Hi Silke,
meine Vorredner habe ja schon einiges über Venezuela berichtet, jedoch nichts über die Ausreise.
Venezuela geht sehr strikt gegen den weit verbreiteten Drogenmissbrauch vor. Das bedeutet, dass die Kontrolle am Flughafen alles andere als angenehm sein kann. Die Koffer werden komplett durchwühlt. Gegenstände, die die Zollbeamten nicht kennen, werden schon mal auf den Geschmack getestet und es kann passieren dass Sie auch reinbeissen (kein Witz!!!). Medikamente wie z.B. Immodium akut kennen sie nicht und halten die Tabletten sogar für Drogen. Gut wenn man dann ein Wörterbuch (Die Zollbeamte sprechen weder Englisch noch Deutsch) dabei hat und erklären kann, wöfür die Tabletten gedacht sind. Es kann aber auch passieren, dass der Reisepass von den Zollbeamten abgenommen wird und man den Magen röntgen lassen muss. Das Röntgen findet selbstverständlich nicht am Flughafen statt, sondern in der Klinik in Porlamar (eine Klinik, in die ich nicht freiwillig gehen würde!). Die Ärzte haben alle Zeit der Welt, während die letzten Fluggäste bereits eingecheckt haben und "Boarding Time" in der Abflughalle aufblinkt. Ob die Ärzte wissen, was ein Bleimantel ist?? Keine Ahnung! Für Frauen ist es jedenfalls gesundheitlich sehr bedenklich ohne einen Bleimantel geröntgt zu werden! Können die Ärzte kein Kondom mit Drogen im Magen finden, sieht man den Zollbeamten die Enttäuschung sehr deutlich an. Was aber nicht heisst, dass die Zollbeamten den Reisepass wieder rausgeben. Sie behaupten einfach (und zwar wieder züruck am Flughafen; gerade noch rechtzeitig, da sich der Abflug verzögern wird), dass es offensichtlich ist, dass man Drogen im Magen hat, man kann es deutlich auf dem Röntgenbild erkennen. Sie wollen erneut in die Klinik fahren (Fahrtzeit ca. 25-30min, insgesamt für hin und zurück),für ein weiteres Röntgenbild.
Nach langer Überzeugungsarbeit, darf man dann doch gehen, da der Flieger in Kürze starten wird.
Die komplette Röntgenaktion hat ungefähr 1,5h gedauert, gut wenn man rechtzeitig am Flughafen ist!
Die hier beschriebenen Erlebnisse stammen alle aus unserer kleinen Reisegruppe von 8 Personen im Alter von 25 bis 62 Jahren.
Und zwar keineswegs eine Gruppe von offensichtlichen Drogenjunkees.
(ein paar Zahlen für die Statistik: insgesamt wurden 4 Männer und 1 Frau von ca. 260 Passagieren in der Klinik untersucht)
Wir sind zum Glück wieder vollzählig in Deutschland gelandet.
Ansonsten war es ein sehr schöner Urlaub in Venezuela.
Viele Grüße,
Mike