• tipli
    Dabei seit: 1199059200000
    Beiträge: 8
    geschrieben 1199098702000

    hallo pesche!

    ich mache mir schon seit einiger zeit gedanken eine ganz ähnliche reise zu machen...

    also auch mit jeep nach brasilien - wie weit und welche genaue richtung steht noch in den sternen.

    wann geht´s denn los?

    bitte gib bescheid, ob du irgendwo einen reisebericht veröffentlichst!

    zwei ganz konkrete fragen hätte ich auch:

    weisst du was über ausreisebestimmungen mit venezolanischen mietwägen seitens der vermietung?

    ist so ein trip verkehrsbehinderungstechnisch an eine bestimmte jahreszeit gebunden?

    zum thema kriminalität noch: ich war letztes jahr 3 monate ohne zwischenfälle in ven.

    trotzdem sollte man sehr vorsichtig sein und dieses thema keinesfalls auf die leichte schulter nehmen.

    danke und beste grüsse, timo.

  • Pesche
    Dabei seit: 1096588800000
    Beiträge: 726
    geschrieben 1199207406000

    Hallo Timo

    Zu deinen Fragen:

    * Betreffend Mietwagen nach Brasilien kann ich dir keine Antwort geben. Wir haben den Trip mit privaten Jeeps meiner venezolanischen Freunde vorgesehen.

    * Ich würde diesen Trip nicht unbedingt in der Regenzeit zwischen Mai - Oktober durchführen, obwohl mit einem 4x4 Jeep dieses “Reisli” machbar ist!

    Interessant wäre auch eine Fahrt auf der Küstenstrasse von Venezuela nach Kolumbien. Meine Freunde haben mir jedoch dringend abgeraten und sind auch nicht bereit, mich zu begleiten. Gerät man ungewollt in ein Scharmützel zwischen der Drogenmafia und der Polizei, kann es ungemütlich werden!

    Bedingt durch eine komplizierte Operation, voraussichtlich noch diesen Monat, ist der Reisetermin für meine Frau und mich noch offen.

    Nachstehend noch zwei Episoden zum Schmunzeln. Auch das ist Südamerika, resp. Venezuela!:

    ALLES NACH VORSCHRIFT!

    Eine militante Gruppierung von Regierungsgegnern sprengte in einer Kraftwerkunterstation der staatlichen Unternehmung CADAFE eine Trafogruppe in die Luft. Nichts außergewöhnliches. Das kommt hin und wieder vor. Die Ministerien geben dann neue Sicherheitsdispositive heraus, die in der Regel nach einigen Monaten wieder versanden.

    Eine Woche nach dem Terrorakt besuche ich das Kraftwerk Sta-Teresa, in dem ich in den vergangenen Wochen immer wieder einige Stunden gearbeitet habe. Das Kraftwerk ist gut bewacht und der Zutritt nur mit entsprechenden Ausweispapieren möglich. Der Betriebsleiter hat mich dem Kader und den Pfortenwächtern persönlich vorgestellt. Das Wachpersonal kannte meinen Vor- und Nachnamen obwohl auch per “Sie”, nur der Vornamen benutzt wird, den Geschäftswagen mit BBC-Logo und meine Tätigkeit als Projektleiter für die Kommunikationssysteme des gesamten landesweiten CADAFE Strom-Netzes. Meistens habe ich mit dem diensttuenden Wachmann bei der Eingangspforte kurz einige Worte gewechselt.

    Ich fahre also mit dem Geschäftswagen auf das immer geschlossene Eingangstor zu. Normalerweise entriegelt der diensttuende Wachmann aus seinem Büro das elektrisch gesteuerte Tor, lässt mich passieren und kommt dann freundlich lachend auf einen kurzen Schwatz an mein Wagenfenster. Heute bleibt das Tor zu. Der immer gutgelaunte Wächter José, mit dem ich schon mehrmals ein kurzes Plauschgespräch geführt habe, nähert sich meinem Wagen und fragt mit ernstem Gesicht: <> Verdutzt sage ich: <> José antwortet mit ernstem Gesicht: <> Lachend antworte ich: << Also mein Name ist Señior Pedro, ich arbeite bei der BBC-Venezolana, und bin verantwortlich für die neuen Kommunikationssysteme -- genügt das?>> Immer noch mit ernstem Gesicht antwortet José: <>. Etwas verdattert entnehme ich meiner Aktenmappe den Pass, die BBC-Ausweispapiere und die vom Ministerium ausgestellte Zutrittsberechtigung für sämtliche CADAFE Anlagen und übergebe die Dokumente José. Immer noch mit ernstem Gesicht, verschwindet er in seinem Büro. Kurze Zeit später kommt José, jetzt über das ganze Gesicht strahlend zurück und sagt: << Guten Morgen Señior Pedro -- hier haben sie ihre Dokumente zurück -- tut mir leid, dass ich sie ********* habe, aber ich habe strikte Anweisungen vom Chef, unserem Betriebsleiter erhalten und noch einen schönen Tag!>>

    Etwas später entschuldigt sich auch noch der Betriebsleiter, mit dem ich per “Du” bin mit den Worten: <>. Meine Antwort: <>. Pablo nimmt die Einladung schmunzelnd entgegen.

    Mit einem Gin Tonic stoßen wir beim Apéro auf den Amtsschimmel beim Ministerium an und diskutieren noch einige geschäftliche Belange. In Venezuela ist es üblich, geschäftliche Dinge beim Apéro zu besprechen. Beim anschließenden Mittagessen ist das Geschäft “TABU” und man kommuniziert, losgelöst von hängigen Problemen, nur noch locker über Gott und die Welt. Super, dieses ungeschriebene Gesetz. Ich habe das auch in unseren Breitengraden ausprobiert. Es funktionierte leider nicht!!

    FAHRPRUEFUNG IN CARACAS

    Im Auftrag meiner Arbeitgeberfirma verbrachte ich längere Zeit in Venezuela. Ein venezolanischer Führerausweis war deshalb obligatorisch. Profis informierten mich, dass ohne einheimische Prüfungshelfer, die vor dem Prüfungsgebäude in Caracas ihre Dienste anboten, nichts gehe.

    Mein Prüfungshelfer begleitet mich in das Theoriezimmer und stellt mir den Experten vor. Nach dem Zufallsprinzip kreuze ich auf den Prüfungsunterlagen die Antworten an. Bedingt durch meine damaligen minimalen Spanischkenntnisse verstehe ich von den Prüfungsfragen mehrheitlich nur “Bahnhof”! Der Experte prüft stirnrunzelnd meine Arbeit und sagt kurz und bündig: <> Jetzt folgt der große Auftritt meines Prüfungshelfers. Gemeinsam mit dem Experten begeben wir uns in ein Hinterzimmer. Einige Geldscheine wechseln den Besitzer und oh Wunder, der Experte teilt mir freundlich lächelnd mit: <> Dann sagt er: <> Meine schüchterne Antwort: <> -- beantwortet er wiederum kurz und bündig: <> Nun folgte das bekannte Prozedere. Hinterzimmer, Besitzerwechsel von Geldscheinen und die freudige Information: <>

    Glücklich und zufrieden verlasse ich mit meinem Prüfungshelfer das Gebäude und bei einem Drink in seinem Büro, resp. in einer nahegelegenen Kneipe, wechseln wiederum einige Geldscheine den Besitzer.

    PS

    Den venezolanischen Führerausweis, bestückt mit wunderschönen Stempeln und noch schöneren Unterschriften, inkl. einer grauenhaften Foto mit Nummer ( vergleichbar mit Aufnahmen von Verbrechern!) besitze ich heute noch und ist jeden Franken, resp. jeden Bolivar wert!

    Sorry, meine Antwort ist etwas lang geworden!

    Gruß

    Pesche

    Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon!
  • elke3
    Dabei seit: 1183852800000
    Beiträge: 2572
    geschrieben 1199209575000

    [quote=Pesche]

    Vorausgesetzt allerdings, man meidet die, vom Massentourismus überlaufenen AI-Destinationen wie z.B. die Isla de Margarita, um nur einen “schrecklichen” Ort zu nennen.

    Hallo Pesche,

    ich möchte doch mal ein paar Sätze über "unsere Insel" schreiben, die wir im Februar mal wieder aufsuchen, wir freuen uns schon riesig. Ob man die Insel nun wirklich als "vom Massentourismus überlaufen" empfindet, hängt sicherlich von jedem einzelnen und von seinen Erwartungen ab. Aber was Massentourismus angeht, gibt es bestimmt "schrecklichere" Orte auf der Welt.

    Viele Hotels auf der Insel bieten AI an, wir mögen das dort nicht. Wir mieten uns ein Ferienhaus oder Apartment - es gibt aber auch viele Hotels, die ÜF anbieten. Es ist also für jeden Geschmack etwas vorhanden. Unser Urlaubsort ist ein kleines Dorf, es heißt El Cardon. Dort genießen wir die Ruhe, uns gefällt es aber, dass wir von dort aus viele Möglichkeiten haben, man kann sich auf der Insel gut bewegen, sei es mit Mietwagen oder per Taxi. Es gibt eine Vielzahl von Restaurants, wir gehen auch gerne dahin, wo die Einheimischen essen.

    Ich will jetzt nicht alle Ausflugsmöglichkeiten auf der Insel aufzählen, allein landschaftlich geht es vom Nebelwald bis zur wüstenähnlichen Vegetation.

    Man kommt schnell aufs Festland, das wirklich faszinierend ist. Bei unserem vorletzten Urlaub waren wir auf der Halbinsel Paria, die allein wegen der Landschaften sehenswert ist, aber als besondere Attraktion gibt es noch die Guacharo-Höhle. Im nächsten Urlaub geht es für ein paar Tage nach Los Roques.

    Uns gefällt eben, das man so viele Möglichkeiten dort hat, seinen Urlaub individuell zu gestalten, außerdem stimmt das Preis-Leistungsverhältnis. Auf Grund der niedrigen Nebenkosten empfehle ich auf Isla Margarita kein AI, es lohnt sich einfach nicht. Bitte, dass mich da niemand falsch versteht, ich will hier keine AI-Diskussion, auch wir haben schon AI-Urlaube gemacht. Aber ich bekomme schon mal hier im Forum oder durch meine HP Anfragen hierzu.

    Ich wünsche allen ein schönes und gesundes Neues Jahr und wunderschöne Reisen!

    Elke

    Gran Canaria - ich lebe auf meiner Trauminsel!
  • tipli
    Dabei seit: 1199059200000
    Beiträge: 8
    geschrieben 1199217336000

    @pesche

    dankeschön,

    wie gesagt, wenn ihr irgendwo einen reisebericht postet - bitte unbedingt sagen!

    zum venezolanisch-kolumbianischen grenzgebiet habe ich ausgenommen landschaftlich auch schon auffällig viele greuelgeschichten gehört!

    freunde aus ccs waren früher oft für ein langes wochenende in der gegend (ven. seite), fahren aber deshalb nicht mehr hin.

    das scheint sich - abenteuerlust in ehren - nicht zu lohnen.

    und das zu wasser und am lande...

    ich wünsche euch einen spitzentrip und grüsse in die schwiz!

    ps. und natürlich alles beste für die angesprochene operation!

Antworten
Thema gesperrt
Interner Fehler.

Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!