Ich bin zur Zeit in Tekirova. Hier waren schon immer weniger Deutsche, aber soooo wenige wie dieses Jahr - fällt richtig auf.
Auf dem heutigen Markt fast keine deutsche Stimme zu hören. Das Jahr 2016 haben doch einige nicht gut überstanden, die Anzahl der geschlossenen Geschäfte ist nicht zu übersehen.
Ich fühle mich in keiner Weise in der Sicherheit eingeschränkt, habe viele Freunde wieder getroffen und feste gedrückt. Bei den meisten geht es wieder aufwärts.
Kein Fehler, finde ich, eher eine Entwicklung.
Die Hotels brauchen Gäste, sie können es sich gar nicht leisten auf eine bestimmte Klientel zu "setzen".
Nun, die Kausalität war damals tatsächlich eine andere, da bis 1994 eigentlich nur Westeuropäer in dieser Region ihre Ferien verbrachten. Im Frühjahr 1999 kam mit der Verhaftung des PKK-Führers Öcalan dann der Super-GAU. Drohungen mit, die Ankündigung von Anschlägen durch die PKK und eine wenig hilfreiche Berichterstattung hiesiger Gazetten, sorgten ad hoc dafür, dass die Buchungsquote gegen Null tendierte.
Wir waren im Mai 1999 im Turtles Marco Polo - 20 Gäste, 27 Animateure und von jeweils 4 Hotels im Großraum Kemer waren 3 geschlossen bzw. eröffneten gar nicht erst. Auf diese Ursache folgte recht schnell die Wirkung in Form einer neuen Gästeklientel, die in unzähligen Bussen ankam und auf die Hotels verteilt wurde. Den Hotels und ihren Angestellten gefiel das ebenso wenig wie uns, aber was hätten sie ohne Gäste, ergo ohne Geld, machen sollen? "Gesetzt" hatten sie damals auf die Deutschen, die sie hängen ließen. Wie es der ****** will, kam zeitgleich der kometenhafte Anstieg des Ölpreises von ca. 20 US$ auf ungefähr 140 US$/Barrel und damit eine Devisenschwemme in einige GUS-Staaten, die die Urlaubskasse für viele Jahre füllen sollte, aber das führt jetzt zu weit.
Die aktuelle Situation, wenn auch vor ganz anderem Hintergrund, ist übrigens durchaus vergleichbar und wir werden in einigen Jahren darüber schimpfen, dass die Hotels zu Zeiten des Herrn E. nicht auf die Deutschen gesetzt haben..............
LG Bert
Wieso eine wenig hilfreiche Berichterstattung hiesiger Gazetten? Seien wir doch froh, daß wir bei uns noch eine Pressefreiheit haben und die Berichterstattung nicht einseitg tendenziös ausfallen muß, ganz im Sinne des Khalifen, sonst droht der Knast. Wie viele Journalisten sitzen eigentlich in der Türkei ein? Nur weil sie glaubten frei berichten zu müssen. Und ich befürchte, die Situation kommt noch besser, weil im Moment gerade eine Welle von Asylanträgen türkischer Staatsbürger bei uns läuft, weil sie befürchten müssen, als Gülen Anhänger verhaftet zu werden. Mal sehen, welche Pläne E... schon in der Schublade hat, um andere Geiseln auszutauschen ??
Und ich halte auch nichts davon, hier schon wieder tendenziös zu schreiben. Habe bisher gar nichts von einem Geiselaustausch mitbekommen. Jeder kann befürchten, was er will, vermuten, was er will. Und von einer Welle habe ich bisher in den veröffentlichten Statistiken des BAMF nichts gelesen.
Na jetzt sind wir wohl mitten in der Höhle des Löwen angekommen. Gerade mußte die BAMF einräumen, daß einige von ihnen eingesetzte Dolmetscher ihren Job für die Spionage für die Türkei mißbraucht haben. Früher wurden wir von der Stasi ausspioniert, jetzt von DITIB und der Türkei.
Nun schrieb ich ja von 1999, mein lieber Trave175, und zu dieser Zeit war der von Dir offensichtlich nicht gerade schwärmerisch umworbene Herr Erdogan meines Wissens Gefängnisinsasse und Herr Ecevit der Ministerpräsident der Türkei. So gesehen kann ich da keinerlei Zusammenhang zu meinem Beitrag erkennen, aber sei's drum:
Es war und ist exakt so, wie Ullrich5 es beschreibt. Die Berichterstattung einiger unserer Medien war und ist tendenziös, völlig überzeichnet und einzig und allein auf Krawall gebürstet. Ich habe in diesem Urlaub 1999 Pressevertreter gesehen, die eigens geladen wurden, um über die Situation so zu berichten, wie sie sich tatsächlich vor Ort darstellt. Erfolglos - eine gewünschte "Kurdenintifada", die es nie gab, lässt sich offensichtlich besser verkaufen, als eine beinahe paradiesisch ruhige, weil gästefreie T. Riviera.
Last but not least denke ich, dass diese schlicht geschriebenen und populärwissenschaftlichen Politexkurse nichts in einem Reiseforum zu suchen haben. Ich finde sie mittlerweile jedenfalls gähnend langweilig.
LG Bert
Ups! Scheint als wäre etwas schief gelaufen!
