Aus einem Interwiev mit Tahir Görgülü dem neuen CEO der Kayi Gruppe (das ist die Mama der Riva Hotels):
Auzug:
Frage: Kann es sein, daß Sie sich einen Schritt weit aus der Hotellerie zurückgezogen haben?
TG: Die Devisenprobleme, die in den letzten Jahren aufgetreten sind, haben uns und auch unsere Partner vor ernsthafte Probleme gestellt. Viele unserer Freunde haben erhebliche Verluste hinnehmen müssen. Der Hauptgrund ist die Tatsache, daß wir Devisen einnehmen, unsere Ausgaben jedoch in der Landeswährung machen müssen. Die leichte Erhöhung der Devisenkurse während der letzten Monate hat da ein wenig Entspannung gebracht. Doch letztes Jahr haben wir in unseren Haushaltsplanungen eine interessante Situation erlebt: Alleine der Preis für Tomaten ist innerhalb eines Jahres um 40 % gestiegen. Das zeigt augenfällig, wie unsere Unkosten bei sinkenden Einnahmen angestiegen sind. Wie Sie wissen, haben wir letztes Jahr das Adam & Eve eröffnet. Nun ist es ein Hotel, das unter den Besten der Welt genannt wird und ist in einer guten Lage. Dennoch wollen wir zur Zeit lieber in den Bereichen Fluggesellschaft und Reiseveranstalter wachsen. Bei Hotels werden wir mit unserem bisherigen Bestand auszukommen versuchen und keine neuen Investitionen tätigen. Wir haben ja auch letzten Monat eines unserer Hotels verkauft. Den Verkaufsbetrag wollen wir für die Fluggesellschaft verwenden. Darüber kann man aber in der Zukunft auch wieder anders entscheiden. Das ist wohl eher ein emotionales Thema (lacht).
Frage: Was denken Sie persönlich über Investitionen in Hotels und Feriendörfer?
TG: Ich persönlich meine, daß man keine neuen Investitionen zulassen sollte. In der ersten Reihe direkt am Strand gibt es ohnehin keine Grundstücke mehr. Das ist alles sehr schnell gewachsen. In meiner Zeit als Reiseführer wurde ich von den Gästen oft darauf angesprochen, daß man so in naher Zukunft Spanien gleichen werde. ich habe dem immer widersprochen, und gesagt, daß wir diesen Fehler in der Türkei nicht machen werden. Doch nun sehe ich, daß dieser Punkt fast erreicht ist, ja, im Grunde ist es nun sogar schlimmer als in Spanien geworden. Dieses schnelle Wachstum hat uns auch im Hinblick auf unseren Service und unsere Qualität geschadet. Denn bei einem so schnellen Wachstum findet man einfach nicht genug qualifiziertes Personal. Oft war es auch so, daß das Personal, wenn man es besser ausbilden wollte, einfach zu einem anderen Hotel gewechselt ist. Die hohe Bettenkapazität ist auch einer der Gründe, weshalb wir die Saison nicht auf das ganze Jahr ausweiten können. Jetzt ist es an der Zeit, daß die Investitionen verlangsamt werden, damit sich der Hotelsektor erst einmal beruhigt. In 5 oder 10 Jahren kann man dann noch einmal über neue Investitionen nachdenken. Natürlich kann auch der Staat einiges Positives veranlassen, beispielsweise durch Steuernachlässe für die Angestellten. Er könnte Fluggesellschaften unterstützen, um weitere Flüge zu neuen Quellmärkten zu ermöglichen. Es muß einfach endlich erkannt werden, daß die Türkei ein Tourismusland geworden ist. Der Tourismus muß ähnlich intensiv gefördert werden wie das in der Landwirtschaft der Fall ist. Dabei wäre es besonders wichtig, Fluggesellschaften und Reiseveranstalter zu unterstützen. Da ist es nicht so wichtig, große Hotels zu bauen. Wichtig ist, sie nun auch voll zu bekommen. Und das ist die Aufgabe der Reiseveranstalter.
Die türkische Tourismuszeitschrift Turizmce hat dieses Interview mit Tahir Görgülü geführt. Tourexpi.com hat es ins deutsche übersetzt.
Hier noch ein paar Neuigkeiten zu Sky Airlines:
SKY Air baut Flotte aus
Freitag, 27. Juni 2008, 07:51
Mit dem neuen Flugzeug „Antalya“, einem Airbus A 321-200, hat die Fluggesellschaft der türkischen Kayı Gruppe (GTI) ihre Flotte weiter ausgebaut. Das Flugzeug traf diese Woche am Flughafen Antalya ein.
Mit der Namenswahl „Antalya,“ so der CEO der Kayı Gruppe Tahir Görgülü, wolle man die Verbundenheit zur Türkischen Riviera unter Beweis stellen: „Als eine Fluggesellschaft, die in Antalya gegründet wurde und den Flughafen Antalya als Basis hat, fühlen wir uns der Stadt stets verbunden,“ sagte Görgülü der türkischen Presse.
SKY Air erwartet nun auch ein weiteres Flugzeug vom Typ Airbus A 320-200. Ihm soll Tahir Görgülü zufolge erneut ein Name einer Stadt der Region verliehen werden: „Nächste Woche werden wir ein weiteres Flugzeug erhalten, dem wir den Namen Alanya verleihen werden,“ kündigte Tahir Görgülü an.
SKY Air hatte zuvor bereits von Airbus ein weiteres Flugzeug geliefert bekommen, das unter dem Namen „Jupiter“ fliegen wird. Die Kayı Gruppe will sich nach der Investition in das bekannteste Designhotel der Türkei, das Adam & Eve, in den nächsten Jahren auf Investitionen im Bereich der Luftfahrt konzentrieren (s. a. unser Interview mit Tahir Görgülü).
Quelle: tourexpi.com