Situation der Hotels an der Türkischen Riviera

Sind etwa Versandhäuser das Thema, Schlangenfänger? Ist gut jetzt.

@Schlangenfanger sagte:

Versandhaus ,gibt's das noch?

Wieder sehr viel zum Thema.

Ich fass' es nicht!

Musst du auch nicht, Malini.

Wenn jemand noch nicht mal die rudimentären Tools rafft ist halt Hopfen und Malz verloren und soll es dann im Seifenblasenkuckucksheim verloren gehen ... wohl an!

@Mone1973

am Rande sei bemerkt: Die Zahlen im Artikel der WELT sind 1:1 vom türk. Statistikamt übernommen und die Grafiken stimmen auch soweit. Bis auf einen kleinen Absatz ansonsten eine recht gute und übersichtliche Daten-Präsentation. Findet man in den Medien eher selten.

Ergötzliches kann ich da jetzt nicht unbedingt erkennen.

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soweit ist es mit mir gekommen. Jetzt verteidige ausgerechnet ich die Presse.

@wolf2011 sagte:

Ergötzliches kann ich da jetzt nicht unbedingt erkennen.

Na ja, 2 Zitate aus dem Welt-Artikel:

"Der deutsche Touristenschwund macht dem türkischen Machthaber Recep Tayyip Erdogan einen Strich durch die Rechnung."

"Das touristische Debakel ist ein Schlag für die türkische Wirtschaft und auch für Erdogan."

Wenn das hier im Forum jemand geschrieben hätte, hätte der sich aber was anhören dürfen

Ich denke um darauf zu kommen hätte es keines Zeitungsartikels bedurft ...

Es kann nicht im Sinne der Regierung sein, Mio von Arbeitsplätzen gefährdet zu wissen. Leider scheint sie das jedoch als Kollateralschaden inkauf zu nehmen, anders ist die sture Haltung kaum zu erklären.

Es dürfte manchem noch erinnern, wie kleinlaut E. auf das russische Embargo reagiert hat. Scheints muss man drastische Maßnahmen ergreifen um ein Einlenken zu erzielen.

Wobei ein "Ich hab´s nicht so gemeint mit den Nazis!" vermutlich nur homöopathische Auswirkung auf die Sympathiekurve von Herrn Erdogan haben dürfte ... und auch die teutonischen Touris nicht wieder in Massen strömen lassen wird.

Das Vertrauensverhältnis ist in seinen Grundfesten erschüttert, da hilft kein Trostpflaster!

Ergötzen kann ich jedoch auch in den zitierten Sätzen nicht erkennen. Ich glaube eher, dass es genau mones Einstellung ist, die Bedenkenträger aufbringt: Bagatellisieren so unglaublicher Übergriffigkeiten wie die Inhaftierung des Journalisten Yücel ist tatsächlich auch für mich eine Spur zu "ultra".

Ich fürchte, die allgemeine Meinungsbildung ist diffus, da ist einerseits die unterschwellige Angst vor Repressalien oder gar Anschlägen, andererseits die Aversion gegen Erdogan, manchmal gepaart mit der imho fruchtlosen Intention, mit einem Urlaubsboykott irgendetwas zu bewegen.

Man sollte sich klarmachen, was man eigentlich will. In die Türkei fliegen, um dort Erdogan zu besuchen oder bei zum allergrößten Teil sehr gastfreundlichen, netten Menschen in einer wunderschönen Umgebung Urlaub zu machen.

Die Angst vor Repressalien ist meiner Ansicht nach völlig überzogen, zu der Gefahr von Anschlägen wurde hier ja schon genug geschrieben, ich persönlich halte sie in den Urlaubsgebieten nicht für größer als irgendwo anders.

Wie ich als einzelner Tourist über Erdogan denke, ist ihm völlig Bockwurst, ein Boykott hätte nur Sinn, wenn er in großem Stil organisiert oder angeordnet würde. Und selbst dann würde er, wie vonschmeling schon sagte, als Kollateralschaden betrachtet, dem höheren Gut der von Feinden umzingelten Türkei, was auch immer das sein mag, geopfert.

Letztendlich entscheidet das jeder für sich, ich würde es aber jedem wünschen, dass er es sich klarmacht, warum er hinfliegt oder auch nicht. Ein Jammern hinterher, man hätte doch einen viel preiswerteren Urlaub bei mehr Leistungen genießen können, ist nur frustrierend.

Mal was ontopic:

Apropos Jammern - bei deutlich mehr Hotelbewertungen als üblich aus der Türkei wird über den mangelhaften Service gejammert - immer weniger Personal, das immer schlechter ausgebildet ist.

Letztendlich scheinen die einzeln ausbleibenden Urlauber (aus Deutschland und Resteuropa) dahingehend doch schon eine negative Wirkung erzielt zu haben, die wiederum auch durch steigende Arbeitslosenzahlen zu erkennen sind.

Und mehr unzufriedene Wähler sind auch dem Herrn E. nicht Bockwurst.

Du kannst dich aber darauf verlassen, dass diese Unzufriedenheit kanalisiert wird, und zwar im Sinne von der und durch die AKP bzw. Herrn Erdogan. Letzterer wird nicht müde, das Ausland für die schlechte wirtschaftliche Situation und den Verfall der Lira verantwortlich zu machen, und somit auch für die steigende Arbeitslosigkeit. Das ist ja genau das, worauf ich schon mehrmals versucht habe hinzuweisen, je schlechter es einen Volk geht, desto stärker wird die Diktatur und auch die Zustimmung zu ihr. Je mehr man also die Türkei boykottiert, desto mehr stärkt man auch gleichzeitig Erdogans Position.

Zudem beschwert man sich hier von einem sehr hohen Level herab. Nach meinen Beobachtungen arbeiteten in einem Bereich, den in Spanien ein Kellner abdeckt, vor zehn Jahren noch zehn Kellner, Anfang dieses Jahres noch fünf. Nach meinem Empfinden sind der schlechtere Service und die nun geringeren Leistungen immer noch deutlich besser als in anderen vergleichbaren Ländern.

@rumsstein sagte:

Du kannst dich aber darauf verlassen, dass diese Unzufriedenheit kanalisiert wird, und zwar im Sinne von der und durch die AKP bzw. Herrn Erdogan. Letzterer wird nicht müde, das Ausland für die schlechte wirtschaftliche Situation und den Verfall der Lira verantwortlich zu machen, und somit auch für die steigende Arbeitslosigkeit.

Das halte ich auch für wahrscheinlich.

Das ist ja genau das, worauf ich schon mehrmals versucht habe hinzuweisen, je schlechter es einen Volk geht, desto stärker wird die Diktatur und auch die Zustimmung zu ihr. Je mehr man also die Türkei boykottiert, desto mehr stärkt man auch gleichzeitig Erdogans Position.

Das ist deine Hypothese.

Wenn die späteren Siegermächte schon bei der Eingliederung Österreichs eingegriffen hätten, oder beim Einmarsch in das Sudetenland, wäre der zweite Weltkrieg vielleicht nicht ganz so tödlich ausgegangen. Damals hat man den Diktator gewähren lassen.

Es gibt genügend andere Beispiele dafür, dass sich das Volk in einer Diktatur gegen die Diktatur erhoben hat. Wenn eben der Leidensdruck zu groß wurde. Und die Türken sind informatorisch nicht so abgeschottet, dass sie Propaganda von Erdogan nicht gegenlesen könnten.