Morgen Rumsstein. (morgen malini, du kannst gleich mitlesen)
Ich geh mal davon aus, dass du nichts wissentlich verdrehst, sondern es nur nicht richtig verstanden hast. Es gibt nicht zwei Klassen von Folter sondern unterschiedliche Wahrnehmung dieser Folter, basierend auf der persönlichen Betroffenheit.
Nun zu deinem Beispiel mit dem Nachbarn und Kollegen. Das von dir beschriebene Verhalten hat erstmal nicht mit Logik zu tun, sondern mit menschlichem Verhalten. Und in der Tat ist das beschriebenen Verhalten Usus. Kannst du googeln unter Verhaltensweisen, Betroffenheit etc.
Aber bleiben wir mal bei deinem Beispiel: Also der scheinheilige Ägyptenurlauber straft den Nachbarn und ignoriert das Verhalten des Arbeitskollegen. Für mich nachvollziehbar, weil er die Frau des Nachbarn kennt und es ihn betroffener macht.
Wenden wir das Beispiel mal auf den Türkeiurlauber an: Der geht nicht mit dem Arbeitskollegen in die Kneipe und trinkt Bier, sondern der geht zu seinem Nachbarn und trinkt dort das Bier. Er ignoriert, das dieser seine Frau schlägt und trinkt kostenlos dessen Bier. Ist ja auch billiger.
Im Klartext. Ich habe begründet, warum mich die Zustände in der Türkei betroffener machen als in einem andern Urlaubsland und ich daher lieber z.B. nach Ägypten reisen würde. Gebucht habe ich bisher Spanien und Italien. Wenn man das für scheinheilig hält, wie bezeichnet man dann das Verhalten von Türkeiurlaubern?
Die wissen ja auch, dass in der Türkei gefoltert wird und Menschen wegen ihrer Meinung verfolgt werden. Die wissen auch, dass die Türkei sich im Krieg befindet. Die wissen auch, dass die Türkei die deutsche Bundesregierung beleidigt hat.
Sollte man diese dann (und ich lege hier ausdrücklich Wert auf den Konjunktiv) als "Kriegsgewinnler" bezeichnen, weil sie die krisenbedingten Sonderangebote abgreifen? Ihr Gewissen beruhigen sie dann mit dem Argument, den armen Hotelbetreibern in der Türkei und deren Bediensteten zu helfen und machen ansonsten die Augen zu?
Tatsache ist, dass jemand, der sich zur Zeit gegen einen Türkeiurlaub entscheidet, in der Regel draufzahlt. Dafür sollte er sich moralisch nicht rechtfertigen müssen.
Anders sieht es bei den "Schnäppchenjägern" aus. Die müssen schon mehr Aufwand betreiben um ihr Verhalten moralisch zu rechtfertigen.
Rumsstein, lass die nicht auf eine logische Diskussion mit mir ein, die endet immer mit deinen Weihnachtswünschen. Und diese hatte ich jetzt oft genug.
Malini, du bist mir noch eine Antwort schuldig. Und bitte nicht wieder ausweichen.