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"Für Bagatellunfall zwei Tage im *********
Tourist aus Irland (21) gerät in Chaweng in die thailändische Justizmühle
*********, viel Geld verloren, Weihnachten in Thailand statt mit der Familie: Diesen Urlaub hatten sich Dean und Vanessa anders vorgestellt.
Ein großes Mietmotorrad, zur falschen Zeit am falschen Ort und eine unkooperative Polizei in Chaweng – diese Mischung brachte Dean Mc Grath (21) aus Dublin Anfang Dezember hinter „thailändische Gardinen“. Wegen eines Bagatellunfalles saß der Ire zwei Tage im ********* und musste seinen Urlaub um fast einen Monat verlängern.
Im Zentrum von Chaweng hatte Dean am 30. November mit einer gemieteten Honda 900 ccm Fireblade eine Thailänderin auf ihrem Roller gestreift. Keine große Sache, dachte Dean und kümmerte sich um die verletzte Frau. Diese hatte sich das Handgelenk angebrochen und rief über das Mobiltelefon ihren Ehemann zu Hilfe. Unfallzeitpunkt 10 Uhr vormittags. Kein Alkohol war im Spiel, beide Fahrzeuge hatten bei der Kollision kaum 30 km/h auf dem Tacho.
Im 200 Meter entfernten Polizeirevier Chaweng lernte Dean Mc Grath auf die harte Tour Straßenverkehrsrecht kennen, wie es in Thailand häufig praktiziert wird. Der Ehemann der verletzten Rollerfahrerin forderte ohne Umschweife 100.000 Baht in bar. Der Sachbearbeiter der Polizei ließ die Streitparteien alleine feilschen. Die Schuldfrage hatte er von Beginn an zu Ungunsten des Urlaubers entschieden: „You are wrong.“ Dean sei alleine verantwortlich.
Dean Mc Grath stammt aus einem armen Viertel in Dublin. Selbst als nach zähen Verhandlungen eine Einigung bei 50.000 Baht Schadenersatz in Aussicht gestellt wurde, musste er passen. „Ich habe gesagt, dass ich eine solche Summe nicht sofort aufbringen kann“, sagt Dean. „Welche Folgen das für mich haben würde, daran dachte ich im Traum nicht.“ Seinen Reisepass hatte der Motorradverleiher der Polizei ausgehändigt.
Beim nächsten Termin in der Polizeidienstelle, zwei Tage darauf, packten ihn die Beamten in einen Jeep und brachten ihn zum Büro des Staatsanwaltes. Nach fast drei Stunden Papierarbeit ging die Reise weiter ins Provinzgericht bei Hua Thanon. „Was die ganze Zeit vor sich ging, konnte ich nie nachvollziehen“, so Dean. „Ich habe kein Wort verstanden..“
Im Gericht traf er seine Unfallgegnerin wieder. Diese reduzierte ihre Ansprüche und erklärte sich mit 26.000 Baht Schmerzensgeld einverstanden. Dean und seine Freundin Vanessa Kane (20) versprachen, schnell über die Western Union Bank Geld anweisen zu lassen.
Pech für Dean Mc Grath, dass es 17 Uhr geworden war und die Gerichtsmühlen angefangen hatten zu mahlen. Als Angeklagter wurde der irische Urlauber wegen riskanten Fahrens nach mündlicher Anhörung festgenommen und in eine Haltezelle mit sieben thailändischen Kriminellen gesteckt. Die Kaution setzte das Gericht auf 100.000 Baht fest. Als Deans Verlobte Vanessa zwei Stunden später mit dem blitzüberwiesenen Geld ihren Freund auslösen wollte, saß dieser bereits im *********.
„Diese Nacht werde ich nie vergessen! Mit mir in der Zelle saßen sechs Ladyboys und ein Vergewaltiger.“ Dean Mc Grath wehrte die Liebesavancen seiner Mitinsassen mehrfach erfolgreich ab und wurde nach einiger Zeit auch in Ruhe gelassen. An Schlaf war dennoch nicht zu denken. Der Albtraum ging am nächsten Tag weiter, wenngleich er frühmorgens mit anderen europäischen Gefangenen zusammengelegt wurde.
Erst abends um 19 Uhr setzten ihn die Behörden nach Zahlung einer Kaution von 100.000 Baht auf freien Fuß. Der Termin für die Gerichtsverhandlung wurde auf den 30. Dezember terminiert. Ihren Nachhauseflug am 8.12. konnten Dean und Vanessa vergessen. Wenigstens hatte sich Deans Stiefvater aus Irland mit dem Konsulat in Bangkok in Verbindung gesetzt. Dieses empfahl ihm die Kontaktaufnahme mit dem britischen Honorarkonsul Dave Covey auf Samui sowie Liz Luxen als thailändischer Übersetzerin.
Trotz der kompetenten Hilfe scheiterte ein letzter Rettungsversuch. Am Abflugabend saßen Dean und Vanessa nicht in ihrem Flugzeug, sondern gemeinsam mit Liz Luxen bei der Polizei in Chaweng. Dort ging der Poker um Schadenersatz in eine neue Runde – dieses Mal mit einem Anwalt aus Nathon auf Seiten der Motorrollerlenkerin. Statt 26.000 Baht für ihre Verletzungen forderte dieser 50.000 Baht sowie weitere 10.000 Baht für die Bemühungen der Polizeibeamten. „Der hat mir offen gedroht, mich zu verklagen und ein langwieriges Zivilverfahren einzuleiten“, schildert Dean.
McGrath fügte sich und bezahlte. Am nächsten Tag könne er seinen Pass beim Provinzgericht abholen, versicherte ihm der Sachbearbeiter in Chaweng. „Ein leeres Versprechen“, erbost sich der irische Urlauber. „Am 9. Dezember hat man mir beim Gericht keinen Pass ausgehändigt, sondern den Gerichtstermin für 30. Dezember bestätigt.“ Es sei zu spät für eine Einigung.
Seine Aufenthaltsgenehmigung lief am Heiligen Abend automatisch aus. Mit Hilfe eines Schweizer Hoteliers und dessen Kontakten in die Immigrationsbehörde konnte Dean Mc Grath eine weitere Festnahme als „Weihnachtsgeschenk“ vermeiden. Diese hätte ihm gedroht, wenn er nach dem 24.12. ohne Pass und Aufenthaltsbewilligung, dafür aber mit einer Anklage in Thailand verblieben wäre.
Bei Redaktionsschluss befanden sich Dean und Vanessa noch auf Koh Samui. Der FARANG empfiehlt anhand dieser Geschichte, im Falle eines Unfalles immer die Touristenpolizei hinzuzuziehen und darauf zu bestehen, die Botschaft zu verständigen. Bei Bagatellfällen erspart das Bezahlen einer überschaubaren Summe in Thailand oft lange juristische Auseinandersetzungen."
Quelle: Der Farang Ausgabe 01 / Januar 2010