Nach reichlichen Überlegungen, ob ich überhaupt etwas dazu schreiben soll, kann ich Dir, liebe vonschmeling, nur in einem Punkt zustimmen, nämlich dass ontur, wenn überhaupt, nur sehr selektiv und oberflächlich gelesen hat.
Fundiert finde ich den Beitrag hingegen überhaupt nicht, er strotzt von Klischees und nicht belegten Behauptungen.
"...muss leider feststellen, dass die Türkei nur noch wenig Ähnlichkeit mit dem Urlaubsland hat, dass ich über viele Jahre liebengelernt habe." Diese Feststellung wird keineswegs fundiert oder belegt, abgesehen von dem Bier, dass man in der Pampa hinter Gazipasa nicht bekommt. Ich habe zum Beispiel in dem verschlafenen Städtchen Gebiz am Fuße des Taurus vor ein paar Wochen durchaus noch Bierangebote gesehen, sowohl im Laden als auch in einem Café. Es wird aber mit keinem Wort belegt oder erklärt, wie sich diese angeblich so drastischen Änderungen manifestieren, dass die Türkei als Urlaubsland (!) kaum noch Ähnlichkeiten mit früher haben soll.
Ansonsten wirkt es wie schlecht abgeschrieben aus einem Bericht über Nordkorea. Dort würde die Aussage zutreffen: "...der Staat mit seinen Restriktionen schränkt seine Bürger in allem und jedem ein." Abgesehen von den grinsenden Porträts der Kims an jedem dritten Haus dürfen dort die Bürger keinen Kontakt mit westlichen Besuchern aufnehmen, Kinder, die sich ausländischen Besuchern neugierig nähern, werden von uniformierten und nicht uniformierten Polizisten weggescheucht usw. Das nenne ich Einschränkung der Bürger "..in alllem und jedem...".
Es ist zwar richtig, dass die Regierung Erdogans und er selbst zunehmend Einfluss auf die Bürger und das Alltagsleben der Türkei nimmt und es auch Einschränkungen gibt. Ich bestreite aber, dass sich diese - durchaus vorhandenen - Einschränkungen im für den durchschnittlichen Touristen wahrnehmbaren Alltagsleben so drastisch auswirken, dass er sie überhaupt bemerkt oder sie ihn gar von einem Aufenthalt in der Türkei abschrecken könnten. Was also ist an diesen Aussagen fundiert?
Genauso haltlos ist das wohl in die Mode gekommene rumsstein-Bashing. Wenn Du mehr als drei Beiträge von mir verstehend gelesen hättest, @ontour, wüsstest du, dass ich alles andere als ein Sprachrohr der türkischen Regierung oder Erdogans bin, im Gegenteil. Ein User hat mir sogar gewünscht, dass ich wegen meiner kritischen Aussagen das nächste Mal nicht ins Land gelassen werden sollte. Genauso wenig habe ich irgendwelche Schlammschlachten initiiert, dafür sind entweder Trolls oder die mehr oder weniger unsichtbare Lobby zuständig, die gegen die sogenannten Vielschreiber den Dschihad ausgerufen hat.
Also, @ontour: in Zukunft lieber weniger abschreiben und dafür umfangreicher und genauer lesen und selber denken !
Fundiert geht irgendwie anders...