschlachtet werden, die ändern ihre Gestze nie!!

    Und ich mag dieses ewige Gelaber über den "wir kämpfen im Irak für unsere Freiheit" nicht. Patriotismus schön und gut, mir ist es ab und zu zu viel (Memorial day).

    Auch das, die Regierung nicht viel für die Umwelt tut nervt. Die sind so fortschrittlich oder wollen es sein, nur da wird nichts gemacht. Ich versteh das nicht!! :frowning:

    Hat aber alles mit der Regierung zu tun und nicht mit den Menschen.

    Und manchmal sind sie mir zu konservativ. Aber die Menschen sind sehr nett und freundlich, kinderlieb und man kommt schnell mit ihnen ins Gespräch (oberflächlich). Dann sind sie auch sehr interessiert und man merkt manchmal das sie sehr unwissend sind (Allgemeinbildung).

    Alles andere wurde hier bereits schon gesagt und ich schließe mich dem an.

    Ich würde mir trotzdem nie den Urlaub in den USA vermiesen lassen. Viele fliegen ja nicht hin wegen Bush & Co. Ja und, nicht jeder Ami ist so blöd und hat ihn gewählt.

  • Rumreisender
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    geschrieben 1183995806000

    Naja und ich find viele leute da sehr naiv. Die vertrauen auf alles, was der Präsident sagt und mach das wie die Lemminge.

    (habe leider viele eben solche dort kennengelernt)

    Zur Zeit leb ich im Flugzeug - 45 Länder hab ich schon und 30.000 km durch Australien
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