Den aktuellen Fall auf der Urlaubsinsel Fehmarn von vergangenem Samstag, bei dem ein junger, bei der Tauchschule angestellter, Tauchlehrer mit sechs Frischlingen einen Schnuppertauchgang durchführte, der leider für einen 10-jährigen Jungen tödlich endete (eine 16-jährige liegt auf der Uniklinik-Intensivstation) möchte ich mal als Anlass nehmen, auf die erheblichen Risiken derartiger Angebote für Urlauber weltweit hinzuweisen. Schnuppertauchen wird als Mittel zum Kundenfang für Tauchkurse überall angeboten, wo Wasser und Urlauber sind.
Als Mini-Checkliste diese Fakten, die der Interessent beachten sollte:
Eine ausführliche Theorieeinweisung (Dauer mindestens eine Stunde) ist Pflicht.
Beim Schnuppertauchen im Meer darf eine Tiefe von 5 m auf keinen Fall überschritten werden. Für Kinder bis 12 Jahre sind 3 m die absolute Grenze (eigentlich sollten Kinder bis 14 Jahre gar nicht mit Gerät tauchen).
Es muss pro Schnuppertaucher im Meer ein (1) ausgebildeter und zertifizierter Tauchlehrer eingesetzt werden. Bei Kindern ist auf einen sehr erfahrenen und möglichst auch älteren Tauchlehrer Wert zu legen.
Es muss eine altersgerechte Ausrüstung verfügbar sein, für Kinder somit u. a. kleine Pressluftflaschen.
Der Tauchlehrer muss sich fließend in einer Sprache mit dem Kunden verständigen können, in der dieser ebenfalls sehr gute Kenntnisse hat oder die seine Muttersprache ist.
Wer nicht sicher und ausdauernd ohne Hilfsmittel schwimmen kann, muss auf Schnuppertauchen im Meer oder Tauchen verzichten.
Eine gewisse physische Fitness sowie nicht vorhandene psychische Hinderungen wie Platzangst, Fischphobie, Höhenangst sind zwingend zu fordern.
Das gesamte Umfeld des Schnuppertauchangebotes darf keine weiteren Stressfaktoren wie Springen vom Boot, Seegang, Strömung aufweisen.