So, mal back to topic, bin wieder da seit Samstag und kann nur sagen, mein Eindruck von Calis/Fethiye war ein gänzlich anderer. Es war ein Traumurlaub! Das Wetter war durchgehend gut, in den letzten Tagen mit über 40 Grad eher schon zu heiß, durch den Wind aber erträglich.
Am Strand waren wir nur einmal, obwohl das sonst gar nicht meine Art ist, aber mit Kiesstrand tue ich mich doch schwerer als gedacht. War jedenfalls sauber, und Liegen haben wir nicht gemietet, da wir ja welche am Pool hatten und nur die Promenade kreuzen mussten. Die Treppen sahen allerdings tatsächlich fies aus; da scheint das Meer mit der Zeit reichlich Kies fortgeschwemmt zu haben, dass die so in der Luft hängen.
Meiner Meinung nach schreit die Umgebung danach, erkundet zu werden, und so haben wir nur zwischendurch mal einen Erholungstag am Pool eingeschoben und waren ansonsten nur auf Achse.
[b][i]Unsere Ausflüge:[/b][/i]
Fethiye: Anfangs haben wir eine kostenlose Orientierungstour von Neckermann mitgemacht, die ging einen halben Tag, führte auch unweigerlich zum Leder- und Goldhändler, war aber ganz informativ und ok. Anschließend sind wir dann zum Amyntas-Grab gegangen. Oben stank es leider heftig nach Urin.
So richtig war es das nicht, also beschlossen wir, die Burgruinen zu erkunden. Dort entdeckte ich zum ersten Mal meinen Spaß am Klettern. Die Ruinen selbst sind nicht allzu spannend, aber der Aufstieg ist schön. Für Ungeübte nicht ganz ohne.
Ölüdeniz: Mit dem Dolmus hin - warum hierfür einen Reisebus bezahlen? Es war noch sehr leer, als wir ankamen. Der kostenlose Strand ist schon sehr schön, die kostenpflichtige Bucht besticht durch die absolute Stille (wenn nicht gerade ein schlecht geöltes Tretboot vorbeiquietscht). Hat uns gut gefallen.
Dalyan: Gebucht bei Neckermann. Insgesamt für meinen Geschmack zuviel Kommerz und zuwenig Kultur. Die Bootsfahrt war toll, das Schlammbad war spaßig, aber nicht ganz so meins, weil's doch arg gemüffelt hat. Mein Fazit: Nett, aber ausbaufähig.
Rhodos: Ich war als Kind mal dort, konnte mich auch schemenhaft erinnern. Für meinen Geschmack zu voll und zu laut; die Kellner waren noch aufdringlicher als die in Calis.
Kayaköy: Genial. Ich hatte mir wenig versprochen, weil die Ruinen mir doch so "jung" schienen, aber wer Ruinen mag und gern klettert, ist hier richtig. Tolle Aussicht, schönes Flair, aber ohne die richtige Einstellung geht's wohl nicht. Wer kein Interesse an Geschichte hat und nicht erschauert bei dem Gedanken, was sich dort in der Vergangenheit alles abgespielt haben mag, bleibt lieber am Pool.
Blue-Bays-Tour: ... mit einem Dolmusboot. Geplant war eigentlich eine 12-Insel-Tour, wurde wegen rauer See aber kurzerhand umdisponiert. Die Buchten waren eine schöner als die andere, und die Frau des Kapitäns hat ein oberleckeres Mittagessen gezaubert, während der Kapitän Hühnchenfleisch grillte. Super. Das wasser war stellenweise eisekalt - Erfrischung total.
Calis Wochenmarkt: Warm, laut, stressig, aber wer ein paar Klamotten kaufen möchte, sollte das nicht verpassen.
Saklikent: Faszination ohne Ende. Eine Stunde Aufenthalt wie von den Reiseveranstaltern bei gebuchten Touren vorgesehen ist meiner Meinung nach viel zu wenig. Auch hier muss/darf man wieder klettern; in Verbindung mit dem Wasser ist natürlich besondere Vorsicht angesagt. Wir sind relativ weit in die Schlucht vorgedrungen, dann musste ich allerdings aufgeben. Mein Freund hätte es sicher noch etwas weiter geschafft, aber ab einem bestimmten Punkt geht es wohl nicht mehr ohne Zubehör wie Seile o.ä. Kehrt man um, merkt man erst einmal, wie kühl es in den Tiefen der Schlucht ist. Je weiter man zurückkehrt, desto mehr Backofenluft schlägt einem dann entgegen. Am Ende würde ich dann jedem empfehlen, sich zu überwinden und einmal komplett in den eiskalten Fluss einzutauchen. Wir haben's gemacht und die kribbelnde erfrischende Kälte noch eine Weile durch die Hitze mitgenommen.
Reiten: Öhm ja, man sollte es wohl ein bißchen können und nicht wie ich totaler Bewegungslegastheniker sein. Ich bin nämlich runtergefallen und hatte noch großes Glück im Unglück, weil ich nicht direkt auf die Wirbelsäule geknallt bin ... Hoffentlich ist kein anderer Reitanfänger so naiv wie ich und verlässt sich auf die Gelassenheit der Pferde. Für Reit-Könner aber sicher ein schönes Erlebnis.
GESAMTFAZIT: Zwei Wochen nur Pool und Meer, da wäre ich wohl vor Langeweile gestorben. Ich möchte im Urlaub viel erleben und sehen, und das war dort möglich.
Wir werden erstmal nicht wiederkommen, denn ein zweites Mal kann gar nicht mehr so schön werden wie dieses erste Mal.
Und es gibt sicher noch viele andere schöne Orte, die von uns entdeckt werden wollen.
Liebe Grüße
Silvia